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Neue OZ: Kommentar zu Senioren/Rente/Altersarmut

Osnabrück (ots)

Alarmzeichen

Die Zahlen sind bemerkenswert: 760 000 Rentner gehen mittlerweile einem Minijob nach. Ist dies nun Beleg für wachsende Altersarmut oder Hinweis darauf, dass Senioren länger aktiv bleiben möchten?

Fakt ist: Die Menschen werden immer älter - und das häufig bei guter Gesundheit. Weil sie länger fit bleiben, steigt das Potenzial jener Männer und Frauen, die auch im höheren Alter arbeiten wollen und können - ein höchst erfreulicher Trend, zumal immer mehr Branchen über Fachkräftemangel klagen. Fest steht freilich auch: Schon jetzt sind 600 000 der 20 Millionen Ruheständler auf Grundsicherung angewiesen, weil ihre Rente das Existenzminimum nicht abdeckt. Diese Zahl wird noch deutlich steigen, da Hunderttausende ins Rentenalter kommen, die mit Niedriglöhnen auskommen mussten und/oder längere Zeit arbeitslos waren. Entsprechend niedrig sind ihre Rentenansprüche - ein Alarmzeichen, auf das schnell reagiert werden muss, etwa mit der geplanten Zuschussrente.

Alarmierend bleibt zudem, wie stark das Rentenniveau gesenkt worden ist. Nach 35 Beitragsjahren gab es noch im Jahr 2000 im Schnitt 1021 Euro gesetzliche Rente; bis 2011 sank der Betrag auf 953 Euro.

Immer mehr Ältere sind also darauf angewiesen, ihre Bezüge aufzustocken. Während andere Senioren Erfüllung in der Arbeit finden, haben sie schlicht und einfach keine andere Wahl, um sich erträglich über Wasser zu halten. Traurig, aber wahr.

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