Bundesverband der Freien Berufe e.V. (BFB)
Tariftreuegesetz: Spitzenverband übt erhebliche Kritik | Schwächung von Mittelstand und Scheinbeteiligung
Der Entwurf des Tariftreue-Gesetzes schwächt den Mittelstand zugunsten großer Unternehmen weiter. Der Spitzenverband der Freien Berufe sieht erhebliche Wettbewerbsnachteile beispielsweise für kleine Planungsbüros. Dazu kommt: Mit einer Frist von nur drei Tagen ist die Verbändebeteiligung allenfalls eine Scheinbeteiligung. Die Stellungnahme vom BFB-Hauptgeschäftsführer Peter Klotzki.
Der Bundesverband der Freien Berufe (BFB) nimmt Stellung zum Tariftreuegesetz:
Mittelstand wird massiv geschwächt, große Betriebe profitieren
BFB-Hauptgeschäftsführer Peter Klotzki sagt:
"Der bekannt gewordene Entwurf eines Tariftreuegesetzes stellt insbesondere für die planenden Freien Berufe eine weitere wirtschaftliche und bürokratische Belastung dar. Der Entwurf verlangt Standards von kleinen Betrieben, die aus der Welt der großen tarifgebundenen Unternehmen stammen. Große Betriebe haben sowohl beim Umgang mit erhöhtem Verwaltungsaufwand als auch bei finanziellen Mehraufwänden bessere Voraussetzungen.
Die Freien Berufe machen mit rund 1,48 Mio. Selbständigen knapp 40 Prozent aller Selbstständigen aus. Im Schnitt beschäftigen sie Teams mit drei Mitarbeitenden. Tarifliche Strukturen sind nicht gewachsen. Gleichzeitig tragen sie Verantwortung für entscheidende neue Aufgaben wie die Sanierung und Rettung unserer Infrastruktur, etwa Brückenerneuerung durch Ingenieurbüros, Schienenbau oder den Aufbau von neuer Infrastruktur für Nachhaltigkeit wie Windenergie-Parks.
Das Tariftreuegesetz ist die Durchsetzung hoher tariflicher Standards mit der Brechstange, um Tarifbindung staatlich zu fördern. Die Ursachen des abnehmenden Grads der tariflichen und gewerkschaftlichen Bindung haben ihre Ursache auch in sich selbst. Unbeteiligte sollen diese jetzt korrigieren.
Die Drei-Tages-Frist für die Stellungnahme massiv betroffener Berufsgruppen wirkt wie eine Scheinbeteiligung. Am Tariftreuegesetz hängen Existenzen. Die Verbände müssen mehr Zeit zur Stellungnahme bekommen.
Bundeskanzler Merz und Wirtschaftsministerin Reiche müssen den Stopp dieses Vorhabens zur Chefsache machen. Sonst wird „made for Germany“ ein Wunschprojekt bleiben und der Mittelstand wird weiter geschwächt."
Über den BFB
Der Bundesverband der Freien Berufe e. V. (BFB) vertritt als einziger Spitzenverband der freiberuflichen Kammern und Verbände die Interessen der Freien Berufe in Deutschland. Allein die rund 1,48 Millionen selbstständigen Freiberuflerinnen und Freiberufler steuern knapp zehn Prozent zum Bruttoinlandsprodukt bei. Sie beschäftigen über 4,7 Millionen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, darunter ca. 129.000 Auszubildende. Die Bedeutung der Freien Berufe für Wirtschaft und Gesellschaft geht weit über ökonomische Aspekte hinaus. Die Gemeinwohlorientierung ist ihr zentrales Merkmal.
Pressekontakt
Luca Samlidis
Head of Media
Bundesverband der Freien Berufe e. V. (BFB)
Mail: luca.samlidis@freie-berufe.de
Telefon: 030/28 44 44 32
Mobil: +49 1573 6303806
Weitere Informationen:
Web: www.freie-berufe.de
LinkedIn: Bundesverband der Freien Berufe
Luca Samlidis
Head of Media
Bundesverband der Freien Berufe e. V. (BFB) Reinhardtstr. 34 10117 Berlin Tel.: 030/28 44 44 32 E-Mail: luca.samlidis@freie-berufe.de Internet: www.freie-berufe.de LinkedIn: https://www.linkedin.com/company/bundesverband-der-freien-berufe/
Bitte beachten Sie unsere Datenschutzerklärung
Diese E-Mail kann vertrauliche und/oder rechtlich geschützte Informationen enthalten. Der Inhalt ist ausschließlich für den bezeichneten Adressaten bestimmt. Wenn Sie nicht der richtige Adressat oder dessen Vertreter sind, setzen Sie sich bitte mit dem Absender der E-Mail in Verbindung. Jede Form der Veröffentlichung, Vervielfältigung oder Weitergabe des Inhalts fehlgeleiteter E-Mails ist unzulässig.