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Obdachlos in Hamburg: EU-Ausländer fallen durchs Raster

Obdachlos in Hamburg: EU-Ausländer fallen durchs Raster
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Pressemitteilung

Obdachlos in Hamburg: EU-Ausländer fallen durchs Raster

Hamburg, 12.05.2025. Rund 3.800 Menschen leben in Hamburg auf der Straße – doppelt so viele wie noch 2019. Der neue Koalitionsvertrag von SPD und Grünen sieht zwar diverse Maßnahmen vor, um die Obdachlosigkeit einzudämmen, doch insbesondere für EU-Ausländer bietet er kaum Perspektiven, so die Einschätzung der Benno und Inge Behrens-Stiftung.

Die Hamburger Regierungsparteien kündigen in ihrem neuen Koalitionsvertrag beispielsweise an, den Housing-First-Ansatz auszubauen, Fachstellen für Wohnungsnotfälle zu stärken und das Hilfesystem für Wohnungslose zu verbessern. Der Fokus liegt allerdings auf Menschen mit gesicherten Leistungsansprüchen, die beispielsweise Bürgergeld, Wohngeld oder eine Rente erhalten können.

Oftmals keinen Leistungsanspruch haben hier Menschen aus dem EU-Ausland. Diese machen in Hamburg aber mindestens die Hälfte der obdachlosen Personen aus. Im Hinblick auf diese Gruppe setzt die Hamburger Regierung vor allem auf Rückkehrstrategien. Im Koalitionsvertrag heißt es: „Die Rückkehrberatung haben wir bereits ausgeweitet. Wir werden engere Kooperationsbeziehungen mit den Herkunftsländern aufbauen, damit die Menschen in ihre Heimat zurückkehren und dort gut versorgt werden.“

Diese Fokussierung sieht die Behrens-Stiftung kritisch. „Viele Wohnungslose aus dem EU-Ausland leben seit Jahren in Hamburg, haben keine Perspektive mehr in ihren Heimatländern und haben hier bereits gearbeitet – allerdings oft in prekären Verhältnissen ohne soziale Absicherung. Sie sprechen Deutsch, haben sich ein informelles Netzwerk aufgebaut und möchten gern bleiben“, sagt Michael Edele, Bereichsleiter soziale Wohnraumversorgung bei der Behrens-Stiftung. „Wenn wir die Obdachlosigkeit in Hamburg überwinden wollen, dürfen wir diese Menschen nicht ausklammern.“

Neue Perspektiven schaffen

Ein Beispiel für einen alternativen Ansatz ist die „Wohnschmiede“ der Behrens-Stiftung in Hamburg-Eimsbüttel: Hier leben sechs ehemals obdachlose Menschen aus dem EU-Ausland in einem kleinen Containerdorf zusammen. Sozialarbeiter vor Ort bieten Beratung und Unterstützung beim (Wieder-)Einstieg in Arbeit und ein geregeltes Leben an. Finanziert wird dieses Projekt aus Spenden und Mitteln der Behrens-Stiftung.

Es funktioniert

„Es geht uns darum, neue Perspektiven für die Betroffenen zu schaffen“, erklärt Michael Edele. „Mit sechs Plätzen kann die ,Wohnschmiede‘ nur der sprichwörtliche Tropfen auf den heißen Stein sein. Aber sie zeigt, dass der Ansatz funktioniert. Innerhalb von 18 Monaten haben wir schon drei Menschen in eine reguläre Anstellung vermittelt. Von der Politik wünschen wir uns die Bereitschaft, solche Angebote zu unterstützen und auszuweiten – auch für Menschen ohne Leistungsanspruch.“

Außerdem macht sich die Stiftung dafür stark, allen Obdachlosen den Zugang zur öffentlichen Unterbringung zu ermöglichen.

Über die Benno und Inge Behrens-Stiftung

Die gemeinnützige Benno und Inge Behrens-Stiftung ist ein sozialer Investor mit Sitz in Hamburg, der sich in der Wohnungslosenhilfe engagiert. Gegründet wurde die Stiftung 1990 vom Bauunternehmer Benno Behrens und seiner Frau Inge. Die Aufgabe der Behrens-Stiftung ist es, Wohnungen für Menschen zu bauen, die besonderer Unterstützung bedürfen und nur geringe Chancen auf ein normales Mietverhältnis haben. Weitere Infos unter: www.behrens-stiftung.de

Medienkontakt:
CCAW PR und Text
 behrens-stiftung@ccaw-pr.de
Michael Edele, Bereichsleiter soziale Wohnraumversorgung
 m.edele@behrens-stiftung.de
Tel.: 0179-3980763
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