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Nepal: Greenpeace bringt BAYER-Gift in Deutsche Botschaft / Politische Unterstützung bei der Entsorgung von giftigen Chemikalien gefordert

Kathmandu (ots)

Einen Kanister mit hochgiftigem chlororganischem
Quecksilber der Firma Bayer hat Greenpeace heute morgen in die
deutsche Botschaft in Kathmandu gebracht. Die Saatbeize ist ein
Ratten- und Mäusegift, das zu schweren Nervenschäden führt und in der
EU seit 1988 verboten ist. Das Gift stammt aus einer Halle am Rande
von Kathmandu, in der rund fünf Tonnen giftige Altchemikalien von
Bayer und anderen Firmen seit Jahrzehnten unkontrolliert vor sich hin
rotten. Greenpeace fordert von der Chemischen Industrie ein
weltweites Entsorgungsprogramm für ihre Altpestizide. Der deutsche
Botschafter zeigte sich aufgeschlossen und sagte Greenpeace seine
volle Unterstützung zu.
Anfang Oktober haben Greenpeace-Aktivisten aus Deutschland, Indien
und Großbritannien gemeinsam mit nepalischen Agrartechnikern und
Umweltschutzgruppen begonnen, die hochgiftigen Agrarchemikalien zu
sichern. Die vor allem von Bayer, Sandoz, Shell, Rhone Poulenc, Union
Carbide, Monsanto und Sumitomo stammenden Gifte bedrohen die
Gesundheit von Anwohnern und verseuchen Wasser und Böden. Weltweit
lagern eine halbe Million Tonnen meist ungesicherter Pestizide oft in
direkter Nähe zu Schulen und Wohngebieten, davon 74 Tonnen in Nepal.
Sie müssen gemäß der Stockholmer Konvention zu Dauergiften und
Altlasten dringend entsorgt werden.
"Greenpeace tut das, was die verantwortlichen Firmen längst hätten
selbst tun sollen", sagt Andreas Bernstorff, Leiter des
Greenpeace-Teams in Nepal. "Es ist vollkommen inakzeptabel, dass hier
die Gesundheit von Tausenden aufs Spiel gesetzt wird, während Bayer
und andere Konzerne Geld für die Entsorgung ihrer Gifte sparen
wollen", so Bernstorff. "Die deutsche Bundesregierung fordern wir
auf, die Firmen zu einer Rücknahme und fachgerechten Entsorgung ihrer
Produkte zu bewegen."
Seit zwei Wochen tragen die Aktivisten zuerst eine dicke Schicht
Gift vom Boden ab, das aus verrotteten Säcken und Tüten, zerbrochenen
Flaschen und durchgerosteten Kanistern ausgetreten war. Überall im
Raum liegen mumifizierte Rattenkadaver und tote Kakerlaken. Die
Umweltschützer verpacken das Gift entsprechend der internationalen
Vorschriften in Überfässer für die Hochseeverschiffung.
Der Großkonzern Bayer mit Sitz in Deutschland hatte vor 20 Jahren
tonnenweise Agrarchemikalien nach Nepal und in andere sogenannte
Entwicklungsländer exportiert und weigert sich nun, bei der
Entsorgung der Altbestände zu helfen. Akute Gesundheitsgefahr geht
auch von austretenden Säugetiergiften der Deutschen Gesellschaft für
Schädlingsbekämpfung Degesch in Frankfurt aus. Heikel sind auch
uralte Gasflaschen mit Methylbromid der Linde Spezialgase AG. Weitere
deutsche Lieferanten sind die Hoechst AG und die Urania Spiess. Alle
Gifte wurden vor 20 bis 30 Jahren nach Nepal geliefert, um in Asien
Märkte zu öffnen. Sie wurden allerdings nie benutzt und sind
mittlerweile zu einer tickenden Umweltbombe geworden.
Achtung Redaktionen: Weitere Informationen sowie Fotos und Beta
SP-Material erhalten Sie bei Andreas Bernstorff in Nepal unter
00977-98 102 57 35 oder bei Ulrike Brendel unter 040-306 18 255,
Internet: http://www.greenpeace.de/GP_DOK_3P/THEMEN/C06UB01.HTM
Greenpeace Pressestelle
Tel. 040 / 306 18 - 340 
Fax 040 / 306 18 - 130  
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