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Greenpeace klagt gegen geheime Gen-Mais-Felder
Landesregierung Sachsen-Anhalts verweigert Veröffentlichung der Anbauflächen

Hamburg (ots)

Zur Offenlegung geheim gehaltener Gen-Mais-Felder
in Sachsen-Anhalt reicht Greenpeace heute eine Klage gegen die
Landesregierung beim Verwaltungsgericht Magdeburg ein. Greenpeace
möchte per Gerichtsbeschluss Akteneinsicht erhalten und damit die
Standorte des Gen-Mais in Sachsen-Anhalt öffentlich machen. Die
Verheimlichung der umstrittenen Gen-Mais-Felder schädigt Landwirte
und Imker und verstößt gegen das geplante neue Gentechnikgesetz und
geltendes EU- Recht.
"Die Landesregierung deckt die Geheimniskrämerei um den Gen-Mais
und ruiniert so den Ruf Sachsen-Anhalts", erklärt Henning Strodthoff,
Gentechnik-Experte von Greenpeace. "Obwohl der Geschäftsführer des
Projektbetreibers Innoplanta, Dr. Uwe Schrader, als Parteifreund von
FDP-Wirtschaftsminister Horst Rehberger im Parlament sitzt, behauptet
die Regierung, die genaue Lage der Gen-Mais-Felder nicht zu kennen.
Diese Behauptung wollen wir gerichtlich überprüfen lassen."
Nach dem geplanten Gentechnikgesetz müssen Gen-Pflanzen mindestens
drei Monate vor der Freisetzung in einem öffentlichen Kataster
registriert werden. Landwirte und Imker können sich mit dieser
Regelung besser gegen eine Verunreinigung ihrer Ernte schützen. Das
Gesetz wird voraussichtlich noch in diesem Jahr verabschiedet, obwohl
es von der Landesregierung Sachsen-Anhalts im Bundesrat massiv
bekämpft wird.
Ursprünglich sollte der Anbau des so genannten Bt-Mais auf rund
1.000 Hektar in Sachsen-Anhalt erfolgen. Die Landesregierung hat für
den Anbau von Gen-Pflanzen geworben und angeboten, 80 Prozent
möglicher Koexistenz-Schäden an Nachbarflächen zu übernehmen. Da
dennoch nur wenige Landwirte die Gen-Saat anpflanzen wollten,
reduzierte sich das Projekt auf sechs Flächen mit insgesamt 60
Hektar. "In diesen Tagen blüht der genmanipulierte Mais und es kann
zum Pollenflug auf benachbarte Flächen kommen. Zusätzlich können die
Pollen durch Insekten kilometerweit transportiert werden", erklärt
Strodthoff. Innoplanta hat bisher nur Landwirte und Imker in der
direkten Nachbarschaft über die Lage der Gen-Felder informiert.
Bereits am 24. Mai hatte Greenpeace offiziell Auskunft über die
Standorte der Gen-Felder von der Landesregierung gefordert. Zudem
wurden über das Magdeburger Greenpeace-Büro Maisproben aus ganz
Deutschland auf Gentechnik untersucht. Die bisher eingereichten
Proben ließen jedoch keine Rückschlüsse auf geheim gehaltene Gen-
Felder in Sachsen-Anhalt zu.
Achtung Redaktionen: Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an
Henning Strodthoff, Tel. 0171-8780 822 oder Pressesprecherin Simone
Miller, Tel. 0171-870 6647. Eine Musteranfrage und Informationen zur
Untersuchung von Maisproben finden Sie im Internet:
www.greenpeace.de/geheime-gen-felder.
ots-Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe:
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=6343
Internet: www.greenpeace.de

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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