Deutscher Hörverband e.V. (DHV)
„Gemeinsam bewirken wir mehr – gerade in der heutigen Zeit“ - Susanne Schmidt zum aktuellen Stand beim Deutsche Hörverband (DHV)
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„Gemeinsam bewirken wir mehr – gerade in der heutigen Zeit“
Susanne Schmidt zum aktuellen Stand beim Deutsche Hörverband (DHV)
<Berlin, 8. Dezember 2025> In den kommenden Jahren soll der Deutsche Hörverband (DHV) zum gemeinsamen, starken Bundesverband der lautsprachlich kommunizierenden hörbeeinträchtigten Menschen werden. Der DHV wurde Ende 2022 federführend von den beiden Bundesverbänden DSB und DCIG sowie weiteren Landes- und Regionalverbänden gegründet. Die zukünftige Fusion im DHV garantiert, gemeinsam für wichtige Ziele zu kämpfen: mehr Akzeptanz und Teilhabe, eine starke Selbsthilfe, eine bessere Versorgung und eine lebendige Gemeinschaft aller Menschen mit Hörbeeinträchtigung. Doch bis zum großen Verband, dem sich gegebenenfalls auch weitere Verbände und Interessenten anschließen können, gibt es noch viel zu tun. Die Fusion ist nur in einem schrittweisen Übergang zu schaffen, an dem viele mitwirken. Der DHV informiert fortlaufend zum aktuellen Stand – diesmal mit Susanne Schmidt, der neuen Geschäftsführerin des DHV und Vorsitzenden des DSB-Landesverbandes Nordrhein-Westfalen.
Frau Schmidt, Sie waren bisher im DHV-Vorstand und haben nun eine neue Aufgabe?
Susanne Schmidt: Das ist richtig. Seit Mai bin ich die Geschäftsführerin des DHV. Daher musste ich mich aus dem Vorstand verabschieden; denn die DHV-Satzung sagt, dass Vorstandsmitglieder ausschließlich ehrenamtlich tätig sind. Neben meiner Arbeit als Geschäftsführerin auf Teilzeitbasis engagiere ich mich auch weiterhin ehrenamtlich; zudem bleibe ich DSB-Landesvorsitzende. Der Hörverband wird also ein Stück professioneller.
Meine Aufgaben sind vor allem Administration, Mitgliederbetreuung, Öffentlichkeitsarbeit, Datenschutz. Ich stelle die E-Mails der „DHV News“ zusammen, auf deren Verteiler sich alle mit einer formlosen E-Mail an info@hoerverband.de setzen lassen können. Dazu unterstütze ich unsere Arbeitsgruppen (AG) Fusion und Kommunikation, beantworte Anfragen und begleite Projekte.
Was sind das für Anfragen und Projekte?
Susanne Schmidt: Ganz verschiedene. Da will zum Beispiel ein Bauherr wissen, ob er in sein Gebäude eine Induktionsschleife oder einen Auracast-Sender einbauen soll. Also schreibe ich ihm unsere Position: „Auracast ist sicherlich die Zukunft. Doch in den kommenden Jahren brauchen wir weiterhin die Induktion…“ Ähnliche Anfragen kamen vor dem bundesweiten Warntag. Und es kommen Fragen zum DHV – von Mitgliedern aus DCIG und DSB und auch von außerhalb. Es ist wichtig, dass auf dem Weg zum gemeinsamen starken Verband niemand zurückgelassen wird. Ich weiß auch, dass es Skepsis hinsichtlich der geplanten Fusion gibt. Die müssen wir ernst nehmen und weiter Vertrauen schaffen. Wir müssen Brücken bauen, brauchen Transparenz und viel Dialog.
Und die Projekte, die Sie erwähnten?
Susanne Schmidt: Da geht es etwa um die Ratgeber-Broschüren, die ursprünglich vom DSB herausgegeben wurden, und die nun unter Federführung des DHV aktualisiert werden. Ebenso organisiere ich unsere „Online-Dialoge“ und Präsenzveranstaltungen wie den Workshop und die DHV-Mitgliederversammlung, die Anfang Oktober in Frankfurt stattfanden. Und ich arbeite an den Vorbereitungen zum Jubiläumsjahr mit.
2026 wollen wir gemeinsam „125 Jahre Schwerhörigenbewegung“ feiern. Wir sind dabei, die Finanzierung abzusichern. Antragsteller in diesem Fall ist der DSB. DHV und DCIG organisieren kräftig mit. Geplant ist zum einen die Präsentationsveranstaltung am 3. März, dem Tag des Hörens, zum anderen eine Veranstaltungswoche Anfang September - beide in Berlin. Alle regionalen und lokalen Strukturen sind aufgerufen, das Jahr mit eigenen Aktivitäten zu nutzen. Das Jubiläum steht unter dem Motto „125 Jahre Schwerhörigenbewegung - Gemeinsam besser hören“. Das betont unsere starke Gemeinschaft; zugleich wollen wir gehört werden – auch in der Politik.
