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Putin vernachlässigt Umweltschutz bei Ölförderung in Russland

Berlin (ots)

Aktivisten der Umweltschutzorganisation Greenpeace
demonstrieren seit heute Morgen am Brandenburger Tor für mehr
Umweltschutz bei der russischen Ölförderung. Anlass ist der
Staatsbesuch des russischen Präsidenten Wladimir Putin in Berlin. Die
Aktivisten stellten eine vier Meter lange, marode Pipeline auf und
entrollten deutsche, russische und englische Transparente: "Wo bleibt
der Umweltschutz, Herr Putin? Russische Öl-Pipelines flicken -
sofort!"
In Russland versickern bei Ölförderung und -transport Jahr für
Jahr rund 15 Millionen Tonnen Rohöl im Marktwert von derzeit etwa 6,6
Milliarden Mark - eine Ölmenge, die den jährlichen Ölbedarf
Österreichs decken könnte. Deutschland bezieht mit 32 Millionen
Tonnen jährlich mehr als ein Viertel seines Erdöls aus Russland. Der
deutsche Öl- und Gaskonzern Wintershall stellte in diesen Tagen Putin
ein gemeinsames Projekt mit dem russischen Gasmonopolisten Gasprom
zur Ausbeutung eines Offshore-Feldes im russischen Norden vor.
Bisher zeigt sich Putin in Sachen Umweltschutz nicht sehr
engagiert. Im Gegenteil: Am 17. Mai ordnete er per Dekret die
Abschaffung des russischen Umweltministeriums an. Dessen Befugnisse
legte er in die Hände des "Ministeriums für Natürliche Ressourcen",
das gleichzeitig für die Lizenzvergabe von Öl- und Gasexplorationen
zuständig ist.
Auf einem Not-Kongress am vergangenen Dienstag unterschrieben über
50 Nichtregierungsorganisationen (NGOs) einen Protestbrief an Putin.
"Es ist völliger Unfug, die gleiche Behörde mit dem Schutz und der
Ausbeutung von Ressourcen zu beauftragen. Das zeigt, wie egal Herrn
Putin die Umwelt ist", so XXX, Öl-Experte bei Greenpeace
in Moskau. "Das ist so, als ob man den Fuchs bittet, die Gänse zu
beschützen."
Greenpeace fordert Putin auf, sich dafür einzusetzen, dass
deutsche und russische Ölfirmen gemeinsam Projekte zur Reparatur der
Rohrleitungen und zur Reinigung der verölten Landschaften
durchführen. Die russischen und deutschen Mineralölkonzerne müssen
gemeinsam Umweltstandards für Ölförderung und -transport entwickeln
und umsetzen.
Christian Bussau, Öl-Experte bei Greenpeace Deutschland, besuchte
Anfang Juni die Ölförderregion in Komi im Norden Russlands: "Dort, wo
unser Rohöl herkommt, haben wir immer wieder kaputte Pipelines
gefunden, aus denen offensichtlich über Wochen und Monate Öl
ausläuft. Das Öl vernichtet Rentierweiden und vergiftet die Fische in
den Flüssen. Von Umweltstandards wie im Westen können die Menschen
dort nur träumen."
Achtung Redaktionen: Für Rückfragen steht Ihnen der Öl-Experte
Christian Bussau (Deutsch, Englisch) Tel. 0171-8780-820 sowie Pressesprecherin Carmen Ulmen,
Tel. 0171-8780-840 zur Verfügung. Beta-SP-Material über die
Umweltverschmutzung in der Komi-Region und Westsibirien unter
040-30618-375, Fotomaterial - auch per Leonardo - unter
040-30618-376. Internet:  www.greenpeace.de
Greenpeace Pressestelle
Tel. 040 / 306 18 - 340 
Fax 040 / 306 18 - 130 
 presse@greenpeace.de
 www.greenpeace.de
Anschrift
Greenpeace e.V. 
Große Elbstr. 39
22767 Hamburg
Politische Vertretung Berlin
Chausseestr. 131
10115 Berlin
Tel. 030 / 30 88 99-0
Fax  030 / 30 88 99-30

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