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Statistisches Bundesamt: Steuerdaten für Wissenschaft erschlossen - Mikrodaten der Lohn- und Einkommensteuerstatistik für Auswertung frei

Wiesbaden (ots)

Analysen zu Auswirkungen der Einkommensbesteuerung
und zur Einkommensverteilung werden zukünftig für die Wissenschaft
einfacher und kostengünstiger. Die Statistischen Ämter des Bundes und
der Länder haben mit dem Projekt "Scientific Use File faktisch
anonymisierte Einkommensteuerstatistik" (FAST) Einzeldaten der
Einkommensteuerstatistik so anonymisiert, dass sie den strengen
Anforderungen des gesetzlichen Datenschutzes genügen und der
Wissenschaft in größerem Umfang zur Verfügung gestellt werden können.
Das Verfahren wurde in Abstimmung mit dem Bundesministerium der
Finanzen in den Forschungsdatenzentren der Statistischen Ämter
entwickelt und getestet. Das Bundesministerium für Bildung und
Forschung fördert die Forschungsdatenzentren des Statistischen
Bundesamts und der Statistischen Landesämter mit 4,1 Millionen Euro.
Die wissenschaftliche Auswertung der Daten soll zur
Weiterentwicklung des Steuer- und Sozialtransfersystems beitragen.
Bisher war die Analyse im Regelfall auf tabellarische Auswertungen
beschränkt. Die steuerstatistischen Mikrodaten konnten dagegen für
Forschung und wissenschaftliche Politikberatung nicht im
wünschenswerten Umfang genutzt werden. Mit FAST erhält die
Wissenschaft nun eine datenschutzkonforme Form des Zugangs zu diesen
Daten.
Bei dem jetzt zur Verfügung gestellten Datensatz handelt es sich
um eine repräsentative zehnprozentige Stichprobe der
Einkommensteuer-Veranlagungen des Jahres 1998. Jeder der nahezu drei
Millionen Einzeldatensätze enthält umfangreiche Informationen aus dem
Besteuerungsverfahren: Neben den Einkommensquellen, den
Sonderausgaben, den außer-gewöhnlichen Belastungen und der
festgesetzten Einkommensteuer sind verschiedene demographische
Merkmale (wie Alter, Geschlecht, Familienstand, Kinderzahl) in den
Datensätzen enthalten. Der wissenschaftlichen Forschung bietet sich
damit erstmals die Möglichkeit, steuerliche Fragestellungen, wie etwa
die Auswirkungen von Steuerrechtsänderungen und
Steuerreformvorschlägen, zu untersuchen. Auch liegen detaillierte
Informationen vor, mit denen die Zusammensetzung hoher Einkommen, die
aus anderen Statistiken bisher nicht zu ermitteln waren, analysiert
werden kann. Die Bereitstellung von solchen steuerlichen
Scientific-Use-Files schafft für die empirische Wirtschafts- und
Sozialforschung in Deutschland international vergleichbare
Bedingungen. Erhebliche Verbesserungen ergeben sich auch für die
wissenschaftliche Politikberatung bei der Weiterentwicklung des
Steuer- und Sozialtransfersystems.
Anträge zur Nutzung der faktisch anonymisierten Lohn- und
Einkommensteuerstatistik 1998 für Vorhaben der unabhängigen
wissenschaftlichen Forschung unter den Voraussetzungen des §16 Abs. 6
des Bundesstatistikgesetzes können bei den Statistischen Ämtern des
Bundes und der Länder gestellt werden. Antragsvordrucke stehen im
Internet unter www.forschungsdatenzentrum.de zum Download bereit. Die
Daten werden zum Preis von 65 Euro zur Verfügung gestellt.
Weitere Informationen erhalten Sie bei:
Forschungsdatenzentren der
Statistischen Ämter des Bundes und der Länder
Thomas Wende, Telefon: +49(0)611-75-4231
Sebastian Scharnhorst, Telefon +49(0)211 9449-2604
Dr. Daniel Vorgrimler, Telefon: +49(0)611-75-3486
E-Mail:  forschungsdatenzentrum@destatis.de
E-Mail:  forschungsdatenzentrum@lds.nrw.de
ots-Originaltext
Statistisches Bundesamt

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:

Statistisches Bundesamt
Pressestelle
Telefon: (0611) 75-3444
Email: presse@destatis.de

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