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Acrylamid: Spekulatius höher belastet als im Vorjahr
Aktuelle foodwatch-Testergebnisse: Verbraucher werden mangels Kennzeichnung unnötigen Gesundheitsgefahren ausgesetzt

Berlin (ots)

Spekulatius und Lebkuchen hat foodwatch auf ihren
Gehalt an Acrylamid untersucht. Bei der Hälfte der getesteten
Produkte ist die Belastung mit der krebsverdächtigen Substanz im
Vergleich zum Vorjahr angestiegen. Die Verbraucherorganisation
schlägt ein Kennzeichnungssystem auf der Verpackung vor. Weil
Industrie und Regierung das ablehnen, werde die Gesundheit der
Verbraucher unnötig in Gefahr gebracht, so foodwatch.
Bei Spekulatius weisen sogar zwei Drittel der getesteten Sorten
höhere Werte auf. Der Acrylamid-Spitzenwert wurde in
Gewürzspekulatius des Discounters Lidl gemessen. Mit knapp 630
Mikrogramm pro Kilo liegt er fast 50 Prozent über dem Höchstwert vom
vergangenen Jahr. Der "Testsieger" Lambertz-Butterspekulatius enthält
mit knapp 50 Mikrogramm Acrylamid rund zwölfmal weniger - liegt aber
3,5 Mal höher als im Vorjahr. "Die Spekulatius-Ergebnisse zeigen,
dass wir dringend eine Kennzeichnung für Gefahrstoffe brauchen. Es
muss so lange gekennzeichnet werden, bis die technisch
niedrigstmöglichen Werte erreicht sind. Wenn nicht genau auf dem
Produkt steht, wie viel Acrylamid enthalten ist, strengt sich die
Industrie nicht genug an", sagt Barbara Hohl von foodwatch.
Das würden auch die Messergebnisse bei Lebkuchen zeigen. Die Firma
Wicklein/Lebkuchen Schmidt, die unter anderem Lidl beliefert, stellte
ihr Produktionsverfahren um, nachdem im Jahre 2002 Acrylamid in
Backwaren gefunden worden war. Seitdem schneidet die Nürnberger Firma
bei den foodwatch-Untersuchungen am besten ab. "Die gute
Herstellungspraxis von Lebkuchen liegt unter 30 Mikrogramm Acrylamid
pro Kilo. Das staatliche Minimierungskonzept aber schützt
Acrylamid-Hersteller, weil es sich an den schlechten Werten
orientiert statt an den besten. Und das auf Kosten der Verbraucher",
so Barbara Hohl.
Von vorsorgendem Verbraucherschutz könne nicht die Rede sein,
sondern von vorsätzlicher Gesundheitsgefährdung, kritisiert
foodwatch. Der Signalwert der Regierung liegt bei 1000 Mikrogramm
Acrylamid pro Kilo für Lebkuchen und bei 570 für Spekulatius. Wird er
überschritten drohen keine rechtlichen Schritte oder finanziellen
Bußen.
Unter www.foodwatch.de gibt es eine Tabelle mit allen Messwerten
und den Kennzeichnungsvorschlag am Beispiel von Spekulatius.

Pressekontakt:

Babara F. Hohl
foodwatch e.V. Kommunikation
Brunnenstraße 181, 10119 Berlin
www.foodwatch.de
Tel.: 030 / 240 476-19
Fax : 030 / 240 476-26
E-Mail: presse@foodwatch.de

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