Rheinische Post: Ulla Schmidt, Steinmeiers Last
Düsseldorf (ots)
von Reinhold Michels
Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt mit der seltsam hohen 
Meinung von sich als Staatsperson ist zurück aus dem 
Costa-Blanca-Urlaub in die Heimat gestolpert. Gestützt wird die Frau 
mit dem umfassenden Transport-Anspruch in allen öffentlichen und 
privaten Lebenslagen von Abhängigen ihres Ministeriums. Gestürzt ist 
sie bislang nicht. Das kann geschehen, erscheint jedoch als 
unwahrscheinlich, denn Frau Schmidt ist von hartem Holz. Es ist ja 
auch in Ordnung, dass erst einmal der Bundesrechnungshof prüft, ob 
und wie die Ministerin Geld, das ihr nicht gehört, verschleudert hat.
Bis zum Beweis des Gegenteils trifft sie rechtlich keine Schuld.
Eine politische Belastung ist sie zweifellos. Sie hat durch tagelang 
zelebrierte Dickfelligkeit, gepaart mit Selbstgerechtigkeit ("Das 
steht mir zu"), eine zwischen Hohn und Zorn schwankende 
Öffentlichkeit mit lächelnder Dreistigkeit behelligt und so ein 
verkümmertes Gespür für Maß und Selbstkritik offenbart. Erst gestern 
hörte man von ihr Verständnis für "Irritation und Kritik" der 
Steuerzahler. Immerhin ein Hauch von Einsicht.
SPD-Kanzlerkandidat Steinmeier, der heute sein Leistungsteam für den 
Wahlkampf vorstellt, musste auf Schmidt verzichten. Sie wäre dem 
Pechvogel des politischen Sommers bis auf Weiteres nicht Garant für 
Auftrieb, sondern ein Mühlstein am Hals.Pressekontakt:
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