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Hessen: Elf Prozent weniger geimpfte Kinder als vor der Pandemie

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In Hessen sind Impfungen bei Kindern und Jugendlichen in der Corona-Pandemie deutlich zurückgegangen. Im Vergleich zu 2019 gab es 2021 eine Abnahme um elf Prozent. Hochgerechnet auf die Bevölkerung wurden somit rund 66.000 weniger hessische Mädchen und Jungen geimpft. Sowohl bei Gesamtimpfungen als auch bei Erstimpfungen liegt Hessen unterhalb des Bundestrends. Besonders ausgeprägt ist der Rückgang bei Impfungen gegen Diphtherie, Keuchhusten, Tetanus und Kinderlähmung (minus 29 Prozent) und HPV-Erstimpfungen zur Krebsvorsorge (minus 30 Prozent). Das ist das Ergebnis einer Sonderanalyse im Rahmen des hessischen Kinder- und Jugendreports der DAK-Gesundheit. Erfahren Sie mehr in unserer aktuellen Pressemeldung.

Freundliche Grüße

Ihr Presseteam der DAK-Gesundheit Hessen

Hessen: Elf Prozent weniger geimpfte Kinder als vor der Pandemie

  • DAK-Sonderanalyse: Kinder- und Jugendreport untersucht Versorgungsdaten der Jahre 2019 bis 2021
  • Starker Rückgang bei Impfungen gegen Diphtherie, Keuchhusten, Tetanus und Kinderlähmung
  • 30 Prozent weniger HPV-Erstimpfungen zur Krebsvorsorge

In Hessen sind Impfungen bei Kindern und Jugendlichen in der Corona-Pandemie deutlich zurückgegangen. Im Vergleich zu 2019 gab es 2021 eine Abnahme um elf Prozent. Hochgerechnet auf die Bevölkerung wurden somit rund 66.000 weniger hessische Mädchen und Jungen geimpft. Sowohl bei Gesamtimpfungen als auch bei Erstimpfungen liegt Hessen unterhalb des Bundestrends. Besonders ausgeprägt ist der Rückgang bei Impfungen gegen Diphtherie, Keuchhusten, Tetanus und Kinderlähmung (minus 29 Prozent) und HPV-Erstimpfungen zur Krebsvorsorge (minus 30 Prozent). Das ist das Ergebnis einer Sonderanalyse im Rahmen des hessischen Kinder- und Jugendreports der DAK-Gesundheit. Für die repräsentative Analyse wurden ambulante Behandlungsdaten von 86.000 DAK-versicherten Mädchen und Jungen im Land wissenschaftlich untersucht und mit der Situation vor der Pandemie verglichen.

Angesichts der aktuellen Analyse warnt DAK-Landeschefin Britta Dahlhoff vor den Folgen der Impflücke und sieht akuten Handlungsbedarf: „Unsere Auswertung zeigt, dass selbst etablierte Impfungen vernachlässigt worden sind. Dies kann schlimme Folgen haben. Tetanus beispielsweise ist eine Infektionskrankheit, die selbst bei medizinscher Behandlung häufig tödlich verläuft. Unsere Ergebnisse müssen in der „Landesarbeitsgemeinschaft Impfen“ des Landes Hessen in den Fokus gerückt werden, damit Lösungen gefunden werden, wie diese Impfungen nachgeholt werden können.“

Sorgen bei Kinder- und Jugendärzten

Dr. Ralf Moebus, Landesvorsitzender des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) Hessen ergänzt: „Die Daten decken sich mit unseren Erfahrungen. Vor allem die rückläufigen Impfungen bei der Grundimmunisierung von Säuglingen und Kleinkindern bereiten uns Sorgen. Bei zuletzt hohen Infektionszahlen haben wir zurückgehende Impfungen beobachtet, insbesondere bei Jugendlichen. Gerade mit Blick auf den kommenden Winter, für den wir einen hohen Krankenstand erwarten, stehen wir vor der großen Herausforderung, die versäumten Impfungen trotz der starken Belastung der Praxen nachzuholen."

