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Durchgefallen – Rastplätze in Hessen am dreckigsten
ADAC Test deckt eklatante Mängel auf

Durchgefallen – Rastplätze in Hessen am dreckigsten / ADAC Test deckt eklatante Mängel auf
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Durchgefallen – Rastplätze in Hessen am dreckigsten

ADAC Test deckt eklatante Mängel auf

Kaputt, verdreckt, verschmutzt. So lässt sich das Fazit für die vier hessischen Rastplätze im bundesweiten ADAC Test „unbewirtschaftete Rastplätze 2022“ zusammenfassen. Das Ergebnis: von 50 getesteten Anlagen gehen die letzten drei Plätze der Rangliste nach Hessen. Die vierte hessische Anlage fiel ebenfalls durch und belegt Platz 42.

Während der Testphase offenbarte sich den geschulten Prüfern ein erschreckendes Bild. Die Rastplätze ließen alles vermissen was Reisende bei einem Zwischenstopp an der Autobahn vorfinden sollten – saubere Sanitär- sowie gepflegte und beleuchtete Außenanlagen. Die Toiletten waren wie auf dem Rastplatz Stadtwald an der A3 entweder ganz verschlossen und durch Dixi-Häuschen ersetzt oder völlig verschmutzt. Außenanlagen wie Tische, Gehwege und Hinweisschilder waren teilweise defekt oder zerstört. Die Anlagen werden zudem als Müllhalde missbraucht, bieten keinen Lärmschutz, sind ungepflegt und dunkel und bis auf die Anlage Nadelöhr an der A4 nicht einmal mit einem Behinderten-Parkplatz oder -WC ausgestattet.

„Wer ein sauberes und sprichwörtlich stilles Örtchen auf seiner Reise sucht, wird bei den untersuchten hessischen Rastplätzen nicht fündig“, so Wolfgang Herda, Verkehrsexperte des ADAC Hessen-Thüringen. „Nutzer finden auf den getesteten Anlagen in Hessen weder saubere Sanitäranlagen noch sichere und zugängliche Pausenplätze vor. Hier müssen die Verantwortlichen dringend nachbessern.“

Vier von vier – Durchgefallen, die Testergebnisse im Einzelnen

Die im Test untersuchten Rastplätze waren (mit Urteil und exemplarischen Mängeln):

Nadelöhr, A4: Platz 42 von 50, Urteil – mangelhaft (nicht ausreichend beleuchtete Parkbereiche, verschmutzte Sanitäranlage, nicht gegen Lärm geschützt)

Am Pommer, A7: Platz 48 von 50, Urteil – sehr mangelhaft (Notruf nicht in zentraler Lage, Sanitäranlagen verschmutzt; bereits im letzten Test 2018 mit sehr mangelhaft durchgefallen)

Stadtwald, A3: Platz 49 von 50, Urteil – sehr mangelhaft (keine Behindertenparkplätze, WC-Häuschen ungepflegt und verschlossen, stattdessen verschmutzte Dixi-Toiletten, beschädigte Gehwege)

Brühlgraben, A5: Platz 50 von 50, Urteil – sehr mangelhaft (keine Beschilderung des Parkbereichs für Pkw, keine Behindertenparkplätze, dreckige Toiletten, nicht gegen Lärm geschützt)

Forderungen

Dass es anders geht, beweist unter anderem die Rastanlage „Engelmannsbäke“ in Niedersachsen an der A1: Saubere Außen- und Sanitäranlagen, getrennte Parkflächen, ausreichende Beleuchtung und einen zentralen Notruf zeichnen einen der beiden Testsieger aus.

„Die Autobahn GmbH als verantwortliche Betreiberin sollte dringend die Reinigungs- und Wartungsintervalle anpassen“, fordert Wolfgang Herda. „Saubere und funktionierende Rastanlagen sind nicht nur für Familien auf Reisen wichtig, sondern auch für Lkw-Fahrer, die ihre Ruhezeiten einhalten müssen.“

Der ADAC fordert zudem, den baulichen Zustand der Anlagen regelmäßig zu überprüfen und Mängel zeitnah zu beseitigen. Lose Pflastersteine oder zerstörte Schilder wie am Rastplatz Stadtwald sind nicht nur ärgerlich, sondern auch ein Sicherheitsrisiko.

Da Reisende sich nicht immer auf einen ordentlichen Zustand der Rastanlagen verlassen können, sollten auf längeren Fahrten Hygieneartikel wie Desinfektionsmittel, Feuchttücher oder schlicht Toilettenpapier mitgeführt werden. Wichtig zudem: Eigenen Müll ordnungsgemäß entsorgen und sich so verhalten, wie man es auch von anderen erwartet.

Methodik bundesweiter Test

Gegenüber dem letzten Test von vor vier Jahren haben sich kaum positive Veränderungen ergeben. Der ADAC erwartet daher von der Autobahngesellschaft als neue Betreiberin der Rastplätze, dass sich der Gesamtzustand der Rastanlagen deutlich verbessert. Dazu ist es notwendig, dass auf allen Plätzen ein hohes Maß an Sauberkeit, Sicherheit und Erholung geboten wird.

Die Tester des ADAC untersuchten die 50 Rastplätze im Juni und Juli 2022. Um Zufallsbefunde auszuschließen, wurde jede Anlage zweimal außerhalb der Ferienzeiten im Abstand von mindestens 24 Stunden überprüft. Die Checkliste gliederte sich in die Kategorien „Sanitäre Anlagen“ mit einer Gewichtung von 50 Prozent, „Außenanlagen“ (25 Prozent), „Verkehr und Parken“ (15 Prozent) und „Persönliche Sicherheit“ (10 Prozent).

Weitere Materialien auf Anfrage.

Pressekontakt

Oliver Reidegeld

T +49 69 66 07 85 00

oliver.reidegeld@hth.adac.de

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