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Vierte NDR-Wahlumfrage für Schleswig-Holstein: SPD stärkste Partei, aber Grüne unter 5 Prozent

Hamburg (ots)

Knapp zwei Wochen vor der Landtagswahl würden
weder SPD und Bündnis-Grüne noch CDU und FDP eine Mehrheit im neuen
Parlament holen. Dies ist das Ergebnis der vierten und letzten
repräsentativen Umfrage im Auftrag des Norddeutschen Rundfunks. Die
Wahlforscher von Infratest dimap befragten 1000 wahlberechtigte
Schleswig-Holsteiner in der Zeit vom 10. bis zum 13. Februar 2000.
Die statistische Fehlerquote liegt laut Infratest dimap zwischen 1,4
und 3,1 Prozent.
Wenn am kommenden Sonntag Landtagswahl wäre, käme die SPD als
stärkste Partei auf 45 Prozent und bliebe damit gegenüber der Umfrage
vor zwei Wochen stabil. Die CDU würde einen Prozentpunkt einbüßen und
käme auf 33 Prozent. Die FDP würde mit 9,5 Prozent um 1,5
Prozentpunkte zulegen. Die Bündnis-Grünen würden einen halben
Prozentpunkt verlieren und wären mit 4,5 Prozent nicht mehr im neuen
Landtag vertreten.
Da der SPD damit der gewünschte Koalitionspartner fehlen würde,
fiele dem SSW, der Partei der dänischen Minderheit, möglicherweise
eine Schlüsselrolle bei der Regierungsbildung zu. Der SSW käme
unverändert auf 4 Prozent. Er ist von der Fünf-Prozent-Hürde befreit
und wäre mit vier Prozent sicher im Parlament. Andere Parteien
erreichten zusammen vier Prozent.
Im direkten Vergleich der Kandidaten für das Amt des
Regierungschefs liegt Ministerpräsidentin Heide Simonis von der SPD
weiter klar vor ihrem CDU-Herausforderer Volker Rühe. 59 Prozent der
Befragten würden sie direkt wählen, 33 Prozent würden sich für Rühe
entscheiden.
Bei der Frage nach der gewünschten Zusammensetzung der künftigen
schleswig-holsteinischen Landesregierung liegen die bisher
diskutierten Koalitionsmodelle fast gleichauf: 20 Prozent der
Befragten bevorzugen eine Koalition von SPD und Grünen, 19 Prozent
ein Bündnis von CDU und FDP. 17 Prozent der Wahlberechtigten wollen
eine SPD-Alleinregierung, lediglich 8 Prozent eine
CDU-Alleinregierung. Für eine Koalition von SPD und FDP sind 6
Prozent, für eine große Koalition 5 Prozent der Befragten.
Infratest dimap fragte auch nach dem Einfluss der Bundespolitik
auf die Wahlentscheidung. Für eine Mehrheit von 53 Prozent spielt sie
eine große oder eine sehr große Rolle, für 46 Prozent dagegen eine
weniger große oder gar keine Rolle. Beim Vergleich der Landes- mit
den Bundesparteien schneidet nur der schleswig-holsteinische
Landesverband der Grünen schlechter ab als die Bundespartei. Bei der
SPD glauben 47 Prozent der Befragten, dass die Landespartei besser
ist als die Bundespartei, nur 10 Prozent, dass sie schlechter ist.
Auch der CDU-Landesverband wird mit 49 Prozent deutlich besser
bewertet als die krisengeschüttelte Bundespartei, nur 12 Prozent
glauben, dass er schlechter ist. Bei der FDP sind es 28 Prozent, die
der Landespartei den Vorzug geben, gegenüber 19 Prozent, die die
Bundespartei besser finden. Bei den Grünen schließlich bevorzugen
lediglich 16 Prozent den Landesverband, 33 Prozent aber die
Bundespartei. Der Rest der Befragten hielt die Arbeit der einzelnen
Parteien auf Bundes- und Landesebene für gleich gut, gleich schlecht
oder machte keine Angaben.
Die Wahlforscher fragten auch nach den Folgen der
CDU-Spendenaffäre: 65 Prozent der Befragten gaben an, dass sie keinen
Einfluss auf ihre Wahlentscheidung hat, 33 Prozent dagegen sagten,
dass sie dadurch beeinflusst werden. Die Reaktion der CDU-Wähler ist
dabei unterschiedlich: 64 Prozent gaben an, jetzt erst recht die
Union zu wählen, jeweils 15 Prozent der befragten CDU-Anhänger
sagten, dass sie entweder eine andere Partei oder möglicherweise gar
nicht wählen gehen werden.
Für eine persönliche Haftung von Politikern bei Affären ist eine
große Mehrheit der Befragten: 89 Prozent meinen, dass künftig bei
Verstößen gegen das Parteiengesetz nicht nur die Partei, sondern auch
die verantwortlichen Politiker bestraft werden sollten, lediglich 7
Prozent sind dagegen. Die Polit-Affären schmälern aber nicht das
Interesse an der kommenden Landtagswahl: 64 Prozent der
Wahlberechtigten interessieren sich dafür stark, nur 36 Prozent
weniger stark. Damit ist das Interesse an der Wahl im vergangenen
Monat noch einmal gestiegen.

Rückfragen bitte an:

Iris Bents
NDR-Pressestelle
Tel.: 040/4156-2304
Fax: 040/4156-2199
E-Mail: i.bents@ndr.de

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