Fahrtwind statt flaues Gefühl
Der ADAC gibt Tipps gegen Reiseübelkeit im Auto
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Fahrtwind statt flaues Gefühl
Der ADAC gibt Tipps gegen Reiseübelkeit im Auto
Die Sommerferien in Hessen und Thüringen sind gestartet und das lang ersehnte Urlaubsziel ist für viele zum Greifen nah. Wenn nur nicht die teilweise lange Reise mit Auto, Zug, Fähre oder Flugzeug wäre. Für Menschen, die an der Reisekrankheit leiden, kann die Fahrt ans Urlaubsziel alles andere als entspannt sein. Übelkeit, Schwindel und Kopfweh sind dabei häufige Begleiter. Wie es zur Reisekrankheit kommt und was präventiv hilft, erklärt der ADAC Hessen-Thüringen.
Die Reisekrankheit (Fachbegriff: Kinetose) kann bei einer ganzen Reihe von Fortbewegungsarten auftreten. Grund dafür ist der Unterschied zwischen dem, was unser Gleichgewichtssinn dem Gehirn meldet und dem, was wir sehen. Blicken wir beispielsweise im Beifahrersitz auf eine unbewegliche Straßenkarte, während das Auto durch eine scharfe Kurve fährt, kann das Gehirn die widersprüchlichen Informationen nicht verarbeiten. Es kommt zu den typischen Symptomen der Reisekrankheit.
„Nicht jede Person reagiert gleich stark und mit den gleichen Symptomen auf die Reisekrankheit“, erklärt Oliver Reidegeld, Sprecher des ADAC Hessen-Thüringen. Häufig beginnt es zunächst mit leichteren Symptomen wie Müdigkeit, häufiges Gähnen, Schweißausbrüche und Kopfschmerzen. Verschlimmert sich der Zustand können Übelkeit, Erbrechen, Schwindelgefühl, Kreislaufprobleme oder Hyperventilation auftreten. Betroffen sind häufig kleine Kinder und eher Frauen als Männer.
Wichtig ist, individuell auf die Betroffenen einzugehen. Gerade kleine Kinder können körperliches Unwohlsein oft noch nicht gut benennen. Meist werden sie unruhiger oder klagen über Bauchschmerzen. Hier empfiehlt es sich, auffälliges Verhalten zu beobachten und im Zweifel lieber eine Pause einzulegen.
Was hilft gegen Übelkeit auf Reisen?
Um den Magen zu schonen, sollten Menschen, die für Reiseübelkeit anfällig sind, vor Fahrtbeginn nur leichte Kost zu sich nehmen. Zu viel oder zu fettiges Essen, aber auch ein leerer Magen können das Übelkeitsgefühl verstärken. Um Reiseübelkeit vorzubeugen, ist zudem die richtige Platzwahl, z.B. im Auto, entscheidend. Auf der Rückbank ist das Blickfeld eingeschränkter und unbeweglicher, wodurch das Entstehen von Reiseübelkeit begünstigt wird. Der Beifahrersitz ist für Betroffene dagegen besser geeignet, da der Blick nach vorne frei ist. Das gilt auch für Busfahrten: Möglichst weit vorne zu sitzen und nach draußen zu schauen, verringert die Gefahr der Reiseübelkeit. Da der Gleichgewichtssinn während des Schlafens deaktiviert ist, eignen sich für Betroffene Fahrten während der Nacht. Wer für Reiseübelkeit besonders anfällig ist, sollte visuelle Reize innerhalb des Autos möglichst geringhalten, etwa indem auf das Lesen von Büchern oder die Nutzung des Handys verzichtet wird.
Treten erste Symptome auf, sollte der Kopf möglichst gerade gehalten und ein Punkt am Horizont fixiert werden. Tiefe und regelmäßige Atemzüge können dazu beitragen die Übelkeit zu verringern. Hilft das nicht, sollten regelmäßige Pausen an der frischen Luft mit Bewegung eingebunden werden, das gilt vor allem für lange Autofahrten.
Kleine Helfer gegen Reiseübelkeit
Einigen Betroffenen können Akkupressurbänder helfen. Der in den Armbändern eingenähte Noppen soll einen Druckpunkt an der Innenseite des Handgelenks stimulieren und so Übelkeit oder Schwindel reduzieren. Zudem gibt es spezielle Tabletten gegen Reiseübelkeit. Diese helfen am besten, wenn sie eine halbe bis eine Stunde vor Reisebeginn eingenommen werden. Allerdings können diese Medikamente zur Ermüdung beitragen und die Reaktionsfähigkeit verlangsamen.
Bei Kindern gilt besondere Vorsicht bei der Einnahme solcher Medikamente, denn Nebenwirkungen können deutlich stärker ausfallen als bei Erwachsenen. Reisetabletten und andere Medikamente gegen Reiseübelkeit eignen sich nicht für Kinder unter drei Jahren. Vor der Einnahme sollten sich Betroffene von einem Arzt oder einer Ärztin beraten lassen.
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Maike Willeitner
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