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Sozialverband Deutschland (SoVD)

SoVD-Umfrage: Nur jeder Zehnte erwartet gute Pflege
Breite Zustimmung zur Bürgerversicherung

Berlin (ots)

Eine vom Sozialverband Deutschland (SoVD) in Auftrag gegebene Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey zeigt: Die Sorge um die eigene Pflege im Alter ist tief in der Gesellschaft verankert. Knapp zwei Drittel der Menschen rechnen mit einer schlechten Versorgung im Pflegefall, nur rund jeder Zehnte erwartet eine gute Pflege. Besonders pessimistisch sind Frauen (70,6 %) und die 40- bis 49-Jährigen (79,7 %). Viele Frauen tragen privat Pflegeverantwortung, während die "Sandwich-Generation" oft schon selbst pflegt und zugleich an die eigene Versorgung denkt. "Dass nur jeder Zehnte auf eine gute Versorgung im Alter vertraut, offenbart den massiven Vertrauensverlust gegenüber der Pflegepolitik. Über Jahre hinweg wurden notwendige Reformen verschleppt, während immer neue Sparvorgaben diskutiert wurden. Das hat Spuren hinterlassen", so SoVD-Vorstandsvorsitzende Michaela Engelmeier.

Große Mehrheit befürwortet Pflege-Bürgerversicherung

Zugleich zeigt die Umfrage eine klare Richtung für die Politik: Rund 80 Prozent der Bevölkerung befürworten eine solidarische Pflegeversicherung, die alle Bürgerinnen und Bürger einbezieht unabhängig vom Berufsstatus. Selbst unter Beamten ist der Zuspruch mit rund 42 Prozent überraschend hoch, bei Selbstständigen liegt er sogar über 69 Prozent. "Wenn selbst Beamte, die bisher klare Vorteile im dualen Pflegesystem genießen, sowie viele Selbstständige, die bisher außen vor bleiben, sich in großer Zahl für eine Bürgerversicherung bei der Pflege aussprechen, ist das ein starkes Signal an die Politik", betont Engelmeier. Der SoVD fordert seit langem eine Pflege-Bürgerversicherung, in die alle einzahlen und die das Pflegerisiko solidarisch und gerecht absichert.

Pflegende Angehörige brauchen endlich echte Entlastung

Ein weiteres zentrales Ergebnis betrifft die Perspektive pflegender Angehöriger: Fast 80 Prozent von ihnen halten die staatlichen Unterstützungsangebote für unzureichend. Dieses Urteil wiegt schwer - denn ein Großteil der Pflegebedürftigen in Deutschland (rund 86 %) wird zu Hause versorgt, überwiegend durch Angehörige, oft unter enormer körperlicher, emotionaler und finanzieller Belastung. Der SoVD fordert daher gezielte Entlastungen, etwa durch den Ausbau der Tages- und Verhinderungspflege, die Einführung von Pflegezeiten mit Entgeltersatz analog zum Elterngeld sowie eine bessere rentenrechtliche Absicherung pflegender Angehöriger. "Sonntagsreden helfen pflegenden Angehörigen nicht - sie brauchen endlich konkrete Entlastung", so Engelmeier.

Statistische Angaben bei Veröffentlichungen: Civey hat für den Sozialverband Deutschland vom 02.10. bis 16.10.2025 online 2.500 Bundesbürgerinnen und Bundesbürger ab 18 Jahren und 500 Personen, die eine:n Angehörige:n pflegen, befragt. Die Ergebnisse sind aufgrund von Quotierungen und Gewichtungen repräsentativ unter Berücksichtigung des statistischen Fehlers von 3,5 Prozentpunkten (Gesamtbevölkerung) und 9,1 Prozentpunkten (Pflegende Angehörige) beim jeweiligen Gesamtergebnis. Weitere Informationen zur Methodik finden Sie hier.

Pressekontakt:

SoVD - Sozialverband Deutschland e. V.
Pressestelle
Arne Jachmann
Pressereferent (V. i. S. d. P.)
Stralauer Straße 63 | 10179 Berlin
Tel. 030 72 62 22-334
E-Mail: pressestelle@sovd.de
Web: www.sovd.de

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