Teillegalisierung funktioniert: Lichtblick auch für therapiebedürftige Menschen
Leipzig (ots)
Der erste Zwischenbericht zum Konsumcannabis zeigt messbare Erfolge der Teillegalisierung - Grünhorn-CEO Stefan Fritsch: Verschärfung im Medizinalbereich unangemessen
Die gerade veröffentlichten ersten Evaluationsergebnisse zum Konsumcannabisgesetz zeigen konkrete Erfolge: 100 000 Cannabis-Straftaten weniger, rückläufiger Konsum bei Jugendlichen, keine Zunahme bei gesundheitlichen Problemen im Zusammenhang mit Cannabis. Grünhorn-CEO Stefan Fritsch sieht darin eine klare Bestätigung moderner Cannabis-Regulierung - und kritisiert weiterhin die geplanten Verschärfungen beim Medizinalcannabis.
"Die positiven Ergebnisse zeigen, dass die Regulierung auf dem richtigen Weg ist. Dies gilt auch für das Medizinal-Cannabisgesetz, jedenfalls in seiner jetzigen Form - also ohne die geplanten Verschärfungen. Das Gesundheitsministerium möchte jedoch die Erstverordnung per Telemedizin sowie den Versand von Medizinalcannabis verbieten. Dieser Schritt gefährdet die Patientenversorgung, und das nicht nur im ländlichen Raum", erklärt Fritsch. "Wenn wir wollen, dass Deutschland bei Cannabis eine Vorbildrolle spielt, müssen wir evidenzbasiert handeln, nicht ideologisch."
Konkrete Erfolge der Teillegalisierung
Der Zwischenbericht dokumentiert messbare Verbesserungen seit dem 1. April 2024:
- 100 000 Cannabis-Strafverfahren weniger als im Vorjahr 2023. Vor allem kleine Mengen für den Eigenbedarf führen nicht mehr zu Anzeigen
- Stabiles Konsumverhalten insgesamt, bei Jugendlichen sogar rückläufig
- Keine Zunahme schwerer gesundheitlicher Probleme durch Cannabis
"Die Ergebnisse belegen: Professionelle, kontrollierte Abgabe funktioniert", kommentiert Fritsch. "Was wir bei Konsumcannabis sehen - besserer Jugendschutz, weniger Kriminalität, verantwortungsvollerer Umgang - das bewirken wir bei Grünhorn seit Jahren im Medizinalbereich. Digitale Lösungen und fachkundige Beratung sind der Schlüssel, nicht mehr analoge Hürden."
Patient:innen profitieren von Entkriminalisierung
Die Evaluation zeigt konkrete Vorteile für therapiebedürftige Menschen:
- Mehr Rechtssicherheit im Alltag durch weniger Kriminalisierung
- Wissenschaftlich fundierte Akzeptanz der medizinischen Nutzung bleibt erhalten
- Stabilisierung des legalen Marktes sichert die Versorgung zunehmend ab
Kritik am MedCanG-Referentenentwurf
Das Bundesgesundheitsministerium plant eine Verschärfung des Medizinal-Cannabisgesetzes (MedCanG). Während die Teillegalisierung seit April 2024 bis dahin unterversorgten Patient:innen einen vereinfachten Zugang zu Cannabistherapie ermöglicht, will Gesundheitsministerin Nina Warken diesen Zugang nun wieder verschließen. Ihr Referentenentwurf sieht vor, dass Erstverordnungen von Medizinalcannabis künftig nur noch bei persönlichem Arztkontakt in der Praxis möglich sind. Zudem soll der bewährte Versand von medizinischem Cannabis komplett verboten werden. Die Verschärfung würde vor allem chronisch kranke, in ihrer Mobilität eingeschränkte oder ländlich wohnende Patient:innen treffen.
"Es ist absurd: Während wir sehen, dass die Teillegalisierung beim Konsumcannabis funktioniert, will man bei kranken Menschen, die auf Cannabis als Medizin angewiesen sind, genau das Gegenteil machen", kritisiert der Grünhorn-CEO. "Patient:innen, die heute unkompliziert per Videosprechstunde versorgt werden können, sollen künftig wieder in überfüllte Wartezimmer gedrängt werden. Das ist nicht nur rückständig, sondern für viele Patient:innen auch mit unnötigen Risiken verbunden."
Grünhorn als verantwortungsvoller Marktführer
Grünhorn ist das größte Netzwerk für Medizinalcannabis in Deutschland und versorgt bereits heute mehrere hunderttausend Patient:innen nach höchsten Qualitäts- und Sicherheitsstandards. Das Unternehmen setzt dabei konsequent auf digitale Lösungen, fachkundige medizinische und pharmazeutische Begleitung und transparente Prozesse. "In den vergangenen Jahren hat sich gezeigt, dass digitale Patientenversorgung bei Medizinalcannabis sicher und effektiv ist", betont Fritsch. "Es stellt sich daher die Frage, weshalb wir von diesem erfolgreichen Ansatz abweichen und wieder auf analoge Strukturen setzen sollten."
Regulierung schafft Grundlage für bessere Versorgung
Die Evaluation zeigt klar, dass die Entkriminalisierung funktioniert. Patient:innen profitieren von mehr Sicherheit und gesellschaftlicher Akzeptanz ihrer Therapie. Der legale Markt gewinnt an Bedeutung und bildet eine wichtige Grundlage für die künftige Versorgung. "Die Evaluation zeigt den Weg auf. Jetzt muss die Politik folgen", so Fritsch abschließend.
Die Evaluation des Konsumcannabisgesetzes (EKOCAN) untersucht die Auswirkungen des Konsumcannabisgesetzes. Federführend sind das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), das Universitätsklinikum Düsseldorf und die Universität Tübingen beteiligt. Im ersten Zwischenbericht beleuchten Wissenschaftler die Phase vom 1. April 2024 bis Herbst 2025. Bis April 2026 werden weitere Auswirkungen auf Jugend- und Gesundheitsschutz analysiert, insbesondere unter Berücksichtigung neuer Entwicklungen im Konsumverhalten und Prävention. Der Abschlussbericht soll im April 2028 folgen.
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