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Studium als finanzielles Risiko

Hamburg (ots)

Jobben während des Studiums ist für viele
Studenten ein Muss. Drei von fünf arbeitenden Studierenden sind auf 
einen Nebenjob angewiesen, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, so
eine Studie des Deutschen Studentenwerks. Ihr Problem: Durch die 
Neuordnung der Bildungsfinanzierung steigen die Kosten für angehende 
Akademiker hierzulande weiter. Einige Bundesländer werden ab 2007 
Studiengebühren bis zu 500 Euro pro Semester einführen. Sie schlagen 
mit monatlichen Mehrkosten von rund 80 Euro zu Buche. Ein 
Herausforderung, die insbesondere die Banken für sich als lukratives 
Geschäftsfeld entdeckt haben. Für zwei von drei Studierenden stellen 
die hohen Kosten ein großes Problem dar. Vor allem Studenten aus 
sozial schwachem Umfeld sind betroffen. Dabei soll die 
Akademikerquote in Deutschland von 19 Prozent auf den 
OECD-Durchschnitt von 32 Prozent steigen.
Als erste Großbank hat die Hypo Vereinsbank (HVB) hierauf reagiert
und bietet ab Mitte Mai 2006 daher bundesweit einen Studienkredit 
unabhängig von der gewählten Studienrichtung und den späteren 
Jobaussichten an. Der Hintergrund: Das Institut hat den 
KfW-Studienkredit übernommen. Dieser ist grundsätzlich unabhängig von
anderen Angeboten des ausgebenden Kreditinstituts und somit auch für 
Kunden anderer Banken erhältlich. Ergänzend gibt es bei vielen 
Geldinstituten speziell an die jeweiligen Lebenssituationen der 
Kunden angepasste Angebote wie beispielsweise Pakete mit kostenlosem 
Girokonto, Kreditkarte und Wertpapierdepot. Experten gehen davon aus,
dass auch in der studentischen Zielgruppe die Umstellung von der 
Produkt- auf Kundenorientierung der entscheidende Erfolgsfaktor ist.
Generell stellen die hohen Kosten des Hochschulstudiums für 
an-gehende Akademiker eine immer größere Hürde dar. Einerseits müssen
sie ihren Lebensunterhalt finanzieren. Andererseits steigen die 
Leistungsanforderungen, da aufgrund der Vereinheitlichung 
europäischer Standards schneller studiert werden soll. Von ihrem 
durchschnittlichen Budget von 767 Euro im Monat müssen die Stu-denten
knapp die Hälfte für Wohnen, Lernmittel und den Weg zur Universität 
ausgegeben. Von 2000 bis 2003 sind allein die Miet- und Nebenkosten 
um 10,4 Prozent auf durchschnittlich 250 Euro gestiegen. Die Kosten 
für Bücher und öffentliche Verkehrsmittel haben sich ebenfalls 
erhöht. Damit das Studium nicht an zu hohen Kosten scheitert, wird 
eine professionelle Finanzplanung immer wichtiger. Damit das Studium 
nicht an zu hohen Kosten scheitert, sollten Stu-denten möglichst früh
ans Geld denken. "Gerade im Zuge der Einführung von Studiengebühren 
ab kommendem Semester gewinnt eine professionelle Finanzplanung an 
Bedeutung", so Uwe Holz vom F.A.Z.-Institut.
Besonders hier wollen die Banken helfen und bieten verschiedene 
Finanzierungswege, wie zum Beispiel Bildungsfonds oder 
Studien-darlehen an. So sollen Studenten frühzeitig an das 
Unternehmen gebunden und zukünftiges Ertragspotenzial gesichert 
werden. Denn immerhin fühlt sich mehr als jeder dritte Student von 
seiner Haus-bank bisher nicht ausreichend ernst genommen. Doch 
Vorsicht: die Angebote sind häufig an spezielle Bedingungen geknüpft 
oder nicht überall erhältlich. So muss beispielsweise erst ein 
Auswahlverfahren durchlaufen werden oder die Vergabe hängt von einer 
Bonitäts-prüfung ab. Besonders interessant ist daher der 
Studienkredit der staatlichen Förderbank der Kreditanstalt für 
Wiederaufbau (KfW). "Im Vergleich zu privaten Angeboten bietet der 
KfW-Studienkredit wesentliche Vorteile, weil das Darlehen unabhängig 
von der ge-wählten Studienrichtung und den späteren Jobaussichten 
gewährt wird", so Achim Meyer auf der Heyde, Generalsekretär des 
Deut-schen Studentenwerks.
Das eigene Einkommen oder das Einkommen der Eltern spielen beim 
KfW-Kredit für die Vergabe keine Rolle. Das Darlehen ist mit anderen 
Finanzierungsangeboten wie Bafög kombinierbar. Die monatlichen 
Auszahlungen liegen zwischen 100 und 650 Euro. Der nominale Zinssatz 
beträgt 5,1 Prozent pro Jahr und die Zinsober-grenze ist für 15 Jahre
festgeschrieben. So errechnet sich beispielsweise bei einer 
Auszahlung von 400 Euro monatlich über vier Jahre eine Darlehenssumme
von 19.200 Euro. Bei einer Tilgungsdauer von zehn Jahren ergibt das 
eine Gesamtbelastung von 27.306,55 Euro.
Serviceseiten für Studenten:
Hochschulranking: www.das-ranking.de
Studentenwerk: www.studentenwerk.de
Internetportal für Studenten: www.studis-online.de
BAföG-Rechner: www.bafoeg-rechner.de
Wohnungen, Mitfahrgelegenheiten: www.studenten-wg.de
Jörg Forthmann
Faktenkontor GmbH
Telefon: (040) 227 03-7787
Fax: (040) 227 03-7961 
Joerg.Forthmann@faktenkontor.de

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