Was wollen Sie erreichen?
Susanne Schmidt: Im Kern geht es immer um Inklusion und Teilhabe. Barrierefreiheit gehört natürlich dazu. Im Frühjahr haben wir einen Forderungskatalog veröffentlicht und an Vertreter der Bundespolitik gesandt. Wobei die Zuständigkeiten von Bund und Ländern ineinander übergehen. Es gibt das Bundesteilhabegesetz. Doch dessen Umsetzung ist Ländersache. Themen wie Bauen, Ausbildung, Arbeit sind in der Verantwortung des jeweiligen Landes. Auch Aktivitäten auf Länderebene können bundesweit Vorbild sein. Da muss man sich nur ansehen, was der CIV Nordrhein-Westfalen im Zuge der Krankenhausreform in NRW erreicht hat1.
Als DSB-Vorsitzende von NRW habe ich mich viel mit politischen Themen beschäftigt – etwa in Interessenvertretungen gegenüber der Landesregierung. Diese Erfahrungen bringe ich im DHV ein. Es ist wichtig, dass wir da kontinuierlich aktiv sind. Unsere Forderungen in Politik und Verwaltung werden nie ganz oben stehen. Dafür sind wir Menschen mit Behinderung nicht genug. Es wird nur funktionieren, wenn wir uns immer wieder einbringen. Und das geht mit dem DHV, also mit einem gemeinsamen Sprachrohr für alle lautsprachlichen Verbände, viel besser. Natürlich müssen wir auch die Abstimmung mit der Gebärdensprachgemeinschaft suchen. Die suchen wir über die Deutsche Gesellschaft der Hörbehinderten; auch das ist mir wichtig. – Gemeinsam bewirken wir mehr. Und das ist gerade in der heutigen Zeit ganz entscheidend.
Frau Schmidt, vielen Dank für das Gespräch und weiterhin gutes Gelingen!
1 siehe Pressemitteilung des DHV vom 22. Juli 2025
Das Interview erschien vor wenigen Tagen in Ausgabe 3-2025 der Fachzeitschrift „Schnecke“; es darf gerne frei genutzt werden. Die „Schnecke“, etablierte Fachzeitschrift für das Leben mit Cochlea-Implantat (CI) und Hörgerät, ist fortan ein gemeinsames Selbsthilfe-Medium von Deutscher Cochlea Implantat Gesellschaft (DCIG), Deutschem Schwerhörigenbund (DSB) und dem vor zwei Jahren gegründeten Deutschen Hörverband (DHV). Interessenten für ein Abonnement der „Schnecke“ können dieses unter nachfolgendem Link abschließen – inklusive der Möglichkeit, vorab ein kostenloses Probeheft zu bestellen:
https://www.schnecke-online.de/schnecke-abo
Das beigefügte Porträtfoto von Susanne Schmidt sowie das Gruppenbild von der letzten Mitgliederversammlung des DHV im Oktober in Frankfurt dürfen Sie im Zusammenhang mit unserer Meldung frei verwenden. Bildunterschrift: „Gemeinsam bewirken wir mehr – gerade in der heutigen Zeit“ – Susanne Schmidt informiert zum aktuellen Stand beim Deutsche Hörverband (DHV) (Fotos: DHV/Schnecke).
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Pressekontakt:
PR-Büro Martin Schaarschmidt
Tel.: (0177) 625 88 86
eMail: martin.schaarschmidt@berlin.de
Redaktioneller Hinweis:
Der Deutsche Hörverband e. V. (DHV) wurde im Dezember 2022 von der Deutschen Cochlea Implantat Gesellschaft e. V. (DCIG), dem Deutschen Schwerhörigenbund e. V. (DSB) sowie zahlreichen Regional- und Landesverbänden beider Organisationen gegründet, aktuell zählen 17 Verbände zu den ordentlichen Mitgliedern. Erklärtes Ziel ist es, einen schrittweisen Übergang zu einer Fusion von DCIG und DSB herbeizuführen sowie offen für einen Beitritt weiterer Organisationen Hörbeeinträchtigter und Einzelpersonen zu sein. Der DHV vertritt alle überwiegend lautsprachlich kommunizierenden hörbeeinträchtigten Menschen und macht sich für deren Belange gegenüber Politik, Gesellschaft und Öffentlichkeit stark. Grundsätzliche Forderungen des DHV sind Selbstbestimmung, Selbstvertretung, Inklusion und gleichberechtigte Teilhabe in allen Lebensbereichen. Weitere Informationen unter www.hoerverband.de
Martin Schaarschmidt
PR-Berater (DAPR) und Fachjournalist
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