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Neues Deutschland: zur Bundestags-Debatte um den Afghanistan-Einsatz

Berlin (ots)

Gestern begrüßte der Bundestagspräsident sehr
herzlich eine Delegation aus Afghanistan. Von der Besuchertribüne 
herab mussten die Gäste dann erleben, wie es zugeht in einem Land, 
das - so wurde im Bundestag abermals beteuert - Soldaten und 
Polizisten ausschickt, um am Hindukusch demokratische Verhältnisse 
aufzubauen, und dessen Verantwortliche mehr denn je die Kabuler 
Regierung mahnen, etwas gegen Korruption und Amtsmissbrauch zu 
unternehmen.
 Da wird in Deutschland ein Minister erwischt, wie er ein 
offenkundiges Kriegsverbrechen vertuscht. Jung und sein damaliges 
Ministerium belogen das Parlament, die Staatsanwälte, die 
Öffentlichkeit. Und während man ihm dies vorwarf, lächelte er frech 
von der Regierungsbank herab. Statt reuevoll an die unschuldigen 
Opfer zu denken und sich zu schämen
 Doch nicht nur er hat Grund, sich zu schämen. Auch SPD-Steinmeier 
sollte nicht den großen Oppositionsguru geben. Er müsste sich als 
ehemaliger Kanzleramtschef, Vizekanzler und Außenminister nach seinem
Teil Verantwortung für Krieg und Kriegsgräuel befragen. Ähnliche 
Nachdenklichkeit dürfte man von anderen Abgeordneten erwarten, die 
immer wieder Ja sagen zum Soldatenexport an den Hindukusch.
 Tausendmal gesagt, tausendmal wahr ist der Satz: Im Krieg stirbt die
Wahrheit zuerst. Ihre Totschläger sitzen auch in der deutschen 
Regierung und im Parlament.

Pressekontakt:

Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/2978-1721

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