Trotz Kürzungen: Uni Kassel stimmt Hochschulpakt zu
Trotz Kürzungen: Uni Kassel stimmt Hochschulpakt zu
Schlusspunkt beim hessischen Hochschulpakt: Nach mehreren Verschiebungen haben die 14 Hochschulleitungen heute (17. Juli 2025) den hessischen Hochschulpakt unterschrieben, darunter für die Universität Kassel Präsidentin Prof. Dr. Ute Clement. Das Abkommen regelt die zugesicherten Landesbudgets für die kommenden sechs Jahre und sieht deutliche Kürzungen vor. Die Hochschulpräsidien drücken daher in einer begleitenden Protokollnotiz ihre Kritik aus. Allein für die Universität Kassel ergibt sich ein Minus von 14 Mio. Euro pro Jahr. Positiv wird dagegen bewertet, dass das Wissenschaftsministerium auf viel Bürokratie verzichten will.
Präsidentin Ute Clement wendet sich in einer Videobotschaft an Hochschule und Öffentlichkeit. Durch die große Unterstützung des Senates, vieler Mitarbeitenden und Studierenden sei es in den letzten 14 Tagen der Verhandlungen noch gelungen, gewisse Verbesserungen des Paktes zu erreichen. „Die Gesamtlage hat sich allerdings nicht grundlegend verändert“, so die Präsidentin wörtlich. Das Budget aus dem Landeshaushalt für die Universität Kassel wird deutlich kleiner. Dauerhaft wird die Universität mit 21.352 Studierenden und 336 Professuren mit jährlich rund 14 Mio. Euro weniger auskommen müssen als im laufenden Jahr 2025. Das sind 7,5 % des Personalbudgets. Clement betont: „Das Verhandlungsergebnis ist nach meiner Überzeugung das, was in der aktuellen politischen Lage herauszuholen war. Der Pakt bringt uns Verlässlichkeit und Entbürokratisierung für die nächsten Jahre, so dass wir vor wirtschaftlichen und politischen Unwägbarkeiten absehbar geschützt sind.“
In einer gemeinsamen Protokollnotiz zum hessischen Hochschulpakt haben die Hochschulen deshalb erklärt, dass sie zwar unterschreiben, weil Verlässlichkeit der Finanzierung unverzichtbar ist. Gleichzeitig machen sie deutlich, dass sie es nach wie vor politisch für falsch halten, Hochschulen jetzt strukturell zu verkleinern. Vor zwei Tagen hatten die Senate der hessischen Hochschulen in Wiesbaden unter dem Titel „Innovationsbremse statt Zukunftsbooster“ ihre Kritik vorgetragen, ebenso der Kasseler Hochschulrat.
Um die Mittelkürzungen durch Maßnahmen in der Universität aufzufangen, führt das Präsidium aktuell Gespräche mit allen Fachbereichen und der Kunsthochschule sowie der Verwaltung und den zentralen Einrichtungen. Bereits seit April 2025 befasst sich auch der Senat der Universität Kassel mit einer strategischen Konsolidierung. Gemeinsam wurden Kriterien für Forschung, Lehre, Infrastruktur und Campus entwickelt, um die absehbaren Defizite im Uni-Haushalt aufzufangen. Dr. Oliver Fromm, Kanzler der Universität Kassel, sagt: „Wir haben im Präsidium früh Verantwortung übernommen und ein transparentes und strategisches Vorgehen geplant. Mechanistische Ausführung von Kürzungsentscheidungen im Sinne eines „Rasenmähers“ wird es nicht geben. Vielmehr ist es eine gemeinsame Gestaltung hin zu kompakteren Strukturen in Lehre, Forschung, Personal und Betrieb, die den Kern der Universität Kassel erhält.“
In der Gesamtsumme addieren sich die aktuell vorgesehenen Maßnahmen auf ca. zwei Drittel des notwendigen Sparvolumens. Zum jetzigen Zeitpunkt ist geplant, bestimmte Fachgebiete (Professuren) nicht oder nicht wieder zu besetzen. Es bleiben jedoch aktuell alle Studiengänge erhalten. Das verbleibende Drittel soll schrittweise in den nächsten Jahren eingespart werden. Durch dieses gestufte Vorgehen will sich die Universität Kassel die Option offenhalten, nachzusteuern und die Maßnahmen an die jeweiligen Verhältnisse anzupassen. „ Wir unterstützen spannende Forschungsvorhaben und setzen auf unser innovatives Lehrangebot. So starten wir zum Wintersemester mit neuen Studiengängen zur Nachhaltigkeit.“
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Die Universität Kassel hat rund 21.000 Studierende (Wintersemester). Sie versteht sich als eine Universität, an der Offenheit, Initiative, fächerübergreifendes und unkonventionelles Denken gewünscht und gefördert werden. Mehr als 300 Professuren sind in elf Fachbereichen (inkl. Kunsthochschule) organisiert. Zahlreiche neue Studiengänge entstehen derzeit, u.a. im Bereich der Nachhaltigen Transformationen. Nachhaltigkeitsstudiengänge: www.uni-kassel.de/go/unikassel360grad Alle Studiengänge: www.uni-kassel.de/go/studium