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Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e.V.

Signal aus Brüssel

83/2025

VNW-Direktor Andreas Breitner zu den Entscheidungen der EU-Umweltminister: Signal aus Brüssel muss Landesregierungen in Hamburg und Kiel ins Handeln bringen.

Die EU-Umweltminister haben sich am Mittwoch auf dem Weg der EU zur Klimaneutralität 2050 auf ein neues Zwischenziel für 2040 verständigt und dabei darauf geeinigt, dass die EU-Staaten ihre Treibhausgasemissionen im Vergleich zu 1990 um mindestens 90 Prozent senken sollen. Der Kompromiss sieht vor, dass fünf Prozentpunkte davon durch Deals mit dem außereuropäischen Ausland erkauft werden können. Effektiv müssen die Staaten ihre eigenen Emissionen also nur um 85 Prozent senken. Zudem wird der Start des neuen Emissionshandels für Verkehr und Gebäude (ETS2) um ein Jahr auf 2028 verschoben. Über die Einigung muss noch mit dem Europaparlament verhandelt werden.

Dazu erklärt Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW):

„Die Entscheidung der EU-Umweltminister nimmt Druck aus dem Klimaschutzprozess und sichert die Wettbewerbsfähigkeit. Gleichzeitig macht es deutlich, auf welchem Irrweg sich die Landesregierung in Kiel befindet. Deren regionale Verschärfung der Klimaschutzziele wird dazu führen, dass die dortige Wirtschaft und auch der Gebäudesektor ökologische Sonderlasten zu tragen haben. Wer jetzt bei den Anforderungen der Energiewende noch ‚drauflegt‘, riskiert, dass deren wichtiges Ziel Schaden nimmt. Klimaschutz ist zu wichtig, als es Ideologen zu überlassen. Wir brauchen (noch) mehr Pragmatismus.

Die EU-Umweltminister begründen ihre Entscheidung auch damit, für die deutsche Wirtschaft gebe es jetzt gleiche Wettbewerbsbedingungen. Das gilt auch indirekt für VNW-Unternehmen, die ihre Wohnungen zu bezahlbaren Preisen vermieten (wollen), zugleich aber mit erheblichen Kostensteigerungen infolge unausgegorener Klimaschutzziele konfrontiert sind.

Das in Hamburg per Volksentscheid und Schleswig-Holstein per Gesetz festgelegte Vorziehen von Klimaneutralität auf das Jahr 2040 verschärft diese Entwicklung und bedroht das ‚Geschäftsmodell‘ der sozialen Vermieter. Am Ende müssen die Mieterinnen und Mieter diese Zeche bezahlen, jene Menschen also, die es ohnehin nicht so dicke habe. Insofern sollte das Signal aus Brüssel in Hamburg und Kiel dazu führen, die Verschärfungen zurückzunehmen.

Um es klar zu sagen: Die eigenen Klimaschutzziele regelmäßig zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen, bedeutet nicht, sich von der Energiewende abzuwenden. Vielmehr ist das ein völlig normaler Vorgang, der in letzter Instanz dem Klimaschutz mehr dient als das sture Festhalten an überholten Zielen.“

05/11/2025

Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) vertritt in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 472 Wohnungsgenossenschaften, Wohnungsgesellschaften und Partnerunternehmen. In den von ihnen verwalteten 775.000 Wohnungen leben rund zwei Millionen Menschen. Die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter liegt bei den VNW-Unternehmen bei 6,74 Euro. Der VNW ist der Verband der Vermieter mit Werten.

V.i.S.P.: Oliver Schirg, Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), Referat Kommunikation, Telefon: +49 40 52011 226, Mobil: +49 151 6450 2897, Mail: schirg@vnw.de

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