IGBCE Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie
1. Mai: Vassiliadis fordert von Arbeitgebern klares Bekenntnis zum Standort
IGBCE-Vorsitzender Michael Vassiliadis zum 1. Mai:
„Jetzt ist Zeit, als Unternehmen Verantwortung zu übernehmen.“
Zum Tag der Arbeit nimmt der IGBCE-Vorsitzende Michael Vassiliadis die Arbeitgeber in die Verantwortung und fordert eine Investitionsoffensive an den deutschen Industriestandorten. Mit dem 500-Milliarden-Euro-Infrastrukturpaket und einem auf Industriepolitik ausgerichteten Koalitionsvertrag habe die künftige Bundesregierung ein ambitioniertes Programm angekündigt. „Jetzt gilt es zu handeln. Jetzt ist Zeit, als Unternehmen endlich wieder Verantwortung zu übernehmen.“
Sollte die neue Koalition ihre Investitions- und Entlastungpläne schnell in die Tat umsetzen, könnte das die Rahmenbedingungen für die deutsche Wirtschaft zum Besseren verändern. „Wir haben jetzt die Chance, wieder zurück in die Spitzengruppe der Industrienationen aufzurücken“, machte der IGBCE-Vorsitzende deutlich. „Aber dafür brauchen wir mutige Schritte der Unternehmen, die jetzt offensiv in die Modernisierung der heimischen Standorte investieren und sich zu ihren guten Beschäftigten bekennen.”
Zuletzt hätten insbesondere die Unternehmensverbände die Chance vertan, sich als verlässliche Partner in Krisenzeiten zu zeigen. Vassiliadis sagte: „Es dominierten Klagen und pauschales Jammern über Standortbedingungen, Arbeitsmoral und Arbeitskosten.“ Das habe häufig die Grenze der Respektlosigkeit überschritten.
Die Arbeitgeberverbände – und Teile der Politik - hätten all ihren Elan und ihre Energie darauf verwendet, um auf ganzer Front gegen den Sozialstaat zu wettern, gegen Arbeitnehmer*innenrechte oder gegen das gewerkschaftliche Engagement ins Feld zu ziehen. Das habe auch immer mal wieder in absurden Forderungen gegipfelt, wie das Streikrecht einzuschränken, Arbeitszeiten ausweiten oder pauschal die Lohnkosten zu senken. „Der Versuch der Arbeitgeberverbände, viele fleißige Menschen in diesem Land zum aktiven Teil der Wirtschaftsschwäche zu erklären, ist absurd“, sagte Vassiliadis.
Er machte klar: „Wachstum entsteht nicht durch Sozialdumping. Wachstum entsteht durch gute Arbeit, durch faire Bezahlung und flächendeckende Tarifverträge.“ Wirtschaftlicher Erfolg und gute Arbeit seien kein Widerspruch – sie gehörten untrennbar zusammen.
Die Politik zeige den spürbaren Ehrgeiz und die Ambition, die deutsche Wirtschaft grundlegend und nachhaltig zu stärken. „Nicht weniger erwarte ich jetzt von den Unternehmenslenkern“, betonte Vassiliadis. „Wir erwarten ein klares Bekenntnis zum Standort Deutschland und zu den Beschäftigten. Und wir erwarten umfassende Investitionen in zukunftsfähige Produktionen und eine echte Partnerschaft auf Augenhöhe.“
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