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Fahrgastverband sorgt sich um Zukunft des Fernverkehrs

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Der Fahrgastverband PRO BAHN ist besorgt. Nach verifizierbaren Medienberichten plant die Deutsche Bahn, ihre Fernverkehrsflotte massiv zu reduzieren. Der Fahrgastverband zweifelt an der Nachhaltigkeit dieser Strategie, die auf keinen Fall auf das Ziel, die Fahrgastzahlen auf der Schiene zu verdoppeln, einzahlt. Verkehrsminister Schnieder muss zeitnah eine Eigentümerstrategie für den DB-Konzern und eine Zielvision für das Eisenbahnsystem vorlegen.

Noch zum Erscheinen des dritten Entwurfs des Deutschlandtakts im Jahr 2020 kündigte die Deutsche Bahn vollmundig an, alle Fernverkehrslinien in diesem Entwurf auch fahren zu wollen. Davon ist heute wenig übrig. Stattdessen werden - noch bevor die neuen Fahrzeuge überhaupt zugelassen sind - ICE- und Intercityfahrzeuge abgestellt, zerlegt oder verkauft. Entsprechende Medienberichte, die sich auf Aufsichtsratsunterlagen der DB Fernverkehr, konnte der Fahrgastverband PRO BAHN inzwischen unabhängig verifizieren. An ein Angebotswachstum und eine Verdoppelung der Fahrgastzahlen auf der Schiene ist damit nicht mehr zu denken.

Auch das Dementi der Deutschen Bahn stößt beim Fahrgastverband PRO BAHN auf wenig Verständnis. "Die Aussage, die neuen Fahrzeuge bereiteten einen geringeren Wartungsaufwand und verjüngten die Flotte, war bereits bei der Beschaffung der ICE 3 und ICE T um die Jahrtausendwende zu hören. Die fehlende Wartung in den Anfangsjahren rächt sich jetzt durch in dieser Zeit entwickelte langfristige Störungen. Und die Neufahrzeuge von heute sind die Altfahrzeuge der Zukunft", kommentiert Professor Lukas Iffländer, stellvertretender Bundesvorsitzender des Fahrgastverbands PRO BAHN. Der Fahrgastverband ist insbesondere bezüglich Aussagen über den Wartungsaufwand des ICE L skeptisch, da dieser bisher nicht einmal zugelassen ist und daher keine Vorhersagen zum Praxiseinsatz möglich sind.

Der Abbau kommt beim Fahrgast an. Die zum Fahrplanwechsel abgestellten fünfteiligen ICE T fehlen zwischen Dresden, Leipzig, Frankfurt und Wiesbaden. Züge fallen aus oder sind überfüllt. Mehrere Intercity-Linien stehen unmittelbar vor der Ausdünnung oder Streichung (siehe Anlage). "Die bisherige Art, Fernverkehr zu betreiben, ist dem Verkehrsträger Schiene nicht mehr zuträglich", stellt Detlef Neuß, Bundesvorsitzender des Fahrgastverbands PRO BAHN, fest.

Die Fahrgastvertreter fordern daher Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder auf, unverzüglich eine Eigentümerstrategie für den DB-Konzern vorzulegen, was seine Vorgänger die letzten 31 Jahre seit der Bahnreform versäumt haben. In dieser braucht es eine klare Ansage an die Erwartungshaltung gegenüber der DB Fernverkehr. Soll diese ausschließlich auf Gewinn fahren oder auch "politische Linien" bedienen. Bei ersterer Variante braucht es dann eine Lösung für das Flächennetz mit dem Bund als zentralen Koordinator. "Nur drei Länder in Europa haben keinen nationalen Aufgabenträger für den Schienenpersonenfernverkehr: Zypern, Malta und Deutschland - Zypern und Malta haben keine Eisenbahn", bemängelt Iffländer.

Eine gute Bahnanbindung, auch mit dem Fernverkehr in der Fläche, ist wichtig für den Zusammenhalt in der Gesellschaft. "Wissenschaftliche Studien belegen einen Zusammenhang zwischen Verkehrsangebot und Wahlergebnissen", konstatiert Neuß.

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