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BKA: Staatsanwaltschaft München II, Bundeskriminalamt und Polizeidirektion Fürstenfeldbruck teilen mit: Millionendieb Sven Kittelmann seit einem Jahr auf der Flucht - Täter unter den meistgesuchten Verbrechern

Wiesbaden (ots)

Samstag Abend - es wird bereits dunkel. Sven
Kittelmann ist mit seinem Kollegen von der Münchener Sicherheitsfirma
G4S schon seit den Morgenstunden unterwegs. Die beiden haben mit dem 
blauen Geldtransporter in Geschäften und Supermärkten in Augsburg die
Wochenendeinnahmen abgeholt; im gesicherten Laderaum liegen mehrere 
Millionen Euro. Jetzt sind sie auf der Rückfahrt über die A 8 nach 
München. Eigentlich würde dem 31-jährigen gelernten Maurer aus 
Neuhaus in Thüringen der Feierabend in seinem kleinen Zimmer 
bevorstehen, das er seit zwei Jahren in München bewohnt. Nur an 
freien Wochenenden fährt er nach Hause zu Eltern und Hund.
Heute steuert er aber gegen 19:00 Uhr einen stillgelegten 
Parkplatz kurz nach der Ausfahrt Sulzemoos an. Er bittet seinen 
Beifahrer, ihm doch kurz sein Handy zu leihen, weil er ein privates 
Gespräch führen müsse. Wenn er sowieso schon aussteige, solle er 
gleich noch den Müll, leere Getränkeflaschen, mit rausnehmen. Kaum 
ist dieser ausgestiegen, setzt sich der Geldtransporter unvermittelt 
in Bewegung und flüchtet auf die Autobahn. Der Wachmann bleibt 
allein, ohne Handy, im Dunklen zurück. Auf die Autobahn traut er sich
bei Nacht nicht, also geht er über die Felder zu einem nahen 
Bauernhof, an dem er Licht brennen sieht und verständigt von dort die
Polizei und seine Firma.
Währenddessen fährt Sven Kittelmann rasch zur nächsten Ausfahrt 
Dachau - Fürstenfeldbruck und biegt gleich noch einmal in einen 
Kiesweg ab. An genau dieser Stelle wird noch in diesem Jahr 2007 ein 
Gewerbegebiet entstehen, die Abholzungsarbeiten haben gerade 
begonnen. Hinter einer Hecke hat Kittelmann einen silbernen Ford 
Focus Kombi bereitgestellt, den er sich in München gemietet hat. In 
diesen lädt er das Geld aus dem Transporter um; es sind mehrere große
rote Taschen und einige Kisten mit insgesamt 3,6 Millionen Euro und 
einem Gewicht von über 100 kg. Dann Fährt er mit dem Mietwagen davon.
Er entkommt so den Einsatzkräften der Polizeidirektion 
Fürstenfeldbruck, die den Geldtransporter zwischenzeitlich geortet 
haben. Die Beamten stehen vor dem leeren Fahrzeug, in dem Kittelmann 
sogar seine Dienstwaffe zurückgelassen hat. Hinweise auf einen 
Komplizen ergeben sich nicht. Für die Beamten beginnt mühevolle 
Kleinarbeit. Die Kriminalpolizei gründet eine Ermittlungsgruppe 
"Sven", die in den kommenden Wochen über 1.200 Spuren und Hinweise 
überprüfen wird. G4S setzt eine Belohnung in Höhe von insgesamt 
75.000 Euro aus. Trotzdem ergeben sich nur wenige konkrete Hinweise:
Der silberne Ford wird etliche Wochen nach der Tat unweit des 
Fährhafens von Marseille in Südfrankreich gefunden. Die Spur lässt 
sich weiter auf die Fähre nach Algerien verfolgen. In Algerien darf 
Kittelmann aber wegen eines fehlenden Visums nicht einreisen. Das 
Schiff läuft als nächstes den Hafen in Alicante (Spanien) an. 
Kittelmann dürfte dort von Bord gegangen sein. Nun verläuft sich 
seine Spur.
Dieses Wochenende, am 20.01.2008, ist die Tat genau ein Jahr her. 
Die Ermittler werten weiter Hinweise und Meldungen aus aller Welt 
aus, ohne bisher einen entscheidenden Hinweis auf den Aufenthaltsort 
von Sven Kittelmann zu erhalten. Mittlerweile hat er es auf die 
Internetseite des Bundeskriminalamtes der Meistgesuchten Verbrecher 
geschafft. Die Hoffnung der Ermittler ist eine zeitnahe Mitteilung 
zum Beispiel eines Urlaubers, wo sich Kittelmann aufhält, um sich 
dann an seine Fersen zu heften.
Bleibt die Frage, wie lange ihm die Millionen reichen, und ob es 
ihm gelingt, keinen Fehler zu machen, der die Polizei oder die 
falschen Leute auf ihn aufmerksam machen könnte.

Rückfragen bitte an:

Bundeskriminalamt
Pressestelle

Telefon: 0611-551 3083
Fax: 0611-551 2323
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