Tödlicher Behandlungsfehler: Schwere Vorwürfe gegen Jerusalem-Krankenhaus
Hamburg (ots)
Ein Hamburger Gynäkologe steht unter dem Verdacht, bei einem Routine-Eingriff eine Frau so fehlerhaft operiert zu haben, dass diese an den Folgen der Operation gestorben ist. Der 51-jährigen Patientin sollte die Gebärmutter entfernt werden. Gleichzeitig sollen bei dieser Operation im Jerusalem-Krankenhaus nicht genügend Blutkonserven und Gerinnungsmittel zur Verfügung gestanden haben, so Information von NDR 90,3.
Nach der Gebärmutter-Entfernung waren bei der Frau schwere Blutungen aufgetreten, so dass sie erneut operiert werden musste. Patientenanwalt Michael Oltmanns führt diese Blutungen auf erhebliche Fehler bei der Operation zurück: Wahrscheinlich war die Beckenvene verletzt worden. Oltmanns kritisiert vor allem das Handeln des verantwortlichen Arztes: "Die Patientin hätte entweder sofort verlegt werden müssen - oder es hätte sofort ein Gefäßchirurg aus der benachbarten CardioClinik oder ein Arzt aus dem Elim-Krankenhaus um Hilfe gebeten werden müssen," sagte Oltmanns zu NDR 90,3. Stattdessen wurde ein Chirurg aus einem weiter entfernten Krankenhaus gerufen - der brauchte fast eine Stunde, um überhaupt ins Jerusalem-Krankenhaus zu kommen.
Nach Informationen von NDR 90,3 sollen während der Operation zudem nicht ausreichend Blutkonserven und Gerinnungsmittel zur Verfügung gestanden haben - wahrscheinlich mit ein Grund dafür, warum sich der Zustand der Patientin immer weiter verschlechterte. Schließlich musste die Patientin ins UKE verlegt und wieder operiert werden. Der Operationsbericht des UKE macht deutlich, dass man dort die Operationsmethode im Jerusalem-Krankenhaus nicht nachvollziehen konnte. Trotz neun Operationen konnte die Frau nicht gerettet werden.
Iris Bents
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