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Dank Beinprothese Hände frei

Dank Beinprothese Hände frei
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Die 28jährige Noreen aus Uganda hat einer Kettenreaktion der Hilfsbereitschaft zu verdanken, dass sie 17 Jahre nach ihrer Amputation wieder auf zwei Beinen laufen lernt.

Noreen hat beide Hände frei

17 Jahre nach der Amputation bekommt junge Frau aus Uganda ihre erste Prothese

Nach 17 Jahren mit einem Bein und zwei Gehstützen sind die ersten Schritte mit Prothese eine Mutprobe. Noreen (28) besteht sie und weiß: der Rest ist Üben. Sich auf zwei Beinen mehr und natürlicher bewegen zu können, ist das eine. Das andere: "Wenn ich in der Küche stehe, habe ich zum Kochen beide Hände frei."

Noreen ist elf, als sie beim Herumtoben mit dem Fuß in ein Pflanzloch gerät und stürzt. Das gebrochene Bein entzündet sich schwer, das Knie schwillt stark an. Die Ärzte sehen keine Alternative zur Amputation, und das recht hoch am linken Oberschenkel. So hoch, dass eine übliche Schaftkonstruktion einer Prothese nicht genug Halt geben würde. Damit ist eine prothetische Versorgung mit der in Uganda verfügbaren Medizintechnik praktisch ausgeschlossen.

Kingsley Diores begegnet Noreen auf einer Dienstreise. Er ist Afrika-Experte beim Prothetik-Weltmarktführer Ottobock. Sie arbeitet im Büro einer Behinderteneinrichtung in Kampala. Bei diesem ersten Kontakt spricht Diores das Thema Prothese noch nicht an. Sie hat die Hoffnung ohnehin längst aufgegeben: "Ich hätte mir so etwas ja gar nicht leisten können."

2014 erhielten in Ghana ein Mädchen, das ohne Arme und Beine geboren wurde, einen Spezialrollstuhl von Ottobock und vier weitere Heimkinder Prothesen, deren Bauteile ebenfalls aus Deutschland geliefert wurden. Die Versorgung leistete das Hope for Children and Aged Rehabilitation Center in Sunyani. Finanziert wurde alles von der Hans und Elfriede Westphal Stiftung in Hannover.

Zurück in Deutschland wendet sich Diores an diese Stiftung und Noreen schreibt ihr einen Brief, in dem sie ihre Lebensgeschichte schildert. "Daraufhin hat unser Vorstand beschlossen, die Kosten der Prothese, der Anpassung sowie des therapeutischen Trainings zu übernehmen", so die Stiftungsvorsitzende Gisela Heinzerling.

Die Ottobock Global Foundation steigt in das Projekt ein. Sie finanziert Noreens mehrwöchigen Aufenthalt in Duderstadt. Nur eine Frage bleibt noch offen: Die Flugreise.

Kingsley Diores ist wieder unterwegs in Uganda. Da Ottobock seit 1988 den internationalen Behindertensport fördert, hat er gute Kontakte auch zum dortigen Paralympischen Komitee. Wieder findet er Menschen, die sich für Noreen einsetzen. Die Reisekosten sammelt die Sportorganisation bei privaten Geldgebern ein.

In Duderstadt löst der Orthopädietechniker Sascha Grebestein das Schaftproblem mit einer individuell gefertigten Beckengurt-Halterung. Das Training im Competence Center übernimmt Physiotherapeutin Hanna Brandt, von der Noreen sagt: "Am Anfang fühlte ich mich sehr unsicher, aber dann hat mir Hanna Mut gemacht und viel mit mir geübt."

Noreen ist dankbar für die Hilfen aus Deutschland und Uganda, speziell Kingsley Diores, "weil er mich gefunden hat". Sie denkt mit Vorfreude an den Rückflug und ihre Freunde, die sie am Airport erwarten: "Die werden staunen!"

"Wir haben uns gern für Noreen eingesetzt", erklärt Karl Heinz Burghardt vom Vorstand der Ottobock Global Foundation. Ihre Projekte sind in der Regel komplexerer Natur. Ein Schwerpunkt ist, Kinder nahe der syrischen Grenze in Flüchtlingsunterkünften oder in anderen Einrichtungen, in denen sie Hilfe erwarten können, medizintechnisch zu versorgen.

"In den vergangenen drei Jahren haben bereits mehr als 100 Kinder auf diesem Weg Hilfsmittel bekommen", so Burghardt. Für sie werden wachstumsbedingt Folgeversorgungen anfallen, und immer noch kommen neue Opfer des Bürgerkriegs hinzu. Auch sie brauchen Glück und viele Helfer.

Spendenkonto: Ottobock Global Foundation, Deutsche Bank, IBAN: DE55 1007 0000 0937 0370 00, BIC: DEUTDEBBXXX

Rüdiger Herzog
Unternehmenskommunikation 
ruediger.herzog@ottobock.de
Otto Bock HealthCare GmbH
Sitz der Gesellschaft: Duderstadt/Germany
Geschäftsführer: Prof. Hans Georg Näder, Dr. Andreas Goppelt, Christin Gunkel,
Dr. Sönke Rössing, Thorsten Schmitt, Harry Wertz
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Dokument:  2017_12_20 Noreen hat beide Hände 
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