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Windeln weitgehend frei von TBT: Erster Erfolg für Greenpeace
Allerdings noch keine vollständige Entwarnung

Hamburg (ots)

Wegwerfwindeln sind nach neuesten Untersuchungen
von Greenpeace inzwischen weitgehend frei von giftigem Tributylzinn
(TBT). Nachdem Greenpeace das Dauergift im Mai diesen Jahres in
verschiedenen Windelmarken gefunden hatte, ließ die
Umweltorganisation jetzt Windeln derselben Marken aus der jüngsten
Produktion untersuchen. Ergebnis: Nur eine der insgesamt elf
untersuchten Windelmarken enthielt noch giftiges TBT.
"Die Hersteller haben auf unsere Entdeckung von TBT in Windeln
reagiert. Das ist ein Erfolg unserer Arbeit", sagt Thilo Maack,
Chemieexperte bei Greenpeace. "Doch die Verunsicherung der
Verbraucher hätte vermieden werden können. Industrie und Gesetzgeber
gehen zu sorglos mit diesen Giften um." Greenpeace fordert die
Bundesregierung auf, endlich das überfällige Verbot von TBT und
anderen Organozinn-Verbindungen zu beschließen. Zugleich sind alle
Windel-Hersteller verpflichtet, die Sicherheit ihrer Produkte zu
garantieren, bis diese Gifte verboten sind.
Marktführer Procter & Gamble verwendet inzwischen andere
Rohmaterialien für "Pampers" und versichert nun, dass sie nicht mehr
mit TBT belastet sind. Die von Greenpeace untersuchten Sorten -
"Pampers Baby Dry Mini", "Pampers Baby Dry Newborn", "Pampers Play
Times Junior" und "Pampers Premiums Midi" - enthielten kein TBT mehr.
Greenpeace hat alle anderen Hersteller aufgefordert, entsprechende
Garantien abzugeben. "Wir lassen nicht locker, bis alle
Windelhersteller eindeutig erklären, dass sie TBT aus ihrer
Produktion verbannt haben", so Maack. Greenpeace empfiehlt als
umweltfreundlichste Lösung nach wie vor Stoffwindeln aus Öko-Läden,
die auf Schadstoffe geprüft wurden,.
Auch in den Windelmarken "AS sanft fürs Baby Junior", "Vibelle
soft dry Maxi", "Moltex Comfort, Boys & Girls Maxi", "Ja! Baby
Windelslips Midi" und  "Fixies Ultra Dry Mini" war kein TBT mehr
enthalten. Die einzige Windelmarke, in der noch TBT nachgewiesen
wurde, war "Cosies Premium unisex Mini".  Auch andere
Organozinn-Verbindungen wie Di- und Monobutylzinn sind größtenteils
aus den Windeln verschwunden, die Werte liegen in den meisten Fällen
deutlich unter einem Mikrogramm pro Kilogramm. Die aktuellen
Untersuchungsergebnisse sind unter www.greenpeace.de zu finden oder
können über Fax abgerufen werden (040-389980-40).
Thilo Maack: "Trotz dieses Erfolges kann es noch keine völlige
Entwarnung geben. Wir werden weitere Stichproben nehmen, auch in
anderen Produkten des täglichen Gebrauchs. Erst wenn die Industrie
vollständig auf die Anwendung dieser Gifte verzichtet, können die
Verbraucher sicher sein."
TBT und andere Organozinnverbindungen bauen sich als Dauergifte in
der Umwelt nur schwer ab, gelangen in die Nahrungskette und können
schwere Erkrankungen auslösen. TBT beeinflusst außerdem schon in
geringsten Dosierungen das Hormonsystem. Das Gift wird hauptsächlich
als Mittel gegen Algen- und Muschel-Bewuchs in Schiffsanstrichen
eingesetzt. Die Kunststoffindustrie verarbeitet noch immer große
Mengen Organozinn.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Thilo Maack, Tel.
040-30618-313, Manfred Krautter, -358, und Pressesprecher Michael
Hopf, -344. Internet: www.greenpeace.de

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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