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NDR Fernsehen zeigt "die Irak-Nacht"
Sendedatum: Sonnabend, 23. November, ab 23.25 Uhr

Hamburg (ots)

Wird Sadam Hussein die UN-Waffeninspektoren im
Irak tatsächlich uneingeschränkt arbeiten lassen, ist ein Krieg der
USA gegen den Irak damit abgewendet? Das NDR Fernsehen informiert in
der Nacht von Sonnabend, 23., auf Sonntag, 24. November, in mehreren
Filmen und Dokumentationen über Hintergründe des Irak-Konflikts. Die
Beiträge im einzelnen:
23.25 Uhr: Saddam Hussein
   Innenansichten eines Terror-Regimes
   Film von Stefan Schaaf und Andreas Cichowicz
Niemandem ist es bisher gelungen, den irakischen Diktator Saddam
Hussein aus seinem Amt zu entfernen. Sein System konnte bisher weder
von Sanktionen noch durch Geheimdienstoperationen geknackt werden.
Wie funktioniert dieses System? Unterscheidet es sich wirklich von
dem anderer arabischer Despoten? Und: Warum haben es die Sanktionen
bislang nicht geschafft, das System zu destabilisieren?
23.55 Uhr: Irak - Der Morgen danach
   Film von Peter George
"Wer auf ihn folgen soll? Die haben nicht die geringste Ahnung."
Das sagt Bob Baer, ein ehemaliger CIA-Spezialist für den Irak. "Er",
das ist Saddam. "Die", das ist die irakische Opposition. Viele von
ihnen sitzen in London, und die Stimmung unter ihnen ist gut. Der
Film von Peter George wirft einen Blick auf drei Kandidaten für die
Nachfolge Saddam Husseins: Sharif Ali Bin Al-Hussein, Ahmed Chalabi
und Najib Al Salih.
0.40 Uhr: Saddams Bombe
   Das Geheimnis des irakischen Diktators
   Film von Gwynne Roberts
Atomwaffen in der Hand des irakischen Diktators Saddam Hussein -
diese Vorstellung ist ein Albtraum angesichts der hochexplosiven
Probleme im Nahen Osten. Nach dem zweiten Golfkrieg suchten
UNO-Experten nach chemischen, biologischen und auch nuklearen
Massenvernichtungswaffen im Irak. Was sie fanden, wurde zerstört.
Nach wie vor ist jedoch ungeklärt, ob Saddam Hussein an der
Entwicklung von Atomwaffen hat arbeiten lassen. Die Dokumentation von
Gwynne Roberts ist ein ungewöhnlicher, drei Kontinente umspannender
Krimi, basierend auf Aussagen von hochrangigen Überläufern aus dem
Atomwaffenprogramm.
1.25 Uhr: Das Arsenal des Diktators
   Film von Hubert Seipel
   aus "Weltspiegel"
Die USA sind zum Schlag bereit. Bleibt nur das entscheidende
"Warum", die Frage der Legitimierung. Eine Verbindung zu den
Terroranschlägen des 11. September konnte dem irakischen Diktator
nicht nachgewiesen werden. Und auch beim Nachdenken darüber, wie real
die Bedrohung durch Saddams Waffenarsenal ist, bleibt vieles
Spekulation. Was die UN-Teams bis 1998 entdeckten - und vernichteten:
dazu der Film von Hubert Seipel. Dieser hatte damals die seltene
Gelegenheit, die Inspektoren zu begleiten.
1.30 Uhr: Mit dem Mangel leben
   Film von Andreas Cichowicz
   aus "Weltspiegel"
Zwei Flaschen Hustensaft für 35 Kinder: An den katastrophalen
Zuständen in vielen irakischen Krankenhäusern haben auch die
Ölverkäufe des Irak für humanitäre Zwecke nichts geändert. Seit
Beginn der UN-Sanktionen ist die Mangelwirtschaft Alltag. Trotzdem
versuchen die Irakis, das Beste aus der Situation zu machen.
1.40 Uhr: Der Buchmarkt von Bagdad
   Film von Andreas Cichowicz
   aus "Weltbilder"
Das UN-Embargo hat im Irak zu einer Verarmung der Bevölkerung
geführt. So haben viele Menschen aus der Mittelschicht ihre Bücher
versetzen müssen. Die werden jetzt in den Straßen Bagdads zum Kauf
angeboten. Sogar deutsche Warenhauskataloge und Autogrammkarten
prominenter Fußballer werden dort zu Geld gemacht. Die Straße als
Informationsbörse. Selten waren die Iraker so wissbegierig wie in
diesen Tagen.
1.45 Uhr: Die Straßenkinder von Bagdad
   Film von Elke Safaei-Rad
   aus "Weltspiegel"
Eine halbe Million Kinder sind im Irak bereits an den Folgen des
