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Mittelbayerische Zeitung: Zu simpel

Regensburg (ots)

Von Holger Schellkopf, MZ

Seit nicht einmal zwei Jahren ist Andreas Kümmert auf der musikalischen Landkarte auch jenseits seiner mainfränkischen Heimat wahrnehmbar. Dorthin gebracht hat ihn mit The Voice of Germany" ein Casting-Format. Seitdem fällt Kümmert durch zwei Dinge auf: Eine ziemlich grandiose Stimme und eine ziemlich eigenwillige Art. Beides hat er beim ESC-Vorentscheid ein weiteres Mal sehr eindrücklich zelebriert. Man möchte ja gerne glauben, dass dies die Geschichte eines Mannes ist, der sich vom Business nicht vereinnahmen lässt. Möchte ihm abnehmen, dass er erst im letzten Moment erkannt hat, wie wenig er eigentlich für diesen Glitzer-Wettbewerb gemacht ist. Allein, es spricht sehr viel für das komplette Gegenteil. Seit dem Sieg bei TVOG hat Kümmert kaum eine Gelegenheit ausgelassen, seine Abscheu gegen die Casting-Formate kundzutun. Anderen Musikern hat er ebenso öffentlich von einer Teilnahme abgeraten und keinen Hehl daraus gemacht, dass er die Show lediglich als Türöffner für bessere Auftritte betrachtet hat. Soweit eigentlich kein Problem. Nicht zuletzt deshalb haben sich aber viele Beobachter verwundert die Augen gerieben, als Kümmert plötzlich auf der ESC-Liste auftauchte. Da passt einiges nicht zusammen. Es kann gut sein, dass die Wahrheit hinter der Geschichte nicht in der Abwendung des Künstlers vom Kommerz liegt, sondern vielmehr ganz unromantisch und ziemlich simpel eine nüchtern kalkulierte Show mit sehr egoistischen Motiven ist. Seit seinem "Voice"-Siegersong "Simple Man" ist Kümmerts Erfolgswelle deutlich abgeebbt, Ende Februar ist sein Album neu erschienen. Genau der richtige Zeitpunkt für ein wenig Aufmerksamkeit. Zumindest Letztere ist Kümmert seit der ESC-Nacht sicher. Wenn vielleicht auch etwas anders, als er sich das vorgestellt hatte. Denn klar ist auch: Ziemlich viele Menschen fühlen sich vom singenden Kauz mächtig auf den Arm genommen. Könnte gut sein, dass sich Kümmert grandios verkalkuliert hat. Könnte gut sein, dass die Show diesmal einfach zu simpel inszeniert wurde.

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