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Kleiner Anti-Diskriminierungs-Knigge
Aktuelle Informationen aus dem Arbeitskreis Umgangsformen International(AUI)

Hamburg (ots)

1. Bedenken Sie bei Formulierungen, bitte, stets: Ob eine Äußerung als diskriminierend bezeichnet werden kann, hängt keinesfalls davon ab, wie die sprechende Person sie interpretiert, etwa: "Aber das Wort war doch in diesem Zusammenhang positiv gemeint!" Ausschlaggebend ist immer, wie die oder der Angesprochene etwas empfindet. Respektieren Sie die Tatsache, dass jeder Mensch ein Recht auf sein Gefühl hat und es niemandem zusteht, dieses anzuzweifeln oder es ihm gar abzuerkennen.

2. Versetzen Sie sich deshalb nach besten Kräften in Ihr Gegenüber - entwickeln Sie also Einfühlungsvermögen -, ehe Sie sich für bestimmte Wörter oder Redewendungen entscheiden.

3. Kalkulieren Sie ein, dass sowohl der Kontext als auch der Tonfall stark mitbestimmend sind, ob zum Beispiel ein vermeintlich "harmloses" Wort als Beleidung oder Herabsetzung erlebt werden kann oder nicht. Beispiel: In einem harmonischen Gespräch über verschiedene Herkunftsländer äußert jemand erstaunt. "Ach, Sie sind Inderin? Das ist ja interessant!", nachdem sich die Angesprochene selbst als solche dargestellt hat. Diese Äußerung wird sie vermutlich nicht so negativ einstufen wie etwa einen Satz mit abfälligem Unterton: "Na, ja, Sie sind eben Inderin!"

4. Vermeiden Sie von vornherein Wörter, die von vielen als diskriminierend eingestuft oder empfunden werden, etwa "Asylanten" oder "Behinderte". Besser ist es, von "Asylsuchenden" und "Menschen mit Behinderung" zu sprechen. Auch der gedankenlose Gebrauch von Floskeln wie: "Na, das ist ja wohl stark getürkt!", "Seid ihr etwa wieder die halbe Nacht herumzigeunert?", "Das sieht doch ein Blinder mit 'nem Krückstock!", "Ey, mach das gefälligst selbst, ich bin doch nicht dein Neger!" unterbleibt auf jeden Fall.

5. Berücksichtigen Sie, dass auch Gesten abwertend und diffamierend sein können. Vermeiden Sie deshalb, bitte, auch unbedacht oder gar wissentlich praktizierte provozierende Gebärden.

6. Reflektieren Sie die Gefahr, die darin liegt, einer ganzen Gruppe von Menschen - DIE Frauen, DIE Männer, DIE Schwulen, DIE Flüchtlinge, DIE Sinti und Roma zum Beispiel - Pauschalurteile überzustülpen. Diese sogenannten Stereotype sind meist Auslöser von Fehl- und Vorurteilen. Geben Sie besser jeder einzelnen Person die Chance, von Ihnen mit ihren tatsächlichen Qualitäten, Vorzügen und Eigenheiten sowohl erkannt als auch anerkannt zu werden.

7. Wirken Sie dem Trend entgegen, einen Menschen oder ganze Personengruppen aufgrund medialer Berichte vorzuverurteilen. Je weiter verbreitet oder reißerischer diese sind, umso schwieriger wird das. Gerade deshalb sollte der Grundsatz der Unschuldsvermutung, der eine besondere Ausprägung des Rechtsstaatsprinzips ist, auch im "ganz normalen Alltag" von allen respektiert und praktiziert werden.

8. Verdeutlichen Sie sich, dass es viele unterschiedliche Diskriminierungsmöglichkeiten gibt. Auch wenn das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz Benachteiligungen nur verbietet, soweit sie an eines der folgenden personenbezogenen Merkmale anknüpfen: ethnische Herkunft, Geschlecht, Religion und Weltanschauung, Behinderung, Alter und sexuelle Identität. Oft beginnt Diskriminierung schon bei vermeintlich "kleinen, harmlosen" Späßen wie dem Erzählen eines Blondinen-Witzes im Beisein einer hellhaarigen Frau. Unter Jugendlichen und Kindern reicht es für herabsetzendes und demütigendes Verhalten in vielen Fällen schon aus, wenn nicht die "Gerade-in-Klamotten" getragen werden oder aufgrund der ökonomischen Herkunft weder das neueste "coole" Smartphone noch andere modische Accessoires angeschafft werden können. Um solches zu verhindern, ist die Vorbildfunktion aller Erwachsenen gefragt.

9. Seien Sie sich bewusst, dass wertschätzendes Verhalten mehr ist und tiefer geht, als ausschließlich kleine Höflichkeits-Gesten zu zeigen. Dazu zählt unter anderem erstens, alles zu vermeiden, was ein Mensch als Diskriminierung empfinden könnte. Zweitens, was zunehmend wichtiger wird, dies über das eigene Tun hinaus auch anderen nahezubringen.

Pressekontakt:

Inge Wolff, Vorsitzende Arbeitskreis Umgangsformen International
Telefon 49(0)175 7441118, inge.wolff.umgangsformen@t-online.de
Christian Götsch, Pressereferent Swinging World e.V., Der
Unternehmerverband der Tanzschulen
49(0)40/500582-15, christian.goetsch@tanzen.de

Original-Content von: Wirtschaftsverband Deutscher Tanzschulunternehmen e.V., übermittelt durch news aktuell

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