Presseinformation: Wie funktioniert der Digitale Produktpass? Interaktive Demonstratoren zeigen es
Presseinformation
Wie funktioniert der Digitale Produktpass? I nteraktive D emonstrator en zeigen es
GS1 unterstützt Unternehmen dabei, EU-konforme digitale Produktpässe zu erstellen und hat nun kostenfreie Online-Demonstratoren für verschiedene Anwendungsbereiche veröffentlicht, darunter Textilien, Baubranche und Elektronikgeräte.
Köln, 12. Mai 2025. Produkte sollen langlebiger, wiederverwendbarer, reparierbarer und recycelbarer werden. Ihr ökologischer Fußabdruck soll verringert und ihre Energie- und Ressourceneffizienz erhöht werden. Darauf zielt die Ökodesign-Richtlinie ESPR (Ecodesign for Sustainable Products Regulation) der europäischen Union ab. Eine zentrale Rolle spielt dabei der digitale Produktpass (DPP). Er dient dazu, umfassende Informationen über Produkte bereitzustellen, um deren Kreislauffähigkeit zu fördern. Der DPP ist das entscheidende Instrument für Hersteller, die Anforderungen der ESPR umzusetzen. Aber wie können sie die erforderlichen Informationen digital für ihre Produkte bereitstellen? GS1 Germany möchte Unternehmen in die Lage versetzen, EU-konforme digitale Produktpässe auf Basis von GS1 Standards zu erstellen und entwickelt zusammen mit Expert:innen aus Industrie und Handel erste Ansätze, wie eine Umsetzung aussehen könnte. Neben dem zuletzt veröffentlichten Whitepaper bietet das Kölner Unternehmen jetzt kostenfreie Demonstratoren für den DPP an. Die Anwendungsbereiche umfassen Textilien, die Baubranche, Elektronikgeräte, Batterien sowie Wasch- und Reinigungsmittel. Die Demonstratoren stehen online hier zur Verfügung: https://dpp.gs1.de/.
DPP: Know-how aufbauen und Transparenz schaffen
Es handelt sich hierbei um ein Gemeinschaftsprojekt von den fünf GS1 Organisationen aus Belgien/Luxemburg, Frankreich, Österreich, dem Vereinigten Königreich und Deutschland. Die Demonstratoren sind deshalb in den Sprachen Deutsch, Englisch, Niederländisch und Französisch verfügbar.
„Mit diesem Online-Tool möchten wir Unternehmen die Möglichkeit geben, Know-how zum DPP aufzubauen und die Potenziale für die eigenen Geschäftsbereiche zu erkennen“, erklärt Theresa Taller, Senior Manager Industry Engagement von GS1 Germany. Die Demonstratoren zeigen, wie GS1 Standards die Erstellung eines Digitalen Produktpasses (DPP) gemäß der ESPR unterstützen, wie Unternehmen mit dem GS1 System Transparenz und Effizienz in einer Circular Economy erhöhen und wie Anpassungen sowie Ergänzungen im DPP in nachfolgenden Prozessen eingearbeitet werden können. Insgesamt bilden sie fünf unterschiedliche Anwendungsbeispiele anhand der Produkte Akku-Bohrmaschine, Waschmittel, e-Bike-Batterie, Jeansjacke sowie Hausfenster ab. Je nach Produkt unterscheiden sich die dargestellten Abläufe im Produktlebenszyklus und die einzelnen Schritte in der Demo. In Zukunft werden die delegierten Rechtsakte der EU die genauen Anforderungen für die einzelnen Produkte festlegen. Für diese Demo wurden daher einige Annahmen getroffen, basierend auf einschlägigen Grundlagendokumenten wie der durch die EU in Auftrag gegebene JRC-Studie.
Digitalen Produktpass im Demonstrator erstellen
Das Online-Tool bietet auf einen Blick eine Übersicht über die relevanten Informationen, die einen DPP ausmachen. Zudem ermöglicht es interessierten Anwender:innen Einblicke in einen möglichen Prozess zum Erstellen eines DPP. Dazu durchlaufen sie, immer begleitet von Expert:innen von GS1 Germany, insgesamt die folgenden sechs Schritte:
- Login als Economic Operator über die Global Location Number (GLN).
- Auswahl der Global Trade Item Number (GTIN) aus dem Drop-down-Menü.
