Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e.V.
VNW-Direktor Andreas Breitner zum Hamburger Mietenspiegel 2025: Untergangsszenarien sind fehl am Platze
94/2025:
1. Ergebnis deckt sich mit der Hamburger Mietenstudie: Wohnen in Hamburg ist bezahlbar
2. Mehr Realismus in der Diskussion über den Wohnungsmarkt notwendig.
3. Weitere Anstrengungen zur Entspannung der Lage auf dem Wohnungsmarkt notwendig.
Hamburg hat am Dienstag den neuen qualifizierten Mietenspiegel 2025 vorgestellt. Der Mietenspiegel 2025 weist zum Stichtag 1. April 2025 einen Mittelwert von 9,94 Euro/qm im relevanten Wohnungsbestand aus. Damit ist der Mittelwert seit der letzten Erhebung 2023 um 1,12 Prozent gestiegen. Das liegt deutlich unter der aktuellen Inflationsrate von 2,3 Prozent.
Dazu erklärt Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW):
„Das ist ein gutes Ergebnis für Hamburg und belegt: Untergangsszenarien, was die Mietenbelastung der Hamburgerinnen und Hamburger angeht, sind fehl am Platze. In Hamburg ist das Wohnen weiterhin bezahlbar. Vor allem im Vergleich zu anderen Metropolen wie Berlin, München, Barcelona, Kopenhagen oder London kann sich die Hansestadt sehen lassen.“
Ergebnisse der Hamburger Mietenstudie bestätigt
Ein ähnliches Ergebnis hatte die vor zehn Tagen veröffentlichte Mietenstudie der Hamburger Wohnungswirtschaft ergeben. Die Auswertung von rund 290.000 realen Mietenverträgen ergab, dass in der Hansestadt die monatliche Netto-Kaltmiete im Durchschnitt bei 9,11 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche liegt. Wir fühlen uns daher durch den heute vorgestellten Hamburger Mietenspiegel bestätigt.
Die Mietenstudie umfasst sowohl Bestands- als auch Neuvertragsmieten. Zudem sind bei der Mietenstudie die Sozialwohnungen berücksichtigt. Der Mietenspiegel spiegelt hingegen nur die Mieten wider, die in den vergangenen sechs Jahren verändert wurden und verzichtet auf die Sozialwohnungen. Daher ist die Durchschnittsmiete der Mietenstudie niedriger.
Wer angesichts der Ergebnisse des Mietenspiegels und unserer eigenen Mietenstudie wie die Linkspartei und der Mieterverein zu Hamburg noch von ‚explodierenden Mieten‘ spricht, versucht aus der Angst der Menschen sein politisches oder verbandliches Kapital zu schlagen. Unredlicher geht es kaum.
Von Immobilienportalen sich nicht verunsichern lassen
Die Hamburger Mietenstudie und der Mietenspiegel sollten zudem Anlass sein, sich nicht mehr von den Alarmmeldungen von Immobilienportalen verunsichern zu lassen. Die Portale sind ‚Restrampen‘, auf denen soziale Vermieter oftmals nicht vertreten sind. Zudem spiegeln die dort aufgerufenen Mieten lediglich fünf Prozent des Hamburger Mietmarkts wider.
Wer jetzt dennoch behauptet, die Mieten in Hamburg seien unbezahlbar, der muss sich den Vorwurf gefallen, die Unwahrheit zu sagen. Vor allem aber spielt er jenen politischen Kräften in die Hände, die kein Interesse an einer Lösung der Probleme haben, sondern die die Mieterinnen und Mieter lediglich verunsichern wollen.
Wohnungsmarkt ist angespannt, aber viele Menschen leben zu bezahlbaren Preisen
Ja, der Wohnungsmarkt in Hamburg ist angespannt. Das liegt nicht zuletzt an der Attraktivität der Stadt. Zudem leben noch viele Tausend Flüchtlinge in Unterkünften, obwohl sie längst formal einen Anspruch auf eine eigene bezahlbare Wohnung haben. Wer also eine Wohnung sucht, der hat Probleme. Darüber darf aber nicht vergessen werden, dass Hunderttausenden Menschen zu bezahlbaren Preisen wohnen.
Die Ergebnisse der Mietenstudie und des Mietenspiegel sind kein Ruhekissen. Der erfolgreiche Klimavolksentscheid hat ambitionierte Ziele vorgeschrieben. Zuallererst geht es jetzt darum, die Energieversorgung – Strom und Heizung – zu dekarbonisieren. Und zwar so, dass die Menschen das auch bezahlen können. Hier sind die Energieversorger gefordert.“
09/12/2025
Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) vertritt in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 474 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften. In den von ihnen verwalteten 730.000 Wohnungen leben rund zwei Millionen Menschen. Die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter liegt bei den VNW-Unternehmen bei 6,74 Euro. Der VNW ist der Verband der Vermieter mit Werten.
V.i.S.P.: Oliver Schirg, Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), Referat Kommunikation, Telefon: +49 40 52011 226, Mobil: +49 151 6450 2897, Mail: schirg@vnw.de