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Puten-Doping für "Du darfst"
Unilever will Greenpeace mit Strafandrohung mundtot machen

Hamburg (ots)

Der Nahrungsmittelkonzern Unilever greift im
Streit um die Putenhaltung seiner Marke "Du darfst" zu drastischen
Rechtsmitteln: Per Antrag auf einstweiliger Verfügung droht der
Konzern mit 500.000 Mark Strafe, wenn Greenpeace die Worte
"Puten-Doping für ‚Du darfst'" weiter verwendet. Auch soll Greenpeace
die Behauptung verboten werden, dass "die Tiere das Schmerzmittel
Acetylsalicylsäure" erhalten. Der Antrag wurde Greenpeace am 3.
September vom Landgericht München zugestellt. Nach einer von
Greenpeace eingereichten Schutzschrift soll darüber nun am 26.
September verhandelt werden.
Greenpeace bleibt jedoch dabei: Puten wurden in Mastställen, in
denen die Firma Heidemark für die Marke "Du darfst" produziert, mit
dem Schmerzmittel Acetylsalicylsäure (ASS) behandelt. Das Medikament
- bekannt als Aspirin - wurde in kurzen Abständen mehrfach an
Putenbestände mit 30.000 Tieren verabreicht, um Entzündungen der
Gelenke zu bekämpfen. Das belegen Unterlagen, die Greenpeace
vorliegen.
"Die Puten werden gezielt mit Schmerzmitteln und Antibiotika
gedopt, damit sie bis zum Ende der Mast durchhalten", sagt Martin
Hofstetter, Landwirtschaftsexperte von Greenpeace. "Wir lassen uns
von Unilever nicht verbieten, die Wahrheit zu sagen. Viele
ernährungsbewusste Verbraucher werden um derartige Produkte einen
weiten Bogen machen. Bei Puten sind starke Entzündungen der
Normalzustand. Damit kann man Käufer nicht überzeugen."
Die Behandlung von Puten mit Acetylsalicylsäure ist amtlich nicht
zugelassen und nur in Ausnahmefällen erlaubt, wenn ein
"Therapienotstand" herrscht. Offensichtlich wurden bei den
Unilever-Puten aber keine einzelnen kranken Tiere behandelt. Im
Gegenteil: Das Schmerzmittel wurde über das Tränkewasser systematisch
an ganze Tierbestände verabreicht.
Die Ursache für die Erkrankungen der Puten liegen offensichtlich
in der intensiven Fütterung und einer falschen Zucht. Die Tiere
gehören zu einer weit verbreiteten Puten-Rasse mit dem Namen "Big 6",
deren Muskeln durch die intensive Fütterung so stark wachsen, dass
Gelenke und Knochen sich entzünden. Weitere Medikamentengaben sind
die zwingende Folge.
"Unilever muss durchsetzen, dass seine Fleisch-Lieferanten
Haltung, Züchtung und Fütterung der Puten so umzustellen, dass
derartige chronische Krankheiten vermieden werden. Der Konzern macht
mit der Turbo-Mast das große Geld, weil niemand die wirklichen
Lebensbedingungen der Puten kannte. Damit ist jetzt Schluss", so
Martin Hofstetter.
Achtung Redaktionen: Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Martin
Hofstetter, Tel. 040-30618-397, oder an Pressesprecherin Carmen
Ulmen, Tel. 040-30618-344.
Der Antrag auf einstweilige Verfügung sowie die tierärztlichen
Arzneimittel-Abgabebelege sind erhältlich. Fotos von kranken Puten in
Mastställen erhalten Sie unter: -376, Beta-Material unter: -375.
Internet: www.greenpeace.de/landwirtschaft

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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