- Befüllung der sieben Pflicht-Attribute aus Verified by GS1.
- Eingabe aller relevanten Attribute, geclustert nach Nachhaltigkeit, Produktinfos, Verpackungsinfos. Perspektivisch erfolgt all das über eine Schnittstelle bzw. ein internes System.
- Erstellung des Digitalen Produktpasses mit allen definierten Attributen und Infos. Ein Scan des Codes zeigt die Informationen, die für Konsument:innen gedacht sind.
- Wird ein Produkt repariert oder einzelne Teile ausgetauscht, werden auch diese Informationen im DPP erfasst. Dabei verändert sich auch die Historie. Es wird beispielsweise gespeichert, welcher Reparaturbetrieb eingegriffen hat.
Hintergrund: Der DPP und seine Nutzenvorteile
Ein Digitaler Produktpass ist ein umfassender strukturierter Datensatz, der alle relevanten Informationen über ein Produkt enthält. Dazu gehören voraussichtlich die Komponenten, Materialien, Inhaltsstoffe sowie Informationen zur Reparierbarkeit, zur fachgerechten Entsorgung und zu Ersatzteilen. Er soll auf elektronischem Wege verfügbar gemacht werden. Die Verbindung zwischen dem Produkt und seinen Daten schafft eine eindeutige Identifikation, zum Beispiel per GTIN. Der DPP begleitet ein Produkt über seinen gesamten Lebenszyklus.
Ziel des DPP ist es, die Transparenz und Nachhaltigkeit von Produkten zu verbessern. Hier einige Nutzenaspekte:
- Transparenz: Der DPP bietet umfassende Informationen über die Materialien, Komponenten und Herstellungsprozesse eines Produkts. Dies ermöglicht Verbraucher:innen, fundierte Entscheidungen zu treffen.
- Nachhaltigkeit: Durch die Bereitstellung von Daten zur Reparierbarkeit, zu Ersatzteilen, enthaltenen Materialien und Komponenten sowie zur fachgerechten Entsorgung fördert der DPP die Kreislaufwirtschaft und hilft, Abfall zu reduzieren.
- Rückverfolgbarkeit: Der DPP dokumentiert den gesamten Lebenszyklus eines Produkts, von der Herstellung bis zur Entsorgung. Dies erleichtert die Rückverfolgung und das Management von Produkten.
- Regulatorische Konformität: Ab 2027 wird der DPP in der EU für bestimmte Produktgruppen verpflichtend sein, um die Einhaltung von Umwelt- und Sicherheitsstandards zu gewährleisten.
Weitere Informationen zum DPP: www.gs1.de/dpp
Pressekontakt
GS1 Germany GmbH Michaela Freynhagen Corporate Communications Stolberger Str. 108 a, 50933 Köln Telefon: 0221 94714-534 E-Mail: michaela.freynhagen@gs1.de www.gs1.de/newsroom
GLN 40 00001 00000 5 Geschäftsführer: Thomas Fell Amtsgericht Köln HRB 6276 Aufsichtsratsvorsitzender/-stellvertreter Paul Vetter/ Christian Bodi
Über GS1 Germany Es begann mit einem einfachen Beep. 1974 wurde in einem Supermarkt zum ersten Mal ein Barcode gescannt. Dies war der Beginn des automatisierten Kassierens – und der Anfang der Erfolgsgeschichte von GS1. Der maschinenlesbare GS1 Barcode mit der enthaltenen GTIN ist mittlerweile der universelle Standard im globalen Warenaustausch und wird sechs Milliarden Mal täglich auf Produkten gescannt. Die Standards von GS1 sind die globale Sprache für effiziente und sichere Geschäftsprozesse, die über Unternehmensgrenzen und Kontinente hinweg Gültigkeit hat. Als Teil eines weltweiten Netzwerks entwickeln wir mit unseren Kunden und Partnern gemeinsam marktgerechte und zukunftsorientierte Lösungen, die auf ihren Unternehmenserfolg unmittelbar einzahlen. Zwei Millionen Unternehmen aus über 20 Branchen weltweit nutzen heute diese Sprache, um Produkte, Standorte und Assets eindeutig zu identifizieren, um relevante Daten zu erfassen und um diese mit Geschäftspartnern in den Wertschöpfungsnetzwerken zu teilen. GS1 – The Global Language of Business. www.gs1.de