Rückgang bei Impfungen gegen Diphtherie, Keuchhusten, Tetanus und Kinderlähmung

Auffällig ist ein starker Rückgang bei Schutzimpfungen gegen Diphtherie, Keuchhusten, Tetanus und Kinderlähmung mit einem Minus von 29 Prozent (die sogenannte Tdap-IPV-Impfung). Hier wurden 2021 rund 16.000 weniger hessische Kinder und Jugendliche geimpft. Im Bereich Pneumokokken erhielten 26.000 weniger Kinder eine Impfung (minus 18 Prozent) – eine doppelt so starke Verringerung wie im Bund (minus neun Prozent). Ebenfalls große Rückgänge gab es bei Gesamtimpfungen gegen Meningokokken C (minus 27 Prozent) und der Masern-Mumps-Röteln-Impfung (minus 24 Prozent). Unter Gesamtimpfungen werden sowohl die erste und letzte Dosis eines Impfzyklus sowie Auffrischimpfungen zusammengefasst.

Ein Drittel weniger HPV-Erstimpfungen

Auch bei HPV-Impfungen zur Krebsvorsorge gingen die Zahlen 2021 in Hessen besonders stark zurück: So sanken Gesamtimpfungen um 19 Prozent und Erstimpfungen um knapp ein Drittel (30 Prozent). Dabei gab es kaum Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen. Insgesamt wurden in Hessen deutlich weniger Kinder und Jugendliche gegen HPV geimpft als im Bund. Seit 2007 empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) eine HPV-Impfung für Mädchen und seit 2018 auch für Jungen. Humane Papillomviren (HPV) werden sexuell übertragen und können Gebärmutterhalskrebs, Anal- und Peniskrebs sowie Krebs im Mund-Rachen-Raum verursachen. Eine Impfung sollte vor dem ersten Geschlechtsverkehr erfolgen.

Weniger Impfungen und Arztbesuche als Vor-Corona

Nach den Daten der DAK-Gesundheit nahm der Anteil der Kinder und Jugendlichen in Hessen, die eine Impfung erhielten, insgesamt um elf Prozent ab. Damit wurden 2021 hochgerechnet rund 66.000 weniger hessische Kinder und Jugendliche geimpft als 2019. Auch gab es weniger Arztbesuche: So gingen hessenweit hochgerechnet rund 131.000 weniger Mädchen und Jungen in die Praxen als vor der Pandemie (minus sechs Prozent).

Für den hessischen Kinder- und Jugendreport untersuchte das Wissenschaftsteam von Vandage und der Universität Bielefeld Abrechnungsdaten von rund 86.000 Kindern und Jugendlichen bis 17 Jahren, die bei der DAK-Gesundheit versichert sind. Analysiert wurden die Jahre 2019 bis 2021. Beispielsweise flossen aktuell Daten aus 406.000 Arztbesuchen und 71.000 Impfungen in die Analyse ein.

Die DAK-Gesundheit ist mit 5,5 Millionen Versicherten die drittgrößte Krankenkasse Deutschlands und engagiert sich besonders für Kinder- und Jugendgesundheit. Die DAK-Gesundheit übernimmt die HPV-Impfung für alle Kinder im Alter bis 17 Jahren und zusätzlich im Rahmen einer Satzungsleistung für alle 18- bis 26-Jährigen. Damit geht die Kasse über den gesetzlichen Leistungsanspruch hinaus. Informationen zur HPV-Impfung gibt es unter: www.dak.de/hpv

Freundliche Grüße

Sandra Scheuring
DAK – Gesundheit 
Unternehmenskommunikation / Public Relations
Pressesprecherin für
Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland 
Walter-Kolb-Straße 1-3
60594 Frankfurt am Main
Tel.: 069 9855913-1135
Mobil: 0175-3470834
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