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Dropshipper muss Bußgeld zahlen

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Europäisches Verbraucherzentrum Deutschland (EVZ) schaltet Behörden-Netzwerk ein: Dropshipper muss Bußgeld zahlen

Kehl, 22. Mai 2025 – Das Europäische Verbraucherzentrum Deutschland (EVZ) erhielt zahlreiche Beschwerden von Verbraucherinnen und Verbrauchern über den Online-Shop Wolffashion.de. Sie beklagten sich über die überraschende Aufforderung zur Rücksendung nach China und die damit verbundenen hohen Rücksendekosten.

Nach Auffassung der Verbraucherschützer verstieß der niederländische Dropshipping-Anbieter mit intransparenten Angaben auf seiner Website gegen europäische Vorschriften zum Verbraucherschutz. Das EVZ wandte sich daher an die zuständige deutsche Behörde, mit der Bitte, ein ausgehendes Durchsetzungsersuchen an die Niederlande zu richten, an dessen Ende die niederländische Verbraucher- und Marktaufsichtsbehörde Autoriteit Consument & Markt (ACM) Anfang Mai ein Bußgeld in Höhe von 90.000 Euro gegen den Betreiber GT Ecom B.V verhängte.

Wolffashion.de richtet sich gezielt an deutsche Verbraucherinnen und Verbraucher. Dass der Versand aus China erfolgte und auch Retouren dorthin zurückgeschickt werden sollten, wurde auf der Website aber nicht transparent kommuniziert. Inzwischen hat der Anbieter die Angaben auf seiner Website geändert.

Dr. Stephan Riegger, Jurist im EVZ Deutschland, sieht in der Entscheidung der niederländischen Marktwächter einen Schritt in die richtige Richtung:

„Unseren Erfahrungen nach verschleiern Dropshipper häufig bewusst, dass die Waren aus Fernost kommen und auch dorthin zurückgeschickt werden sollen. Wir begrüßen, dass die Behörde die Verstöße festgestellt hat und der Betreiber des Online-Shops aufgrund unserer Hinweise mit einem Bußgeld belegt wurde. Das EVZ Deutschland fordert darüber hinaus, dass Dropshipping-Anbieter, die sich an EU-Verbraucher richten, eine Rücksendeadresse innerhalb der EU angeben müssen, um Transparenz zu gewährleisten und Rücksendungen zu erleichtern.“

Dropshipping bedeutet, dass nur die Bestellannahme und Abrechnung vom Online-Shop übernommen werden. Die Ware wird direkt vom Hersteller oder Großhändler an Verbraucher geliefert. Verbraucherinnen und Verbrauchern ist das Geschäftsmodell häufig unbekannt.

Tipps für Verbraucherinnen und Verbraucher:

Nicht jeder Dropshipping-Shop lässt sich im Voraus als solcher erkennen. Oft wird das Geschäftsmodell erst ersichtlich, wenn es um die Rücksendung geht. Verbraucher widerrufen ihre Bestellung, möchten die Ware zurücksenden und erhalten erst dann die Rücksendeadresse in Fernost. Um Ärger beim Online-Shopping vorzubeugen, rät das EVZ:

  • Bewertungen sichten: Lesen Sie Erfahrungsberichte anderer Kunden auf unabhängigen Bewertungsportalen, um sich ein Bild vom Anbieter zu machen.
  • Vor der Bestellung die Rückgabebedingungen lesen: Informieren Sie sich vor dem Kauf über die Rücksendebedingungen und -kosten. Per Suchfunktion können Sie die AGB und Widerrufsbelehrung nach Stichwörtern wie „Rückgabe“ oder „Kosten“ durchsuchen. Finden Sie keine ausreichenden Informationen dazu, sollten Sie hellhörig werden.
  • Das Impressum kontrollieren: Prüfen Sie, ob ein vollständiges Impressum vorhanden ist. Schauen Sie sich die genannte Anschrift mithilfe von Online-Kartendiensten an. Findet sich im Impressum der Zusatz, dass es sich bei der angegebenen Adresse nicht um die Rücksendeadresse handelt, ist dies ein Indiz für Dropshipping.

Das Europäische Verbraucherzentrum Deutschland (EVZ) steht Verbraucherinnen und Verbrauchern bei grenzüberschreitenden Problemen kostenlos zur Seite, beispielsweise bei Flugreisen oder Onlineshopping. Auf ihrer Internetseite evz.de bieten die Verbraucherschützer auch Antworten auf die häufigsten Fragen zum Thema Dropshipping. Das juristische Team wendet sich in Streitfällen direkt an Unternehmen und bemüht sich um eine außergerichtliche Lösung. Außerdem berät es zu grenzüberschreitenden Verbraucherrechten im Allgemeinen.

Das EVZ ist Teil des Netzwerks der Europäischen Verbraucherzentren (ECC-Net). Finanziell unterstützt wird das EVZ durch die Europäische Kommission und das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz. Träger des EVZ ist der deutsch-französische Verein Zentrum für Europäischen Verbraucherschutz e.V. mit Sitz in Kehl.

Ansprechpartnerin für die Presse: Anna Maria Brünke

Europäisches Verbraucherzentrum Deutschland
c / o Zentrums für Europäischen Verbraucherschutz e. V.
Bahnhofsplatz 3, 77694 Kehl
T +49 (0) 78 51.991 48-17 | F +49 (0) 78 51.991 48-11
 presse@evz.de | www.evz.de

Finanziert durch die Europäische Union. Die geäußerten Ansichten und Meinungen sind jedoch ausschließlich die des Autors / der Autoren und spiegeln nicht unbedingt die der Europäischen Union oder des Europäischen Innovationsrates und der Exekutivagentur für kleine und mittlere Unternehmen (EISMEA) wider. Weder die Europäische Union noch die Bewilligungsbehörde können dafür zur Verantwortung gezogen werden.

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