EVG Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft
PM EVG: Übergriff im ICE durch Fußballfans muss Konsequenzen haben
Übergriff im ICE durch Fußballfans muss Konsequenzen haben
EVG fordert mehr Sicherheitspersonal auf Gefahrenstrecken
Zu der Presseberichterstattung bezüglich der Übergriffe gegen Bahnbeschäftigte im ICE 1094 von Mannheim nach Hamburg durch gewalttätige Fußballfans erklärt Kristian Loroch, stellvertretender Vorsitzender der EVG:
„Erneut erfahren wir von Übergriffen gegen Bahnbeschäftigte – dieses Mal von Seiten aggressiver Fußballfans. Seit Jahren steigt die Anzahl von Übergriffen deutlich an - in den letzten zehn Jahren haben sich die Körperverletzungen verdoppelt. Die Beschäftigten fühlen sich immer unsicherer während der Arbeit. In diesem Fall flüchteten sich die Beschäftigten nach Gewaltanwendung durch die Randalierer in abschließbare Diensträume, nachdem die Gewalttäter auf der Suche nach Alkohol das Bordbistro gestürmt hatten. Erst durch das Eingreifen von Bundespolizei in Hannover konnte die Situation entschärft werden. Vorfälle wie dieser sind nicht hinnehmbar und stellen nicht nur für Beschäftigte, sondern auch für Kundinnen und Kunden ein Sicherheitsrisiko dar“, so Loroch.
Der DB-Konzern müsse noch mehr für die Sicherheit der eigenen Beschäftigten tun. Zwar gebe es einige Verbesserungen bei Meldewegen und Technik, aber insbesondere die Ausstattung mit zusätzlichen Kundenbetreuern und Sicherheitspersonal sei noch lange nicht auskömmlich. Gerade auf Gefahrenstrecken nach größeren Sportevents wie Bundesligaspielen könne es nicht sein, dass ein ICE ohne Sicherheitspersonal an Board unterwegs sei.
„Als EVG setzen wir uns tagtäglich für mehr Sicherheit der Bahnbeschäftigten ein. Unsere Betriebsräte haben den Einsatz von BodyCams bei DB Regio erkämpft. Jetzt haben wir durchgesetzt, dass es auch bei DB Fernverkehr eine Pilotierung der BodyCams geben wird. Das ist richtig und überfällig! Aber auch die Politik muss liefern. Sonderdezernate zur Bekämpfung von Gewalt gegen Beschäftigte bei Bahnen und im öffentlichen Dienst tragen zu schnellerer Strafverfolgung bei. Nicht zuletzt braucht es eine deutlich bessere finanzielle Ausstattung der Aufgabenträger, um Sicherheitsleistungen auskömmlich zu finanzieren. Bisher haben scheinbar weder Arbeitgeber noch Politik die Dringlichkeit von Maßnahmen zum Schutz von Beschäftigen und Kundinnen und Kunden vollumfänglich verstanden“, schlussfolgert Loroch.
Pressekontakt
Benjamin Köster
Pressesprecher der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG)
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