PM der TTG 31-2025 Ein Jahr nach der Gästebefragung Thüringen
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Pressemitteilung der Thüringer Tourismus GmbH, 23.07.2025
Ein Jahr nach der Gästebefragung Thüringen: Regionen setzen Impulse in konkrete Maßnahmen um
Zielgruppen, Sichtbarkeit, Qualität: Wie touristische Akteure die Ergebnisse praktisch nutzen.
thüringenweit. Was wünschen sich Gäste von ihrem Urlaub in Thüringen? Die landesweite Gästebefragung 2023/24 hat darauf Antworten geliefert. Ein Jahr später zeigt sich, dass zahlreiche Regionen mit neuen Projekten, geschärften Kampagnen und strategischen Weichenstellungen auf die Ergebnisse reagiert haben. Ob familienfreundliche Angebote, nachhaltige Mobilitätslösungen, passgenaue Zielgruppenkommunikation oder digital buchbare Erlebnisse, viele Maßnahmen tragen bereits erste Früchte.
Zielgruppen im Fokus: Familien, Paare, Freundesgruppen
Die Gästebefragung hat verdeutlicht, wer besonders häufig nach Thüringen reist und was diese Gäste sich wünschen. Familien, Paare und Freundesgruppen standen daher bei vielen Regionen ganz oben auf der Agenda. Im Thüringer Wald etwa wurde 2025 eine neue Broschüre mit spannenden Familienabenteuern aufgelegt, ergänzt durch ein liebevoll gestaltetes Kinderburgenheft. Das Weimarer Land greift das Bedürfnis nach gemeinsamer Auszeit mit einem digitalen Magazin auf, das „Gemeinsam Reisen“ in den Mittelpunkt stellt. In Saale-Unstrut wiederum lädt eine kreative Familien-Rallye zum spielerischen Erkunden versteckter Orte ein. Auch die Rhön reagiert, indem Angebote für Familien sichtbarer aufbereitet wurden.
Neben Familien, Paaren und Freundesgruppen bildet auch die einheimische Bevölkerung eine relevante Zielgruppe. 13 Prozent der Gäste kamen laut Gästebefragung aus Thüringen selbst. Viele von ihnen besuchen Verwandte oder Freunde, andere reisen für Kultur, Natur oder Veranstaltungen bewusst in andere Regionen. Einige Regionen reagieren darauf bereits gezielt: So wurde in Erfurt das Gastgeberverzeichnis neu aufgelegt, um Thüringern lokale Übernachtungsangebote besser zugänglich zu machen. In Saale-Unstrut motiviert eine Binnenmarketing-Kampagne unter dem Titel „Entdecke, was du zu kennen glaubst“ zur (Wieder-)Entdeckung der eigenen Heimat. Die Thüringer Tourismus GmbH hat ihre Werbemaßnahmen innerhalb Thüringens verstärkt, um Reiseimpulse auszulösen, spontane Ausflüge zu fördern und das touristische Bewusstsein der Thüringer als perfekte Botschafter für ihr Reiseland zu stärken.
Nachhaltigkeit weitergedacht: regional, bewusst, zukunftsorientiert
Viele Regionen haben das Thema Nachhaltigkeit zum festen Bestandteil ihrer Strategie gemacht. In Saale-Unstrut wurde ein Nachhaltigkeitscheck für Betriebe eingeführt, verbunden mit Handlungsempfehlungen und Workshops. Die Initiative „handgemacht Saale-Unstrut“ setzt auf die Stärkung regionaler Produkte, regionaler Kreisläufe und die Vernetzung von Direktvermarkter und Kleinunternehmer untereinander. Die Region selbst verfolgt das Ziel, sich als nachhaltige Reiseregion zertifizieren zu lassen. Im Thüringer Wald entsteht aktuell eine eigene Unterseite, die nachhaltige Angebote bündelt und Reisenden mehr Orientierung in diesem Feld bietet.
Auch das Vogtland sensibilisiert touristische Akteure regelmäßig in Netzwerktreffen, um nachhaltiges Handeln in der Fläche zu stärken. In der Welterberegion Wartburg Hainich wurde das Thema nachhaltige Mobilität in den Fokus gerückt. Die Kampagne #allesfährtBahn bewirbt klimaschonendes Reisen.
Barrierefreiheit: Kleine Schritte mit großer Wirkung
Nicht überall barrierefrei, aber vielerorts auf dem Weg dorthin: In mehreren Regionen hat die Befragung Verbesserungspotential sichtbar gemacht. Saale-Unstrut plant eine systematische Erhebung nach dem bundesweiten Standard „Reisen für Alle“. Im Altenburger Land werden barrierearme und -freie Angebote künftig strukturiert auf der Website ausgewiesen. Auch die Welterberegion Wartburg Hainich will das Thema weiter adressieren, zum Beispiel durch Sensibilisierungsarbeit und den Ausbau barrierefreier Angebote. Das Vogtland sieht ebenfalls Handlungsbedarf und setzt auf eine schrittweise Verbesserung mit den Partnern.
Digitale Sichtbarkeit: Mit wenigen Klicks zur Urlaubsentscheidung
Die Befragung hat bestätigt, dass sich Gäste meist digital informieren und oft sehr gezielt. Der Thüringer Wald überarbeitet derzeit seine Website mit Fokus auf Nutzerführung und Suchmaschinenoptimierung umfassend. Auch im Altenburger Land und Erfurt stehen strukturelle Anpassungen bevor, um Gäste einfacher zur Reiseentscheidung und durch die Reiseplanung zu führen. Das Vogtland setzt auf zusätzliche Sichtbarkeit insbesondere für jüngere Zielgruppen über TikTok und andere Social-Media-Kanäle. Im Kontext der Verbesserung des radtouristischen Angebotes wird die Online-Darstellung von Gravel-Bike-Touren ab 2025 verstärkt.
Im Eichsfeld wurde ein neuer digitaler Baustein geschaffen: Ein Tourenbuchungsportal ermöglicht die Online-Buchung geführter Wanderungen und Stadtführungen als Schritt in Richtung besserer digitaler Servicequalität. Die Welterberegion Wartburg Hainich aktualisiert regelmäßig ihre Bildwelt, um ihre Kombination aus Natur und Kultur emotional und zeitgemäß zu vermitteln. Zudem wurde die Zusammenarbeit mit Bloggern ausgebaut, um die Sichtbarkeit der Angebote auch in digitalen Kanälen zu stärken. In der Rhön dienen die Ergebnisse der Gästebefragung inzwischen regelmäßig als fundierte Grundlage für Projektentwicklungen und Anfragen, etwa im Austausch mit Partnern und touristischen Akteuren.
Angebotsqualität: Rückmeldungen als Startpunkt für neue Kooperationen
Kritische Hinweise aus der Befragung, etwa zur gastronomischen Versorgung, zur Mobilität oder zur Vielfalt an Schlechtwetterangeboten, wurden in mehreren Regionen zum Anlass genommen, neue Netzwerke zu gründen oder bestehende Dialogformate zu intensivieren. Der Thüringer Wald initiierte ein neues Netzwerktreffen für Hüttenbetreibende, um die Qualität und Erreichbarkeit gastronomischer Angebote zu verbessern. Das Altenburger Land greift das Thema ÖPNV gezielt auf und informiert offensiver über bestehende Lösungen wie den Rufbus. Das Eichsfeld nutzt die Rückmeldungen gezielt zur Weiterentwicklung der Angebotsqualität, etwa durch die Sensibilisierung der Gastgeber für mehr vegetarische und vegane Speiseoptionen sowie den Ausbau des ÖPNV. Ein organisierter FAM-Trip für Reiseveranstalter und Presse stellt die Kernreisemotive Wandern, Kulinarik und Erholung in den Mittelpunkt. Im Vogtland und in Erfurt sind als direkte Reaktion auf Gästewünsche neue Produkte rund um Genuss und Kultur entstanden.
Verankerung im Arbeitsalltag: Von der Befragung zum Arbeitsinstrument
Die Ergebnisse der Befragung wurden nicht nur einmalig diskutiert, sondern in laufende Strategieprozesse integriert. So werden sie u.a. bei der in Erarbeitung befindlichen Tourismusstrategie des Landes berücksichtigt. Saale-Unstrut hat neue Zielsetzungen für Maßnahmen abgeleitet und das Weimarer Land nutzt sie zur thematischen Fokussierung aktueller Kampagnen. In Erfurt dienen die Reiseanlässe als wichtige Orientierung für Produktentwicklung oder -fortsetzungen. Auch das Vogtland orientiert seinen Marketingmix regelmäßig an den gewonnenen Erkenntnissen mit Blick auf Wirkung und Wirtschaftlichkeit.
In Weimar wurde auf Grundlage der Gästebefragung ein umfassender Markenprozess angestoßen. Unter dem Titel „Wir sind Weimar“ entstand eine crossmediale Kampagne mit Video-Clips, Social-Media-Formaten und begleitenden Materialien. Ziel ist es, den kulturellen, kulinarischen und emotionalen Reichtum der Stadt sichtbarer zu machen, getragen von den Menschen vor Ort. Die Welterberegion Wartburg Hainich sieht ihre Kombination aus Kultur und Natur durch die Ergebnisse klar bestätigt. Bestehende Angebote wie der Rad- und Wander-Guide oder der Kultur-Guide werden fortgeführt. Gleichzeitig fließen Rückmeldungen zu Gastronomie, Mobilität und Barrierefreiheit direkt in die strategische Weiterentwicklung ein.
Fazit: Ein Jahr später ist vieles in Bewegung
„Die Gästebefragung hat deutlich gemacht, wie wichtig es ist, nicht nur touristische Stärken zu kommunizieren, sondern auch Herausforderungen offen zu thematisieren und daraus Entwicklungspotenzial abzuleiten“, resümiert Christoph Gösel, Geschäftsführer der Thüringer Tourismus GmbH. „Die Regionen haben diesen Impuls aufgenommen mit Projekten, die zeigen, dass die Perspektive der Gäste im Zentrum touristischer Entwicklung steht. Dass sich die Thüringer laut Gästebefragung selbst als Gäste und Gastgeber engagieren, hat bei uns und in vielen Regionen zu einer stärkeren Ansprache dieser heimischen Zielgruppe geführt.“
Digitale Gästezufriedenheit: Thüringer Regionen punkten im TrustYou-Ranking
Neben den Erkenntnissen aus der landesweiten Gästebefragung liefert auch die digitale Bewertungslage ein klares Bild. In der aktuellen Sonderauswertung des Anbieters TrustYou erreicht der Freistaat einen Performance Score von 83,5 Punkten und liegt damit leicht über dem Bundesdurchschnitt (83,3 Punkte). Der TrustYou-Score ist ein Bewertungswert, der auf Grundlage von Millionen Gästebewertungen aus unterschiedlichsten Online-Quellen (z. B. Booking.com, Google, HolidayCheck, Tripadvisor etc.) berechnet wird. Die Scala reicht von 0 bis 100 Punkten. Je höher der Wert, desto besser ist der Gesamteindruck aus Gästesicht.
Spitzenreiter ist das Eichsfeld, das mit 88,4 Punkten insgesamt Rang 2 von 149 Regionen bundesweit belegt. Die Thüringer Rhön überzeugt beim Service in den Beherbergungsbetrieben und belegt in dieser Kategorie mit einem Score von 95,8 Punkte den 1. Platz im bundesweiten Vergleich. Ganz oben auf dem Treppchen steht auch das Weimarer Land in der Kategorie „Außenanlagen“ (95,5 Punkte). Ausführlichere Informationen zur Sonderauswertung sind im Tourismusnetzwerk Thüringen nachlesbar:
https://thueringen.tourismusnetzwerk.info/2025/07/23/gaestezufriedenheit-in-beherbergungsbetrieben/
Institutionen wie der Thüringer Heilbäderverband beteiligten sich ebenfalls an der Thüringer Gästebefragung im Jahr 2024. Eine entsprechende Sonderauswertung ist ebenfalls im Tourismusnetzwerk Thüringen zu finden.
Mit freundlichem Gruß
Maja Neumann
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