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Deutsche Umwelthilfe e.V.

Umweltgesetzbuch muss "qualitativen Mehrwert" für Umwelt, Klima und Natur schaffen

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Berlin/Freiburg (ots)

Gemeinsame Pressemitteilung von Deutscher Umwelthilfe, 
Öko-Institut und Unabhängigem Institut für Umweltfragen
Deutsche Umwelthilfe, Öko-Institut und das Unabhängige Institut 
für Umweltfragen stellen Planungen der Bundesregierung für ein 
vereinfachtes Umweltrecht auf den Prüfstand - Vereinfachung darf 
erreichte Standards nicht in Frage stellen und muss darüber hinaus 
umweltpolitischen Mehrwert schaffen - Positionspapier vorgestellt
27. Februar 2007: Das im Koalitionsvertrag vereinbarte und nun von
der Bundesregierung vorbereitete einheitliche Umweltgesetzbuch (UGB) 
macht nur Sinn, wenn im Ergebnis "ein qualitativer Mehrwert für 
Umwelt-, Klima- und Naturschutz sowie die Lebensqualität in 
Deutschland" herauskommt. Unter diesem Leitgedanken haben sich heute 
die Deutsche Umwelthilfe (DUH), das Öko-Institut und das Unabhängige 
Institut für Umweltfragen (UfU) in die Diskussion über eines der 
bedeutendsten umweltpolitischen Vorhaben der laufenden 
Legislaturperiode eingeschaltet. In Berlin stellten Experten und 
Expertinnen der drei Institutionen ein gemeinsames Positionspapier 
unter dem Titel "Anspruchsvolle Umweltstandards, modernes Umweltrecht
- für ein progressives Umweltrecht" vor. Sie reagieren mit ihrer 
Intervention auch auf Stimmen aus Wirtschaft und Politik, die im 
Windschatten des berechtigten Wunsches nach einer übersichtlicheren 
Ausgestaltung des zersplitterten Umweltrechts vor allem eine 
Rollback-Strategie gegen bereits erreichte Umweltstandards in 
Deutschland verfolgen.
"Wir wollen mit unserer Expertise dazu beitragen, dass sich die 
Politik den ökologischen und gesellschaftlichen Herausforderungen 
stellt und Deutschland wieder eine Vorreiterrolle im Umweltschutz 
einnimmt", erläuterte Regine Barth, Umweltrechtsexpertin am 
Öko-Institut die Ankündigung ihres Instituts, der DUH und des UfU, 
den Vorbereitungsprozess für das einheitliche Umweltgesetzbuch 
kontinuierlich mit fachlichen Stellungnahmen, Workshops und einem 
Kongress im Herbst diesen Jahres begleiten zu wollen. Deutschland 
habe jahrelang den globalen umweltpolitischen Fortschritt 
vorangetrieben und profitiere davon heute etwa durch seine 
Spitzenreiterposition im Bereich der erneuerbaren  Energien und 
anderer Umwelttechnologien. Allerdings finde sich Deutschland 
inzwischen immer häufiger in der Bremserrolle wieder, was in jüngster
Zeit die Debatten in und mit der EU über die Chemikalienrichtlinie 
REACH, der Streit mit der EU-Kommission über den Emissionshandel oder
jüngst die Diskussion um die CO2-Emissionen von PKW aus deutscher 
Produktion deutlich gemacht hätten.
Ein modernes UGB könne in dieser entscheidenden Phase eine 
Trendwende einläuten, so die Einschätzung der Autoren und Autorinnen 
des Positionspapiers. Sie kritisieren insbesondere fehlende Maßnahmen
für einen wirksamen Klimaschutz. Ohne sie könne die grundlegende 
Weichenstellung nicht erreicht werden, die nötig wäre, um die globale
Erwärmung zu bremsen. Auch der zunehmende Verlust an Artenvielfalt 
sei in den Überlegungen für das Umweltgesetzbuch bislang nur 
unzureichend berücksichtigt. Cornelia Ziehm, Leiterin 
Verbraucherschutz und Recht der Deutschen Umwelthilfe, rief die 
Verantwortlichen zu einem grundlegenden Umdenken auf: "Wir befinden 
uns am Beginn einer neuen Zeitrechnung, in der nachhaltiges 
Wirtschaften zur Überlebensfrage wird. Gerade jetzt müssen 
anspruchsvolle Standards und Innovationen in der Umweltpolitik als 
Chance und Standortvorteil und nicht länger als ökonomische Bedrohung
begriffen werden."
Nach Ansicht der Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen muss es 
das Ziel eines modernen UGB sein, den erforderlichen Schutz der 
Umwelt sicherzustellen und nachhaltiges Wirtschaften zu ermöglichen. 
Darüber hinaus müsse das neue umfassende Umweltrecht vollzugs- und 
innovationsfreundlich sein und geeignet, Interessenskonflikte zu 
vermeiden oder zu entschärfen. Ein progressives Umweltgesetzbuch 
könne so zum Vorbild auf europäischer und globaler Ebene werden. Das 
Öko-Institut, die Deutsche Umwelthilfe und das Unabhängige Institut 
für Umweltfragen wollen deshalb die Fortentwicklung des Umweltrechts 
kritisch und konstruktiv begleiten, um den notwendigen Strukturwandel
für eine nachhaltige Zukunft voranzutreiben. Die Vorstellung des 
Positionspapiers am heutigen Tag sei der Anfang eines andauernden 
"Beobachtungsprozesses".
Das Positionspapier kann unter 
www.oeko.de/oekodoc/316/2007-006-de.pdf sowie unter www.duh.de 
kostenlos heruntergeladen werden.
Außerdem informiert künftig eine neue Homepage über die Arbeiten von 
Öko-Institut, DUH und UFU zum Umweltgesetzbuch: 
www.umweltgesetzbuch.org
Die Pressemitteilung wird zeitgleich von Öko-Institut und Deutsche
Umwelthilfe verteilt. Doppelsendungen bitten wir zu entschuldigen!

Pressekontakt:

Für Rückfragen:
Dr. Cornelia Ziehm, Leiterin Verbraucherschutz und Recht der
Deutschen Umwelthilfe, Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, Telefon
030/5 89 86 -0; mobil 0160 - 533 73 76; E-mail: ziehm@duh.de

Regine Barth, Öko-Institut e.V., Büro Darmstadt; Koordinatorin des
Forschungsbereichs Umweltrecht & Governance; Rheinstr. 95, 64295
Darmstadt, Telefon 06151/81 91-30, E-mail: r.barth@oeko.de

Michael Zschiesche, Unabhängiges Institut für Umweltfragen e.V.,
Greifswalder Str. 4, 10405 Berlin; Telefon 030/42 84 99 332 (neu!);
E-mail: recht@ufu.de

Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell

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