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Medien-Info: Beschäftigten-Befragung in der IKT-Branche: Belastungen durch Digitalisierung und KI steigen – große Bedeutung betrieblicher Mitbestimmung
Beschäftigten-Befragung in der IKT-Branche: Belastungen durch Digitalisierung und KI steigen – große Bedeutung betrieblicher Mitbestimmung
Starke Arbeitsverdichtung und Transformation prägen den Arbeitsalltag; die Belastungen sind hoch, Tendenz steigend. Dies sind zentrale Ergebnisse einer von ver.di durchgeführten Beschäftigtenbefragung in Unternehmen der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT), an der im Frühjahr und Sommer dieses Jahres bundesweit rund 13.500 Beschäftigte teilgenommen haben. Die Ergebnisse der Befragung, die auf dem DGB-Index Gute Arbeit basiert, bestätigen zudem die große Bedeutung betrieblicher Mitbestimmung und kollektiver Schutzregelungen.
„Organisationsveränderungen und digitaler Wandel, inklusive KI, verursachen Sorgen und verschärfen die Anforderungen bei den Beschäftigten“, sagte Florian Haggenmiller, ver.di-Bundesfachgruppenleiter IKT. So mache sich mehr als ein Drittel der Befragten (37,6 Prozent) Sorgen um ihre berufliche Zukunft. „Das zeigt, wie wichtig es ist, die Transformationsprozesse unter Einbeziehung der Beschäftigten zu gestalten und durch tarifliche und betriebliche Regelungen abzusichern. Zudem ist der Handlungsbedarf bei Weiterbildung und Qualifizierung riesengroß, immerhin fühlte sich etwa ein Drittel der Befragten nicht ausreichend qualifiziert für die Erfüllung künftiger Anforderungen.“
Weitere Ergebnisse der Befragung sind: Fast 71 Prozent der Befragten sehen aktuell keine oder nur geringe Aufstiegschancen. Mehr als vier Fünftel (81,7 Prozent) gaben an, dass Organisationsveränderungen wie Restrukturierung, Auslagerungen oder Reorganisation bei ihnen im Unternehmen häufig stattfinden. Rund zwei Drittel (64,6 Prozent) erleben, dass die Anforderungen an Wissen und Können im Zuge des digitalen Wandels steigen. Arbeitshetze und Zeitdruck sind für die Mehrheit der Befragten (53,3 Prozent) Alltagsrealität, 48 Prozent berichten von einer hohen Arbeitsverdichtung innerhalb des letzten Jahres. Häufigster Grund für Arbeitsstress sind vor allem zu viele gleichzeitige Projekte und Vorgänge; dies gaben rund zwei Drittel (66,1 Prozent) an.
Zudem zeigen die Ergebnisse der Befragung, dass Sinngehalt und Kollegialität hoch sind. Mehr als drei Viertel der Befragten (77,3 Prozent) identifizieren sich in hohem oder sehr hohem Maße mit ihrer Arbeit. Auch der kollektive Zusammenhalt wird gut bewertet; trotz schwieriger Rahmenbedingungen berichten fast neun von zehn Beschäftigten (88,4 Prozent) von kollegialer Unterstützung in hohem oder sehr hohem Maße. Bestätigt wird zudem die Bedeutung der betrieblichen Mitbestimmung; mehr als 19 von 20 Befragten (95,5 Prozent) halten Betriebsräte für sehr wichtig.
Für Rückfragen: Florian Haggenmiller, 0151.61.55.90.60
Astrid Schmidt, 0151.140.76.452
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