Liebe Frauen – „Just Love oder Scheinliebe?“
Nachdem mein letzter Artikel auf dem Presseportal den Titel „Vor allem auch für Männer“ - „Just Love oder Scheinliebe?“, trug, denke ich schon eine Weile darüber nach, wie ich die Frauen ansprechen kann. Bei einer Begegnung vor ein paar Wochen mit einem Sprachwissenschaftler kaufte dieser meinen philosophischen Kriminalroman mit der Bemerkung „Meine Frau interessiert sich für alles, was aus dem Orient kommt.“ Wieder mal eine Frau, von der ich erfahre, dass sie Interesse an meinem Buch haben wird. - Aber seit er dieses Studium absolviert habe, könne er keine Bücher mehr schreiben, fuhr der Sprachwissenschaftler fort.
Nein, Sprachwissenschaftlerin bin ich nicht, interessiere mich aber dafür. Ich habe Ideen, die aber nicht verabsolutiert werden dürfen - über Sprachen - und kann damit Türen öffnen.
Nach einiger Zeit des Nachdenkens über Frauen im Allgemeinen bin ich zu dem Schluss gekommen, einmal aus meinem Leben zu erzählen.
Mit achtzehn Jahren, direkt nach dem Abi habe ich als Vorbereitung auf mein Studium des Bauingenieurwesens ein dreimonatiges Praktikum auf dem Bau absolviert und danach eine vierwöchige Schnellausbildung zur Krankenschwesterhelferin gemacht. Ähnlich vielseitig verlief dann mein weiteres Leben. Aber zurück zum Praktikum auf dem Bau. Vor 50 Jahren waren Frauen in diesem Studium und damit auch auf der Baustelle eine Seltenheit. Zumindest in der BRD. Es musste zuerst eine getrennte Toilette besorgt werden. Jeden Morgen um halb sieben fuhr ich mit einem VW-Bus voller türkischer Gastarbeiter, die ohne Familie und Frau in meiner Nähe lebten, zur Baustelle. Vorne neben dem deutschen Fahrer. Keiner der Türken wurde übergriffig, das hätte sich keiner getraut. So war die Atmosphäre. Jahre später fiel mir aber wieder ein, dass mich der Oberpolier einmal fragte, ob ich einen Freund hätte. Was geht den das an, dachte ich, bejahte aber. Einige Wochen später fragte er mich nochmals und ich antwortete, dass dieser nicht der Richtige war. Woraufhin der Oberpolier meinte: „Das erzählen wir jetzt aber nicht.“ Auf meine erstaunte Rückfrage gab es keine Antwort mehr.
Lange hatte ich diesen Satz vergessen und mich erfolgreich in der Männerwelt durch mein sachliches Auftreten bewährt. Viel später erst fiel mir diese Bemerkung wieder ein sowie eine bestimmte prekäre Situation dazu, die nicht gefährlich war, aus der ich mich aber mit dem Satz rettete: „Ich habe einen Freund.“ Dieser Oberpolier hatte seine Spuren unbewusst in mir hinterlassen. In der Welt der muslimischen Männer ist es deutlich von Vorteil, wenn man in einer Beziehung lebt. – „Frauen ohne Mann? Bei uns gibt es sowas nicht“, bemerkte mein junger syrischer Freund, der manchmal radikale Sätze sagen konnte. Stimmt so sicher nicht mehr, nachdem sehr viele Männer aus Syrien geflohen und vor allem die Frauen, alte Leute und Kinder zurückgeblieben sind.
Meine jungen, alleinstehenden Kolleginnen mussten schon mal Türen zuschlagen, um sich von den jungen, alleinstehenden Männern abzugrenzen. Das sollte man einfach als Frau wissen und sich genau überlegen, ob man den öffentlichen Raum verlässt. Angst hatte ich persönlich vor den Fremden aber nie. Viel später, als ich angefangen hatte, mein Buch zu schreiben und mich mit der arabischen Sprache beschäftigt habe, konnte ich erkennen, dass die Männer aus dem arabisch-muslimischen Kulturkreis dazu erzogen werden, den Frauen respektvoll gegenüber zu sein. Die Sprache spiegelt das.
Es war erstaunlich, welche Türen sich bei mir durch das Schreiben geöffnet hatten. Eine Figur aus der Geschichte aus dem Orient, die wahrscheinlich ursprünglich noch viel weiter im Osten begann, ist Scheherazade aus Tausendundeiner Nacht. Obwohl nur ein kurzes Thema in meinem Buch, hat mich diese starke Frau doch sehr fasziniert. Und die Unkenntnis bei uns über die so ganz andere Ursprungsgeschichte sehr verwundert. Wer mag und Zeit hat, sollte sich den Podcast vom Anfang 2025 dazu im Deutschlandfunk anhören. Sehr spannend - unvorstellbar für uns – aber die Perspektive auf die Frauen aus dem Orient verändernd. Auf die Frauen, die oft so unglaublich viel aushalten müssen und gar nicht schwach sein dürfen. Prüderie gibt es in der Ursprungsgeschichte von Tausendundeiner Nacht nicht. Diese gelangte erst mit den Engländern in den Orient. Und deren negative Auswirkungen kommen jetzt wieder zu uns zurück.
In meinem Buch, das in der Hauptsache in den Dolomiten spielt und am Ende in einem Mord kumuliert, erfährt man viel über arabisch-syrische Sitten. Aber auch über erstaunliche Gemeinsamkeiten und Wurzeln durch die historische Poesie. Ich empfehle dieses Buch für Frauen, aber auch für Männer. Die sachliche Welt des Architekten scheint durch, eine große Liebesgeschichte steckt auch darin, die aber alles andere als kitschig ist und den Leser über Länder und Kulturen wandern lässt. Sind Sie neugierig geworden? Treten Sie einfach mit uns in Kontakt, gerne mit mir direkt unter:
Herzliche Grüße
Sabine Gabriele Thomas, Bauingenieurin und Autorin
Spica Verlag GmbH
Frau Kathrin Kolloch
Liepser Weg 8
17237 Blumenholz
fon ..: +49 (0)395 / 57 06 89 19 web ..: https://spica-verlag.de/ email : presse@spica-verlag.de