Alle Storys
Folgen
Keine Story von Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV) mehr verpassen.

Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV)

26 Jahre Verfolgung von Falun Gong (28.11.): Ding Yuande muss sofort freikommen

Zum zweiten Jahrestag des Schauprozesses gegen den Falun-Gong-praktizierenden Teebauern Ding Yuande aus Rizhao bekräftigt die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) ihre Solidarität mit seiner Familie und allen verfolgten Falun-Gong-Praktizierenden in China. „Wir fordern die sofortige und bedingungslose Freilassung aller Inhaftierten, ein Ende transnationaler Repression und Spionage sowie insgesamt der seit 26 Jahren andauernden, staatlich gesteuerten Unterdrückungskampagne, die willkürliche Urteile, Folter und systematischen Organraub umfasst“, erklärte Jasna Causevic, GfbV-Referentin für Genozid-Prävention und Schutzverantwortung heute in Göttingen.

Ding wurde am 28. November 2023 im Rahmen einer koordinierten Verurteilungswelle gegen 22 Praktizierende vor Gericht gestellt, die stellvertretend für die landesweite Verfolgung seit Juli 1999 steht. Ein unabhängiges Tribunal in London stellte 2019 fest, dass staatlich erzwungene Organentnahmen in erheblichem Umfang stattfinden und Falun-Gong-Praktizierende Hauptopfer sind. Internationale Experten werten die Verfolgung als „kalten Genozid“ und Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

Am 15. Dezember 2023 erhielt Ding drei Jahre Haft und eine Geldstrafe, obwohl die ihm vorgeworfenen Aktivitäten – das Praktizieren von Falun Gong, das Verbreiten von Informationen und Unterstützung zensurfreier Medien – keine Gesetzesverstöße darstellen. Seit dem 20. März 2024 ist er ohne rechtliche Grundlage im Gefängnis der Provinz Shandong inhaftiert, einer Einrichtung, die für schwere Misshandlungen bekannt ist. Die Inhaftierungen stehen im Zusammenhang mit einer seit 2022 verschärften Verfolgungsstrategie, die auch zu Massenfestnahmen führte.

Der Fall Ding führte zu einer Resolution des Europäischen Parlaments, die seine Freilassung und Sanktionen gegen Verantwortliche fordert. Sein Sohn, der Menschenrechtsaktivist Ding Lebin, bezeichnet die Verfolgung als schweren Angriff auf grundlegende Menschenrechte. zahlreiche Falun-Gong-Praktizierende bemühten sich trotz großer Risiken weiterhin um Aufklärung.

Causevic warnte, die Verfolgung von Falun Gong sei ein Testfeld für Repressionsmethoden gegen andere Glaubensgemeinschaften und Menschenrechtsverteidiger. „Die deutsche Bundesregierung sowie G7- und EU-Staaten müssen die Bedrohung für Falun-Gong-Praktizierende und bedrohte Gemeinschaften in China anzuerkennen, Sanktionen erweitern, transnationale Repression bekämpfen und sich für die unverzügliche Freilassung Dings einsetzen.“ Das verlange auch Artikel 18 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, der die Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit weltweit schützt.

Falun-Gong-Praktizierende sind mehr als 100 Foltermethoden ausgesetzt, darunter Schläge, Zwangsmedikation, psychiatrischer Missbrauch, sexualisierte Gewalt, Schlafentzug und Zwangsarbeit. UN-Sonderberichterstatter forderten China auf, diese Verstöße zu untersuchen.

Sie erreichen Jasna Causevic unter j.causevic@gfbv.de oder 0551/49906-16.

Gesellschaft für bedrohte Völker
Postfach 2024
D-37010 Göttingen
Tel.: +49 551 499 06-21
Fax: +49 551 580 28
E-Mail:  info@gfbv.de
www.gfbv.de
Menschenrechtsorganisation mit beratendem Status bei den UN und mitwirkendem Status beim Europarat
Weitere Storys: Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV)
Weitere Storys: Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV)