badenova-Pressemeldung: badenova, Stadt Freiburg und ASF und eröffnen Wasserstofftankstelle in Freiburg
Badenova, Stadt Freiburg und ASF eröffnen Wasserstofftankstelle am Eichelbuck
Mit der Eröffnung einer eigenen Wasserstofftankstelle auf dem Energieberg Eichelbuck in Freiburg setzen badenova, die Stadt Freiburg und die Abfallwirtschaft und Stadtreinigung Freiburg (ASF) gemeinsam ein starkes Zeichen für nachhaltige Mobilität und die kommunale Energiewende. Die Tankstelle ist ein erster Meilenstein bei der Errichtung einer autarken Wasserstoffversorgung auf dem Gelände der ehemaligen Deponie.
Freiburg, 29. September 2025
Projektverantwortlich ist die ASF Solar GmbH, eine gemeinsame Tochtergesellschaft der ASF und der badenovaWÄRMEPLUS. Neben der neuen Wasserstofftankstelle realisiert die ASF Solar auf dem Eichelbuck-Gelände ab 2026 auch eine Elektrolyseanlage, deren Energiebedarf zu großen Teilen durch eine eigens dafür errichtete Photovoltaikanlage abgedeckt werden wird. Grüner Wasserstoff wird somit direkt vor Ort produziert. Das ganzheitlich durchdachte Konzept vereint die Umstellung auf klimaneutrale Antriebe mit dem Aufbau einer eigenen Wasserstoff-Infrastruktur und schafft damit die Grundlage für eine dauerhaft nachhaltige kommunale Abfallentsorgung.
Die Investitionssumme für das Gesamtprojekt beträgt insgesamt rund 8 Mio. Euro. Davon wurden bisher 4,25 Mio. Euro an Fördermitteln bereitgestellt: 3 Mio. Euro stammen aus dem Zukunftsfonds der Stadt Freiburg, 600 Tsd. Euro vom Land Baden-Württemberg, 500 Tsd. Euro von der Innovations- und Technologieförderungsgesellschaft (itg) über das trinationale Projekt „Hydrogen Valley Südbaden" und 150 Tsd. Euro vom badenova Innovationsfonds.
Für die Beteiligten hat das Vorhaben, sowohl individuell betrachtet als auch eingebettet in die Gesamtstrategie zur Energiewende, einen Leuchtturmcharakter, da viele Schritte in dieser Kombination erstmalig umgesetzt werden und deren Zusammenspiel den Weg für eine H₂-Zukunft ebnen. badenova und ASF zeigen sich dabei als Treiber des Wasserstoffhochlaufs in der Region.
Gemeinsam gegen den Klimawandel
Oberbürgermeister Martin Horn zeigt sich erfreut über die Projektentwicklung: „Sowohl die Stadt Freiburg als auch badenova und ASF wollen bis 2035 klimaneutral sein. Dafür brauchen wir Mut, Pioniergeist und ganz konkrete Projekte. Doch unsere ambitionierten Ziele können wir nur erreichen, wenn wir Hand in Hand arbeiten und Angebot und Nachfrage synchron entwickeln, gerade bei neuen Themen wie Wasserstoff. Dieses Leuchtturmprojekt vereint vieles, was für unseren Freiburger Spirit und Innovation stehen. Wir haben die komplette Abfallsammel-Flotte der ASF auf Brennstoffzellen umgestellt und bauen an einer ehemaligen Deponie PV-Anlage und Elektrolyseur, die grüne Energie liefern. So kann die dringend notwendige Transformation gelingen.“
„Grüner Wasserstoff wird ein zentraler Baustein der Energiewende sein, da viele Energiebedarfe nur damit dekarbonisiert werden können“, davon ist auch Freiburgs Umweltbürgermeisterin Christine Buchheit überzeugt. „Dass wir nun den Startschuss dafür gegeben haben, diesen auch hier lokal zu produzieren, stimmt mich zuversichtlich.“ Die Verzahnung mit der Umstellung des kommunalen Fuhrparks für die Abfallentsorgung auf klimaneutrale Antriebe, so Buchheit weiter, verleihe dem Projekt einen ganzheitlichen und besonders fortschrittlichen Charakter.
Michael Broglin, Geschäftsführer der ASF und der ASF Solar, betont: „Seit jeher verfolgen wir das Ziel, Kreisläufe zu schließen und Ressourcen zu schonen. Das gelingt uns bei vielen der von uns gesammelten Wertstoffe wie Bioabfällen, Altpapier und Altglas bereits sehr gut. Umso mehr freue ich mich, dass wir diesen Grundsatz der Kreislaufwirtschaft zukünftig auch auf unsere Transportleistungen übertragen können: Müllfahrzeuge, die nicht mehr mit fossilen Energieträgern, sondern mit Sonnenenergie und Wasserstoff betrieben werden – das ist gelebte Klimaneutralität.“
badenova-Vorstand Dirk Sattur ergänzt: „Das Projekt hat für badenova Pilotcharakter: Es ist unser erstes konkretes Beispiel für grüne Wasserstofferzeugung in Freiburg und wegweisend für weitere dezentrale Projekte. Wir sind einer der aktivsten Treiber der regionalen Wasserstoffwirtschaft – sowohl bei diesem Projekt als auch mit unserem Engagement im H₂-Kernnetz. Darauf sind wir stolz.“
„Das Projekt zeigt eindrucksvoll, wie durch die enge Zusammenarbeit von Kommunen, regionalen Unternehmen und dem Land Baden-Württemberg nachhaltige Transformation konkret und erfolgreich umgesetzt werden kann“, unterstreicht Dieter Sommerhalter, Geschäftsführer von der itg, und verweist auf die internationale Relevanz. „Der Anspruch, ein regionales Wasserstoff-Schaufenster als Modell für Europa zu etablieren, ist hier nicht nur ein Leitgedanke – sondern wird aktiv und sichtbar verwirklicht.“
Bestandteile des Projekts
Am östlichen Hang der Deponie wird noch im Jahr 2025 ein neuer Solarpark mit rund 2,4 ha Fläche und einer Leistung von etwa 2,6 MWp entstehen. Etwa 40 Prozent (2,5 GWh) des dort erzeugten Stroms werden ab 2026 die bis dahin neu errichtete Elektrolyseanlage versorgen, die jährlich bis zu 140 t grünen Wasserstoff produzieren kann. Zudem wird die Elektrolyseanlage über einen Mix aus regionalem und zugekauftem Grünstrom betrieben: ca. 30 Prozent (1,6 GWh) stammen aus regionalem Windstrom und weitere 30 Prozent (1,9 GWh) aus zugekauftem Ökostrom. Bis zur Inbetriebnahme der eigenen Elektrolyseanlage wird die Tankstelle mit zugeliefertem Wasserstoff eines regionalen Gaslieferanten versorgt. Je nach Preissituation kann der Wasserstoff, insbesondere im Sommer, auch grün sein.
Für ASF Solar und badenova wird es die erste eigene H2-Erzeugungsanlage sein. Zugleich handelt es sich um die erste Produktionsstätte dieser Art auf Freiburgs Gemarkung.
Mit dem Wasserstoff wird vorrangig der kommunale Abfallentsorgungsfuhrpark der ASF versorgt, der seit Anfang 2025 vollständig auf Brennstoffzellenfahrzeuge umgestellt ist. Aktuell sind insgesamt 22 Fahrzeuge unterwegs, die Bioabfall, Papier, Gelbe Säcke, Restmüll und Sperrmüll klimafreundlich einsammeln. Dank der wirtschaftlichen und unabhängigen Produktion von grünem Wasserstoff direkt vor Ort kann bereits ab 2026 eine CO₂-neutrale Abfallsammlung in Freiburg erfolgen – und das ohne Auswirkungen auf die Abfallgebühren für die Bürgerinnen und Bürger.
Die neue Wasserstofftankstelle auf dem Eichelbuck ergänzt die bestehende Tank-Anlage in Zähringen und stellt damit eine wichtige Redundanz für die zuverlässige Versorgung der kommunalen Fahrzeugflotte sicher. Die Anlage ist so dimensioniert, dass der bestehende Fuhrpark für die Abfallsammlung versorgt werden kann, und auch ein perspektivischer Ausbau der ASF-Flotte in den kommenden Jahren zuverlässig abgedeckt ist.
