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Massive Preissteigerungen bei Fahrradversicherungen – Schadensummen auf Rekordniveau

Pressemitteilung

Massive Preissteigerungen bei Fahrradversicherungen – Schadensummen auf Rekordniveau

Berlin, 18.07.2025 – Fahrradversicherungen sind derzeit so teuer wie nie – teilweise verdoppeln sich für Neukunden die Preise für den Versicherungsschutz. Der unabhängige Geldratgeber Finanztip erklärt, wie Fahrräder dennoch günstig abgesichert werden können. Denn trotz Preisanstieg kann sich gerade bei teuren Fahrrädern eine separate Versicherung lohnen. Im Schnitt kostete ein versicherter Fahrraddiebstahl laut Gesamtverband der Versicherer (GDV) 2024 knapp 1.200 Euro, die Schadensummen lagen auf Rekordniveau.

Die Preise für Fahrradversicherungen sind seit Anfang 2024 drastisch gestiegen. Je nach Art und Wert des Fahrrads kann der Preis für den Schutz bis zu 780 Euro im Jahr betragen, wie eine Finanztip-Analyse zeigt. „Die weiter drohenden Kostensteigerungen sind schlechte Nachrichten für Verbraucher, die ihr Fahrrad versichern möchten“, sagt Henriette Neubert, Versicherungsexpertin bei Finanztip. „Eine Möglichkeit, dem entgegenzuwirken, ist, Drei-Jahres-Verträge abzuschließen. Über diese Zeit bleibt der Beitrag dann stabil und es gibt teilweise noch zusätzliche Rabatte.“

Schäden treiben Kosten in die Höhe

Auf Anfrage von Finanztip begründet die Ammerländer Versicherung die Beitragserhöhungen vor allem mit gestiegenen Schadenaufwendungen. Zum einen ist die Anzahl der gemeldeten Schäden gestiegen. Zum anderen sind auch die durchschnittlichen Schadenhöhen gegenüber den Vorjahren deutlich gestiegen. Im Jahr 2024 verzeichnete die Ammerländer über 30.000 Schadensfälle, die gesamten Schadensaufwendungen beliefen sich auf fast 14 Millionen Euro im Bereich Fahrrad-Vollkaskoversicherung. Im Schnitt liegt die Schadenhöhe damit bei rund 450 Euro.

Lohnt sich eine extra Fahrradversicherung tatsächlich?

Eine einfache Faustformel zeigt: Eine eigene Fahrradversicherung lohnt sich ab einem Fahrradwert von etwa 1.200 Euro. Denn dann kostet die Fahrradklausel als Ergänzung in der Hausratversicherung meist mehr als eine günstige Fahrradversicherung und bietet zudem weniger Leistungen. Der konkrete Umfang des eigenständigen Fahrradversicherungsschutzes hängt vom Anbieter und Tarif ab. Viele Tarife bieten einen Rundum-Schutz und versichern neben Diebstahl auch Reparaturen von Schäden durch Unfälle, Stürze oder Unwetter.

In diesem Fall genügt die Hausratpolice

Wenn das Fahrrad nicht so teuer ist und ein solcher Kaskoschutz weniger wichtig, geht die Absicherung am günstigsten über die Hausratversicherung. Diese greift, wenn versicherte Sachen in den eigenen vier Wänden zum Beispiel durch einen Brand oder Einbruchdiebstahl beschädigt werden oder abhandenkommen. „Wichtig ist hier ein Blick in die Bedingungen. Richtig verlassen kann man sich auf den Diebstahlschutz nur, wenn das Rad in der Wohnung oder einem abgeschlossenen Einzelkeller abgestellt ist“, betont Neubert. Oft gilt auch ein Schutzlimit von zwei Prozent der Hausratversicherungssumme. Das heißt zum Beispiel: Liegt die Hausratversicherungssumme bei 60.000 Euro, werden für alle Fahrräder nur 1.200 Euro ersetzt. Wenn der Schutz auch unterwegs und draußen gelten soll, benötigen Radfahrende eine zusätzliche Fahrradklausel in der Hausratversicherung. Die Versicherung kommt dann auch auf, wenn das Rad angeschlossen an der Straße geklaut wird.

Das kostet eine Fahrradversicherung

Eine gute Absicherung für ein Fahrrad im Wert bis 2.000 Euro gibt es bereits ab 60 Euro jährlich. Finanztip empfiehlt dabei die Versicherer Pergande & Pöthe (Tarif: Fahrrad Sofortschutz Plus) sowie die Ammerländer Versicherung (Tarif: Ammerländer Classic) Umfassender, aber auch teurer sind die Leistungen mit einem Schutzbrief, der zusätzlich Pannenhilfe bietet. „Ein Schutzbrief lohnt sich besonders für Fahrradurlauber und Pendler, die weite Strecken zurücklegen“, so Neubert.

Finanztip testet jährlich Fahrradversicherungen und nennt wichtige Kriterien, mit denen Verbraucherinnen und Verbraucher Versicherungsverträge prüfen können. Leistungsstarke Fahrradversicherungen bieten:

  • Diebstahlschutz ohne Nachtzeitklausel, diese würde heißen, dass das E-Bike nachts eingeschlossen werden muss, inklusive Teilediebstahl und Diebstahl von Zubehör / Gepäck bis 1.000 Euro pro Schadensfall und 300 Euro pro Teil
  • Entschädigung bis zur Versicherungssumme (Neuwertentschädigung) bis zum Alter von drei Jahren
  • Weitere abgesicherte Schäden: Vandalismus, Elementarschäden, Bedienfehler
  • Verschleiß bis drei Jahre mitversichert
  • Selbstbeteiligung maximal 50 Euro

Finanztip hat von 17 Anbietern die Preise des jeweils zu den Kriterien passenden Tarifs für neun Musterkunden abgefragt. Je nach Anbieter variieren die Beiträge nach Kaufpreis des Fahrrads, der Postleitzahl des Halters und dem Kaufdatum. Außerdem spielen Vorversicherungen und Vorschäden bei einigen Anbietern eine Rolle. Zudem wurde deutlich, dass E-Bikes, deren Beiträge parallel ebenfalls abgefragt wurden, bei demselben Neuwert zum Teil günstiger abgesichert werden können.

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Finanztip Verbraucherinformation GmbH - ein Unternehmen der Finanztip Stiftung
Hasenheide 54
10967 Berlin
Telefon: 030 / 220 56 09 - 80
http://www.finanztip.de/presse/

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Sitz der Gesellschaft: Berlin | Amtsgericht: Charlottenburg | HRB 162233 B
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