Im Zwang gefangen
München (ots)
1,6 Millionen Deutsche leiden unter Zwängen unterschiedlichster Ausprägung: Sie waschen sich ständig, verlassen aus Angst vor Krankheiten selten die Wohnung oder meiden andere Menschen. Auch das Leben von Nina S. wurde von Angst dominiert. "Galileo" begleitete die Studentin zur Konfrontationstherapie - zu sehen am Mittwoch, 1. Oktober 2003, um 19.25 Uhr auf ProSieben.
Waschzwang, Zählzwang, Kontrollzwang: Wer von solchen Ängsten betroffen ist, lebt in einem Teufelskreis, der Alltag wird nicht selten zu einer kaum zu bewältigenden Herausforderung. Die Studentin Nina S. fürchtete sich so sehr davor, sich mit Aids zu infizieren, dass schon der Anblick von Schmutz oder vermeintlich verseuchten Gegenständen Panik auslöste. Doch erst nach vier Jahren rang die junge Frau sich zu einer Therapie durch. In der Christoph-Dornier-Klinik in Münster trat sie ihren Zwängen entgegen - mit Unterstützung der Diplom-Psychologin Vera Bachmann. In einer so genannten Konfrontationstherapie gelang es Nina, ihre Ängste zu überwinden, indem sie sich ihnen gezielt aussetzte: Sie machte sich schmutzig und berührte "virenverseuchte" Gegenstände. Danach durfte sie sich drei Tage lang nicht waschen - eine harte Prüfung. So sollte sie das Problem an der Wurzel packen. Die Ärzte vermuten, dass eine Funktionsstörung des limbischen Systems - einem Teil des Gehirns - für Ninas zwanghaftes Verhalten verantwortlich ist. Eine Überfunktion der Nervenzellen löst bei Zwangspatienten überdurchschnittlich oft Angst aus - und damit auch die entsprechenden Reaktionen wie z.B. den Waschzwang. Einzige Möglichkeit, diese Reaktionskette zu durchbrechen ist: die Angst aushalten. Nina hat das geschafft. Nach monatelanger Therapie hat sie gute Chancen, ein neues Leben zu beginnen ...
Im Teufelskreis der Angst - zu sehen im Wissensmagazin "Galileo" am Mittwoch 01. Oktober 2003, um 19.25 Uhr auf ProSieben
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