Förderungswürdiges Projekt
Die Kombination der verschiedenen Bausteine – die erste Produktionsstätte für Wasserstoff in Freiburg, eine zusätzliche H2-Tankstelle im Stadtgebiet, und das Ganze nachhaltig gespeist durch lokal erzeugte erneuerbare Energien – machten das Projekt schon früh zu einem absoluten Vorzeigeprojekt für die verschiedenen Stakeholder. Dies ist nur einer der Gründe, warum badenova als Projektpartnerin der ASF bereits im Jahr 2022 in das Konzept investierte und eine Machbarkeitsstudie durch das Fraunhofer ISE und badenovaWÄRMEPLUS mit 150.000 Euro aus ihrem Innovationsfonds förderte. Die frühe Unterstützung half maßgeblich bei der Planung und Konzeptionierung, um das Projekt nicht nur mit der nun geplanten monetären und zeitlichen Effizienz umzusetzen, sondern auch bereits alle relevanten Projektpartner frühzeitig einzubinden und für das Vorhaben zu gewinnen. Die Umsetzung des Wasserstoffprojekts wird auch durch das Land Baden-Württemberg über das Förderprogramm „Klimaschutz und Wertschöpfung durch Wasserstoff (KWH2)“ und durch den Zukunftsfonds der Stadt Freiburg gefördert. Die Wasserstofftankstelle wird zudem von der Infrastruktur-Trägergesellschaft (itg) unterstützt. Die itg mit Sitz in Freiburg im Breisgau ist ein Tochterunternehmen der badenova sowie des Elektrizitätswerks Mittelbaden. Ihre zentrale Aufgabe besteht darin, gezielt in innovative und vernetzende Infrastruktur- und Kommunikationstechnologien zu investieren. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Förderung, Unterstützung und Umsetzung des Hochlaufs der Wasserstoffwirtschaft, um nachhaltige Energielösungen aktiv mitzugestalten.
Die nächsten Schritte im Projektverlauf
Mit der Fertigstellung der Wasserstofftankstelle können die brennstoffzellenbetriebenen Abfallsammelfahrzeuge der ASF ab sofort auf dem Eichelbuck betankt werden. Die vollständige Versorgung der Flotte mit lokal erzeugtem grünem Wasserstoff ist ab 2026 vorgesehen. Im Laufe des ersten Quartals 2026 wird die ASF Solar die dafür notwendige Infrastruktur in Betrieb nehmen: die Photovoltaikanlage, den Elektrolyseur, den Pufferspeicher sowie einen Wasserstoff-Verdichter inklusive der zugehörigen technischen Peripherie. Der Wasserstoffverdichter der Tankstelle komprimiert den Wasserstoff auf über 800 bar, was eine effiziente Betankung der Fahrzeugflotte in nur 15 Minuten ermöglicht. Je nach Sammeltour ist eine Betankung ein- bis zweimal pro Woche erforderlich. Die Inbetriebnahme der gesamten Anlage inklusive der Betankung der Fahrzeuge mit dem vor Ort erzeugten grünen Wasserstoff ist für Anfang des zweiten Quartals 2026 anvisiert.
Beste Grüße Sinja Beringer Unternehmenskommunikation Presse- und Öffentlichkeitsarbeit badenova AG & Co. KG Tullastraße 61 79108 Freiburg i. Br. Telefon 0761 279-2254 sinja.beringer@badenova.de badenova.de
Zur ASF Solar GmbH: Die ASF Solar GmbH & Co. KG ist eine gemeinsame Tochter der Abfallwirtschaft und Stadtreinigung Freiburg (ASF) GmbH (51 Prozent) und der badenovaWÄRMEPLUS (49 Prozent). Zweck dieser Gesellschaft ist der Betrieb der gemeinsam errichteten Solaranlagen auf dem Dach des Betriebshofes St. Gabriel der ASF (366 KWp) sowie auf der Fläche der ehemaligen Freiburger Deponie Eichelbuck. Hier produziert Freiburgs größtes Solarkraftwerk sauberen Strom für etwa 1200 Haushalte. Die Anlage erstreckt sich über eine Fläche von mehr als drei Fußballfeldern und verfügt über eine Leistung von 3 MWp.