Alvarez & Marsal Wettbewerbsindex der deutschen Industrie 2025 - Fokus Konsumgüter
New York/München (ots)
- Personalisierung, Predictive Analytics und Plattformlogik bestimmen die Produktion von Konsumgütern.
- Die Verlagerung von Forschung, Entwicklung und Fertigung ins Ausland bringt neben Kosteneffizienz auch Nähe zu den Zielmärkten.
- Die neue Konsumkultur ist schnell und vor allem personalisiert - der Kunde wird zum Co-Creator.
Der aktuelle Wettbewerbsindex des weltweit tätigen Beratungsunternehmen Alvarez & Marsal (A&M) in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Managementforschung (DGMF) zeigt,mit welchen Strategien sich deutsche Konsumgüterhersteller dem dynamischen Wandel anpassen, um international konkurrenzfähig zu bleiben. Produkte sind nicht mehr reines Mittel zum Zweck, sondern Teil einer Kundenidentität. Die Zeiten, in denen Konsumgüterunternehmen nur verlässlich liefern mussten, was der Verbraucher ohnehin schon wollte, sind vorbei.
Die Studie zeigt, dass nur mehr 38 % der Konsumgüterhersteller ihre Wettbewerbsfähigkeit als hoch bis sehr hoch einschätzen; auf einer Skala zwischen -100 bis +100 kommen sie damit auf einen Index von lediglich 9 und liegen damit zwei Punkte unter dem Gesamtindex aller befragten Unternehmen. 37 % befürchten zudem, dass sich ihre Position im Laufe dieses Jahres noch weiter verschlechtern werde.
"Die Studie zeigt deutlich, dass die Konsumgüterbranche ihre Wettbewerbsfähigkeit kritischer bewertet als andere Industrien", sagt Josefine Haensel, Managing Director bei A&M. "Doch 2025 markiert einen Wendepunkt: Immer mehr Unternehmen erkennen, dass sie die Herausforderungen selbst aktiv angehen müssen, anstatt sich auf äußere Rahmenbedingungen zu berufen."
Die Unternehmen navigieren zwischen der Forderung nach Nachhaltigkeit und der Realität knapper Margen. Bereits 56 % der befragten Unternehmen haben das Thema Nachhaltigkeit in ihre Produktlinien integriert, weitere 23 % planen in diesem Jahr nachzuziehen. Dies ist allerdings nicht immer profitabel. Nachhaltige Produkte sind teurer und Verbraucher zögern häufig mehr Geld auszugeben. Die Wettbewerbsfähigkeit steigt für Hersteller diesbezüglich eher nur moderat.
Digitalisierung and Personalisierung als Schlüssel zur mehr Profitabilität
Um ihre Profitabilität zu steigern, nutzen Unternehmen verstärkt digitale Innovationen. 35 % der befragten Unternehmen setzen Technologien bereits heute umfassend ein, weitere 23 % bereiten sich darauf vor. Die Folgen sind spürbar positiv - Prozesse werden effizienter, Produkte qualitativ hochwertiger, die Margen steigen wieder. Zugleich zeigt sich: Vertrauen bei den Verbrauchern entsteht nicht mehr durch langjährige Beziehungen, sondern durch Daten. Emotionale Bindung wird abgelöst durch technische Transparenz.
Kunden erwarten inzwischen mehr als nur Qualität. Sie bevorzugen Produkte, die genau zu ihnen passen. Personalisierung wird dabei zur einer Schlüsselstrategie. 47 % der Unternehmen analysieren ihre Kunden mit Big Data und KI und passen ihre Angebote individuell an. Co-Creation, die aktive Einbindung der Kunden in die Produktentwicklung, erhöht gleichzeitig Bindung und Zahlungsbereitschaft.
Die Globalisierung bietet in diesem Kontext Chancen und Herausforderungen zugleich. 44 % der Konsumgüterhersteller haben bereits Teile ihrer Forschung und Produktentwicklung ins Ausland verlagert, weitere 16 % planen es in den nächsten Jahren. Es geht dabei vor allem um Kostensenkung aber die Verlagerung von F&E ins Ausland stellt auch die kulturelle Verwurzelung von Marken infrage
"Die Verlagerung von Forschung und Produktentwicklung ins Ausland mag den Eindruck erwecken, dass Unternehmen lokale Märkte besser verstehen wollen. Tatsächlich agiert die Konsumgüterbranche jedoch überwiegend überregional und global", erklärt Josefine Haensel. "Die Produktentwicklung orientiert sich daher primär an globalen Trends und den Bedürfnissen von regionalen, wenn nicht sogar weltweiten Käuferschichten."
Entscheidend ist, die Verbraucher besser und schneller als die Konkurrenz zu verstehen. 14 % der Unternehmen nutzen bereits umfassend Systeme zur kanalübergreifenden Echtzeitanalyse von Kundendaten, weitere 46 % zumindest teilweise. Um Konsumtrends vorherzusagen und blitzschnell darauf reagieren zu können, setzen aktuell 35 % der Hersteller Predictive Analytics ein; weitere 25 % planen es noch in diesem Jahr.
Kostendruck ist und bleibt in der Konsumgüterindustrie ein Dauerthema. Einkaufspreise senken und Lieferantenbeziehungen optimieren - 29 % der befragten Unternehmen haben dies bereits konsequent umgesetzt, weitere 50 % sind dabei. Automatisierung und Lean Management können ebenfalls helfen, Kosten in den Griff zu bekommen, doch bislang nutzen nur 12 % der Hersteller diese Möglichkeiten umfassend und kontinuierlich, während immerhin 47 % entsprechende Maßnahmen teilweise umgesetzt haben. Allerdings haben nur 18 % der Unternehmen administrative Prozesse automatisiert, weitere 38 % haben zumindest erste Schritte unternommen.
Deutlicher zeigt sich das Thema Kostensenkung in der Standortfrage: 52 % der Unternehmen produzieren bereits im Ausland, weitere 19 % planen es im Jahr 2025. Wer näher an den Zielmärkten produziert, kann Logistikkosten sparen, Lieferzeiten reduzieren und so die eigene Wettbewerbsfähigkeit erhöhen. Vor allem aber geht es darum Herstellungskosten zu reduzieren.
Die vollständige Studie finden Sie hier.
Über die Studie
Für den Wettbewerbsindex 2025 wurden 241 Topmanager aus allen Schlüsselindustrien persönlich oder in Form von Tiefen-Interviews befragt. Die Studie bewertet die Wettbewerbsfähigkeit anhand einer Skala von -100 bis +100 Punkten und analysiert die zentralen Herausforderungen und Strategien der Industrie.
Über Alvarez & Marsal
Alvarez & Marsal wurde 1983 gegründet und ist ein weltweit führendes Unternehmen für professionelle Dienstleistungen. Das Unternehmen ist bekannt für seine Führungsqualität, sein engagiertes, ergebnisorientiertes Handeln - Leadership, Action, Results und bietet Beratungs-, Leistungsverbesserungs- und Turnaround-Management-Services an. Alvarez & Marsal liefert praktische Lösungen für die individuellen Herausforderungen seiner Kunden. Mit seinem weltweiten Netzwerk von erfahrenen Mitarbeitern, erstklassigen Beratern sowie Experten mit langjähriger Erfahrung in Aufsichtsbehörden und Industrieunternehmen unterstützt Alvarez & Marsal Unternehmen, Vorstände, Private-Equity-Unternehmen, Anwaltskanzleien und Regierungsbehörden dabei, ihre Transformation voranzutreiben, Risiken zu minimieren und in jeder Wachstumsphase Mehrwert zu schaffen.
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