ver.di Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Medien-Info: ver.di kritisiert personellen Kahlschlag bei der Lufthansa scharf – und fordert Absicherung
Ver.di kritisiert personellen Kahlschlag bei der Lufthansa scharf – und fordert Absicherung
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) kritisiert den geplanten Personalabbau beim Lufthansa-Bodenpersonal und die Outsourcingpläne des Konzerns für einzelne Gesellschaften der Lufthansa Group scharf. Die anstehenden Tarifverhandlungen möchte die Gewerkschaft nutzen, um Arbeitsplatzabsicherungen zu erreichen. Nach dem überschaubaren Erfolg des Effizienz- und Kostensenkungsprogramm „Turnaround“ innerhalb der Lufthansa Airline greift das Konzernmanagement nun zu einem drastischen Personalabbau. Weitere Maßnahmen zur Personalkostenabsenkung, etwa das Outsourcing von heimischen Arbeitsplätzen, werden bereits geplant und sollen in den nächsten Jahren umgesetzt werden.
ver.di Konzernbetreuer und Verhandlungsführer, Marvin Reschinsky: „Die Beschäftigten der Lufthansa haben dem Kranich nach der Corona-Krise wieder Flügel verliehen. Jetzt dürfen sie nicht zu den Leidtragenden des Sparkurses werden. Einen Kahlschlag am Lufthansa Boden zu Lasten der Beschäftigten nehmen wir nicht hin. Dazu werden wir die anstehende Tarifrunde nutzen.“
Hintergrund ist darüber hinaus, dass die deutsche und europäische Luftverkehrspolitik zunehmend zu einer Schieflage in den Wettbewerbsbedingungen der Airlines in Deutschland und Europa führt. Arbeitsplätze und Flugverbindungen gehen so am Standort Deutschland verloren: Immer höhere europäische und nationale Umweltstandards sowie eine steigende Steuer- und Abgabenlast, die ausschließlich zu Lasten deutscher und europäischer Airlines gehen, greifen den Kern des Lufthansa-Geschäftsmodells und damit die Existenzgrundlage der Airline an. „Die deutsche und europäische Luftverkehrspolitik tragen eine große Mitverantwortung an dieser Entwicklung“, erklärte Gewerkschafter Reschinsky. „Sie vernichtet lokale Arbeitsplätze. Deshalb ist es höchste Zeit, dass die Bundesregierung umsteuert und kurzfristig Maßnahmen zum Erhalt des deutschen Luftverkehrs ergreift.“
In der zum Jahreswechsel beginnenden Tarifrunde für die rund 20.000 Bodenbeschäftigten des Lufthansa Konzerns möchte die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft eine Absicherung der Bodenbeschäftigten diskutieren sowie bei Bedarf über Personalabbauinstrumente sprechen, die betriebsbedingte Kündigungen verhindern. Dies könnte beispielsweise das Wiedereinführen von Altersteilzeit sein.
Für Rückfragen: Marvin Reschinsky, mobil +49 (0) 175 9722674
V.i.S.d.P.
Jan Thomsen ver.di-Bundesvorstand Paula-Thiede-Ufer 10 10179 Berlin Tel.: 030/6956-1011, -1012 E-Mail: pressestelle@verdi.de www.verdi.de/presse