Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen e.V.
Vom Acker in die Kantine: Regionale Wege in die Großküche
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Vom Acker in die Kantine: Regionale Wege in die Großküche
Gut vernetzt die Gemeinschaftsverpflegung in NRW verbessern
Bis zu 18 Millionen Menschen essen in Deutschland täglich in Kitas, Schulen, Hochschulen, Betrieben, Kliniken oder Pflegeeinrichtungen. Die Gemeinschaftsverpflegung hat eine enorme Reichweite und großes Potenzial, auf Gesundheit, Nachhaltigkeit und die Stärkung regional erzeugter Lebensmittel einzuwirken. Unter dem Motto „Regionale Wege in die Großküche: Vernetzen. Beschaffen. Genießen.“ lud das Kantinenprogramm NRW der Verbraucherzentrale NRW deshalb am Freitag, 14. November, rund 50 Fachleute in die Kantine der LVR-Klinik Bedburg-Hau ein. Das Ziel: Gemeinsam Wege für eine zukunftsfähige und regionale Verpflegung zu gestalten – und vor allem wichtige Akteure direkt miteinander ins Gespräch zu bringen.
Silke Gorißen, Ministerin für Landwirtschaft und Verbraucherschutz in NRW, sagte bei der Veranstaltung: „Kantinen leisten einen wichtigen Bestandteil der täglichen Versorgung und haben großen Einfluss auf die Ernährung der Menschen und ihre Gesundheit. Deshalb setzt sich die Landesregierung mit dem Kantinenprogramm NRW dafür ein, Menschen täglich ein ausgewogenes, gesundes und regionales Mahlzeitenangebot zu bieten und gleichzeitig die Wertschöpfungsketten unserer heimischen Landwirtschaft zu stärken.“ Auch Wolfgang Schuldzinski, Vorstand der Verbraucherzentrale NRW, unterstrich die Vorteile: „Immer mehr Verbraucher:innen legen Wert auf eine regionale Lebensmittelversorgung – auch in der Gemeinschaftsverpflegung. Denn kurze Wege sind gut für die Umwelt und sorgen für mehr Frische auf dem Tisch.“ Das bestätigte Ulrike Lubek, Direktorin des Landschaftsverbands Rheinland: „Je frischer die Zutaten sind, desto besser ist die Versorgung auch aus gesundheitlicher Sicht.“
Das vom Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz geförderte Projekt der Verbraucherzentrale NRW begleitet Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung – von Betriebskantinen bis hin zu Krankenhäusern – auf ihrem Weg zu gesundheitsorientierter, abfallarmer und (bio-)regionaler Verpflegung und fördert Austauschformate sowie Schulungen für interessierte Einrichtungen in ganz NRW. Ziel ist es, Gemeinschaftsverpflegung als zukunftsfähigen Ernährungsort zu etablieren, der Gesundheit, Genuss und regionale Wirtschaft gleichermaßen stärkt. Fortschritte gibt es bisher vor allem bei der Vernetzung und dem Austausch von Akteuren entlang der Wertschöpfungskette sowie der Beratung von Kantinen hinsichtlich der Beschaffung. Für die Veranstaltung konnten sich Akteure der regionalen Wertschöpfungskette und der Gemeinschaftsverpflegung anmelden.
Chancen und Herausforderungen
Wie regionale Produkte ihren Weg in die Großküchen finden können, erklärte Rainer Roehl vom Beratungsunternehmen a’verdis, das Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung bei der Einbindung von regionalen Lebensmitteln berät. Zusammen mit Svea Pacyna-Schürheck von „Ernährung NRW“ zeigte er in dem Impulsvortrag „Vom Acker auf den Teller“, wie regionale Produkte ihren Weg in die Großküchen finden können und welche strukturellen Veränderungen dafür nötig sind. Über die praktischen Erfahrungen diskutierten Marc Dvorak, Küchenleiter der LVR-Klinik Bedburg-Hau, und dessen regionale Lieferanten. Ziel ist es, Hindernisse in der täglichen Küchenpraxis zu überwinden, etwa Preise, Logistik oder ausreichende Mengen an regionalen vorverarbeiteten Lebensmitteln. Deutlich wurde: Nachfrage und Potenzial sind groß – es braucht jedoch eine bessere Zusammenarbeit zwischen Küchen, Lieferanten und Netzwerken.
Regio-Talk für bessere Vernetzung
Wie das konkret gelingen kann, diskutierten Küchenleitungen und Fachleute aus Erzeugung, Verarbeitung, Handel und Logistik in moderierten Gesprächsrunden. Wie findet man gezielt regionale Anbieter? Wie stärkt man die Vernetzung entlang der Wertschöpfungsketten und bringt die regionale Vorverarbeitung voran? Vertreten waren Ernährung-NRW, die Genussregion Niederrhein, die Öko-Modellregion Niederrhein sowie die Bio-Region Niederrhein. Hier konnten die Teilnehmer:innen nicht nur Ideen austauschen, sondern auch erste Kontakte für zukünftige Kooperationen knüpfen. Die Bilanz von Katrin Scholtyssek, Projektleiterin des Kantinenprogramms NRW: „Nur wenn Küchen und regionale Anbieter direkt miteinander ins Gespräch kommen, lassen sich praxisorientierte Lösungen entwickeln – zum Nutzen aller Beteiligten und im Interesse der Tischgäste.“ Der rege Austausch habe gezeigt, wie groß das Interesse sei, regionale Wertschöpfungsketten zu stärken und gleichzeitig ein attraktives, gesundes Speisenangebot zu schaffen.
Weiterführende Informationen:
- Mehr zum Kantinenprogramm NRW gibt es hier: www.kantinenprogramm.nrw/
- Mehr zur Gemeinschaftsverpflegung in NRW: www.verbraucherzentrale.nrw/gemeinschaftsverpflegung
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