Wenn Kinder an Nägeln kauen oder Haare lutschen: Warum Verbote das Problem nur verschlimmern
Frankfurt am Main (ots)
Viele Kinder kauen an den Fingernägeln, lutschen an ihren Haaren oder nuckeln unablässig am Ärmel. Was Eltern als störende Tics erleben, ist in Wahrheit oft ein unbewusster Versuch, inneren Druck abzubauen. So sehr man sich auch bemüht, dem Kind diese Angewohnheiten abzugewöhnen – mit Ermahnungen, Drohungen oder ständigen Verboten verstärkt man den Kreislauf nur und erhöht den inneren Stresspegel des Kindes.
„Diese scheinbar harmlosen Angewohnheiten sind für Kinder ein Ventil, um innere Anspannung abzuleiten – sie hören nicht auf, weil sie nicht einfach aufhören können“, erklärt Jana Alles. In diesem Beitrag erklärt sie, warum solche Verhaltensweisen entstehen und wie Sie Ihrem Kind wirklich helfen, ohne ständig Druck aufzubauen.
Innerer Druck als Ursprung unerwünschter Verhaltensweisen
Viele Eltern kennen die Situation: Das Kind kaut ständig an den Nägeln, dreht unablässig an den Haaren oder lutscht am Ärmel des Pullovers. Oft entsteht daraus eine verzweifelte Dynamik: Die Eltern bitten ihr Kind immer wieder darum, mit dem Verhalten aufzuhören. Doch das Problem bleibt bestehen. Was auf den ersten Blick wie ein störender Tic aussieht, ist in Wahrheit eine Kompensationsstrategie, um den inneren Druck, den das Kind in sich trägt, abzubauen.
Dieser Druck entsteht nicht aus dem Nichts: Kinder fühlen sich oft überfordert, wenn sie wiederholt angeschrien werden, ihre Emotionen unterdrücken müssen oder spüren, dass sie nicht so angenommen werden, wie sie sind. Auch mangelndes Verständnis und ein emotional angespanntes Familienklima können dazu beitragen, dass sich innere Spannungen aufbauen, die das Kind auf diese Weise reguliert. Nicht selten stecken emotionale Schwierigkeiten wie Stress, Angst oder Wut hinter dem Verhalten – Gefühle, die das Kind oft nicht ausdrücken oder anders bewältigen kann.
Das Problem mit Verboten
Das Problem ist nun: Je mehr Erwachsene mit Druck, Ermahnungen oder Verboten reagieren, desto mehr steigt der innere Druck des Kindes. Das führt dazu, dass das Verhalten nicht etwa verschwindet, sondern sich noch verfestigt – oder an anderer Stelle wiederkehrt, so etwa in Form von Einschlafproblemen. Entsprechend wichtig ist es, das Kind nicht zu bestrafen, sondern es stattdessen dabei zu unterstützen, den inneren Druck abzubauen.
Der erste Schritt, um das zu erreichen, besteht darin, die Gefühle des Kindes zu verstehen. Wenn es zum Beispiel einen Stressfaktor erlebt, ist es sehr wichtig, sich in seine Situation hineinzuversetzen, statt lediglich mit Verboten oder Drohungen zu reagieren. Auch hilft es, die eigenen Reaktionen zu hinterfragen: Was macht es mit mir, wenn mein Kind diese Dinge tut? Warum macht es mich wütend, wenn mein Kind den Finger in den Mund nimmt? Stehe ich möglicherweise selbst unter Druck? Kinder reagieren sehr feinfühlig auf das emotionale Klima, in dem sie aufwachsen. Wenn die Eltern sehr gestresst sind, kann es sein, dass sich diese inneren Spannungen unbewusst auch auf das Kind übertragen.
Elterliches Verhalten als Schlüssel zur Veränderung
Wirkliche Veränderung beginnt deshalb nicht beim Kind, sondern immer bei den Eltern. Sie müssen aufhören, laut zu werden, Druck auszuüben und unfair zu bewerten. Stattdessen sollten sie lernen, den eigenen inneren Druck loszulassen, Emotionen zu adressieren und das eigene Kontrollbedürfnis zu hinterfragen. Erst dann werden sie ihrem Kind wirklich helfen können. Es geht darum, echte Präsenz zu zeigen, Gefühlen Raum zu geben und eine Atmosphäre zu schaffen, in der das Kind sich wirklich sicher und gesehen fühlt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Verhaltensprobleme bei Kindern in den meisten Fällen psychologischer Natur sind. Kinder von Eltern, denen es nicht gelingt, die Emotionen ihres Nachwuchses zu verstehen und darauf einzugehen, werden sich sehr wahrscheinlich von einer in die nächste Kompensationsstrategie flüchten. Entsprechend wichtig ist es, die emotionalen Bedürfnisse des Kindes zu verstehen, statt lediglich an der Oberfläche zu kratzen.
Über Jana Alles:
Mit Smart Parents bietet Jana Alles ein Coaching an, das an der Ursache der Wut der Mütter ansetzt. Gemeinsam mit den Müttern geht sie Schritt für Schritt auf die Suche nach der Ursache ihrer Glaubenssätze. Es geht darum, den Ur-Schmerz aus der eigenen Kindheit sowie der Ahnenreihe und darüber hinaus zu finden. Das Ziel ist, dass die Mutter ihre Kinder empathisch, bewertungsfrei und bedürfnisorientiert begleiten kann. Nur so kann das Kind mit Selbstwert und Selbstbewusstsein durchs Leben gehen und eine starke Verbindung zwischen Mutter und Kind bestehen. Mehr Informationen finden Sie hier.
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