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Deutschlands Atompartner in England fälschen Unterlagen
Greenpeace fordert Bundeskanzler Schröder zum sofortigen Stopp der Wiederaufarbeitung auf

Hamburg/London (ots)

Zu dem heute in Großbritannien von der
britischen Atomaufsichtsbehörde Nuclear Installations Inspectorate
(NII) vorgestellten Bericht über die Zustände in der Atomanlage in
Sellafield erklärt Greenpeace:
Jetzt ist es amtlich: Die britische Betreiberfirma der
Wiederaufarbeitungs-Anlage Sellafield, British Nuclear Fuels (BNFL)
arbeitet mit kriminellen Mitteln. Seit Jahren wurden Unterlagen über
die Sicherheit von Plutonium-Brennstoff für Atomkraftwerke gefälscht.
BNFL nimmt in Kauf, dass fehlerhafte Brennelemente in Atomkraftwerken
zum Einsatz kommen können und dort die Sicherheit massiv
beeinträchtigen. In der gesamten Atomanlage von Sellafield, in der
auch deutscher Atommüll wiederaufgearbeitet wird, herrscht laut NII
eine mangelnde Sicherheitskultur.
Susanne Ochse, Energieexpertin bei Greenpeace: "In Sellafield wird
getrickst und gefälscht. BNFL schreibt Sicherheit klein und gefährdet
Menschen und Natur. Wer in Zukunft trotzdem weiterhin Geschäfte mit
der BNFL macht, wird zum Mittäter."
Trotz der betrügerischen Praktiken der BNFL will die deutsche
Atomwirtschaft weiterhin Atommüll zur Wiederaufarbeitung nach
Sellafield liefern. Greenpeace fordert Bundeskanzler Schröder auf,
den Atomskandal in England nicht bewusst zu übersehen, sondern die
Wiederaufarbeitung deutschen Atommülls im Ausland sofort zu stoppen.
Aus Deutschland wurden bis heute mehr als 600 Tonnen Atommüll nach
Sellafield gebracht. Die Bundesrepublik ist damit einer der größten
Kunden der BNFL. Plutonium-Brennelemente aus Sellafield kommen in
Deutschland zum Beispiel im Atomkraftwerk Unterweser zum Einsatz.
Greenpeace warnt seit Jahren vor den Machenschaften der BNFL. Im
Sommer 1998 hatte die Umweltorganisation in der Nähe der
Wiederaufarbeitungs-Anlage Radioaktivitätswerte gemessen, die ähnlich
hoch sind wie im Atomsperrgebiet rund um Tschernobyl. Wissenschaftler
haben bei Kindern aus der Region Plutonium in den Zähnen entdeckt. 
Die Kinderleukämierate ist in Sellafield zehnmal höher als im
Landesdurchschnitt.
Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an Susanne Ochse, Tel: 040-30618
311 oder Pressesprecher Stefan Schurig, Tel: 040-30618 342 oder
0171-8780 837. Internet: www.greenpeace.de

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