UN-Embargos gestorben. Auf Initiative und mit finanzieller
Unterstützung von UNICEF ist in Bagdad ein Heim entstanden - das
einzige im ganzen Land -, in dem Straßenkinder Aufnahme und Hilfe
finden. Elke Safaei-Rad zeigt ein Beispiel, wie der Weltkindertag
mehr als nur Absichtserklärung sein kann.
1.50 Uhr: Der Diktator lässt sich feiern
   Zum 65. Geburtstag von Saddam Hussein
   Film von Jörg Armbruster
   aus "Weltspiegel"
Der Kunststudent Neda Al Bashir hat sich einen Traum erfüllt. Zum
65. Geburtstag des Diktators (28. April 2002) hat er Saddam Hussein
in Öl verewigt. "Unser Präsident ist unser Glück, deshalb malen wir
seine Porträts mit tiefer innerer Überzeugung", sagt Neda mit großem
Ernst. Für die Kunststudenten in Bagdad gibt es zur Zeit nur ein
Motiv: Saddam Hussein, Saddam Hussein und noch einmal Saddam Hussein:
auf Öl, in Marmor und in Gips.
Die bedingungslose Linientreue ist weit verbreitet in einem Lande,
in dem die Menschen so gut wie keinen Kontakt zur Welt außerhalb des
Iraks haben. Und in dem die Menschenrechtskommission der UNO der
Regierung brutale Unterdrückung jeder Opposition vorwirft. Menschen
wie Neda glauben da an die tägliche Propaganda, der Irak sei gut, der
Rest der Welt böse. Überleben könne das Land nur, wenn es hoch
gerüstet sei. Und die Schulkinder bekommen zu hören, dass die
Geburtsstunde von Saddam Hussein auch die Geburtsstunde des modernen
Irak sei.
1.55 Uhr: Flucht in den Glauben
   Film von Andreas Cichowicz
   aus "Weltspiegel"
Religion als Trost in schweren Zeiten, in Zeiten der Armut und
Bedrohung. Tausende Irakis strömen freitags in die Gotteshäuser. Der
Islam ist auf dem Vormarsch, was aber von offiziellen Stellen
geleugnet wird. Doch ist auffällig, dass sich Saddam Hussein selbst
an die Spitze dieses Trends setzt: Öffentlichen Ausschank von Alkohol
hat er verboten und er lässt Moscheen bauen.
2.00 Uhr: Der Traum von Freiheit
   Kurden im Irak
   Film von Sabine Küper und Thomas Büsch
Geeint sind sie nur gegen den Feind. Und der heißt Saddam Hussein.
Hoch oben im irakischen Norden sitzen sie, die Kurden Iraks, in einer
autonomen Zone unter dem Schutz der Vereinten Nationen. Seit
Jahrzehnten warten sie auf ihre Befreiung, träumen von einem eigenen
Staat, wie auch die benachbarten Kurden in der Türkei. Ihre Führer
wollen ein Eingreifen der Amerikaner gleichzeitig nutzen, um eigene
regionale Konflikte mitzulösen. Sabine Küper und Thomas Büsch haben
die kurdischen Gebiete im Norden des Irak bereist, haben kurdische
Milizionäre und hoffnungsvolle Politiker getroffen, skeptische
Schriftsteller und kurdische Bauern.
2.30 Uhr: Iraks verlorene Jugend
   Film von Dominique Hennequin, Thierry Simonet und Joseph Gordillo
Sie sind in den Jahren des Krieges zwischen dem Iran und dem Irak
geboren worden, seit dem zweiten Golfkrieg haben sie unter den Folgen
des Embargos zu leiden. Die Verhältnisse im Land können sie nicht
beeinflussen. Saddam duldet keinen Widerspruch. Trotzdem versuchen
die 20- bis 30-Jährigen ihr Leben positiv zu gestalten. Hickmat, der
Boxer, träumt von internationalen Wettkämpfen. Amani will
Journalistin werden und träumt von Weltreisen. Ahmad versucht sich
als Maler, in seiner Kollektion findet sich kein Bild des Diktators.
Adnan entsorgt Kühlschränke, repariert die Motoren und verkauft sie.
Und Safe, ein Junge aus der Oberschicht, vergnügt sich in exklusiven
Clubs, taucht gerne und spielt Bingo. Zu den anderen hat er keinen
Kontakt.
Fotos zur Irak-Nacht in Druckqualität finden Sie unter
www.ard-foto.de, Passwort erhältlich über die NDR Fotoredaktion
(Tel.: 040/4156-2306).
Iris Bents
NDR-Pressestelle
Rothenbaumchaussee 132
20149 Hamburg
Tel. 040/4156-2304
Fax 040/4156-2199 
i.bents@ndr.de

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