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Polizeipräsidium Mittelfranken

POL-MFR: (990) Sozialamt Erlangen im großen Stil betrogen - Schaden beläuft sich auf mehr als 200.000 Euro

Erlangen (ots)

Pressemitteilung der Kriminalpolizeiinspektion
Erlangen vom 25.04.07
Bereits im Februar 2007 wurde ein 40-jähriger Deutsch-Pole in den 
Räumen des Sozialamtes Erlangen von Beamten der Kriminalpolizei 
Erlangen festgenommen. Das Sozialamt hatte vorher der Kripo 
mitgeteilt, dass gegen den Mann der dringende Verdacht bestünde zu 
Unrecht Leistungen vom Sozialamt für sich und seine Familie bezogen 
zu haben.
Die Geschichte hatte bereits im Jahre 1995 seinen Ursprung. Damals
beantragten die in Polen lebenden deutschstämmigen 
Familienangehörigen beim Deutschen Konsulat Deutsche Pässe. Mit 
diesen Pässen ausgestattet meldete sich die gesamte Familie, 
bestehend aus dem 40-Jährigen und seiner Ehefrau, sowie dessen Vater 
und Schwiegervater nach und nach mit Wohnsitz in Erlangen an.
Der Vater des im Februar Festgenommenen, ein heute 65-Jähriger, 
und auch der heute 72-jährige Schwiegervater, bezogen jeweils für 
sich eine 2-Zimmer-Wohnung und beantragten Sozialhilfe bei der Stadt 
Erlangen. Da beide Männer bei erstmaliger Wohnsitznahme in Erlangen 
aufgrund unterschiedlicher Erkrankungen bereits pflegebedürftig 
waren, wurde zudem auch Pflegegeld beantragt. Beide Personen gaben 
an, von ihrem/ihrer Sohn/Tochter bzw. Schwiegersohn/-tochter gepflegt
zu werden.
Der 40-jährige Deutsch-Pole war bis zum Jahre 2005 bei einer 
Erlanger Firma beschäftigt und meldete sich zum 01.01.05 arbeitslos. 
Ab diesem Zeitpunkt erhielt auch er für sich und seine mittlerweile 
vier-köpfige Familie Sozialleistungen in Form des Arbeitslosengeld 
II, zudem natürlich auch die Beiträge für Kranken- und 
Rentenversicherung.
Soweit wäre noch alles in Ordnung, wenn diese Familie ihren 
ständigen Aufenthalt auch in Erlangen gehabt hätte. Ermittlungen 
haben jedoch ergeben, dass sich  diese Familie weiterhin in Polen 
aufhielt. Die einzelnen Personen erschienen in Erlangen nur wenn 
Termine beim Sozialamt, oder den Pflegediensten anstanden oder 
einfach nur um das vom Sozialamt überwiesene Geld von den Konten 
Erlanger Banken abzuheben. Die angemieteten von der Stadt Erlangen 
finanzierten Wohnungen, standen zum Teil ganz leer oder wurden von 
der Familie als "Ferienwohnung" genutzt.
Nach bisherigen Erkenntnissen der Kriminalpolizei entstand der 
Stadt Erlangen ab dem Jahre 2001 ein Gesamtschaden von über 200.000 
Euro.
Als Haupttäter dürfte wohl der 40-Jährige zu sehen sein, der sich 
als gelernter Kaufmann wohl um sämtliche Angelegenheiten kümmerte. 
Zudem konnte die Kriminalpolizei Erlangen ermitteln, dass der 
Kaufmann Geschäftsführer von zwei GmbH mit Sitz in Erlangen ist und 
offensichtlich mit seinen Firmen gute Umsätze erzielt.
Nachdem der 40-Jährige in den Räumen des Sozialamtes festgenommen 
wurde, hinterlegte er beim Amtsgericht Erlangen eine Kaution im 
fünfstelligen Bereich, um wieder auf freien Fuß zu gelangen.
Das Sozialamt stieß auf den Betrug,  als ein aufmerksamer 
Hausmeister einen Wasserschaden feststellte, der aus einer der von 
der Familie angemieteten Wohnungen verursacht wurde. Nachdem der 
Hausmeister trotz mehrmaliger Versuche niemanden in der Wohnung 
antraf, veranlasste er die Öffnung der  Wohnungstür, um die Ursache 
des Wasserschadens zu beheben. Nachdem er nur eine leere Wohnung 
vorfand meldete er dies dem Vermieter, der wiederum das Sozialamt von
den Umständen unterrichtete. Das Sozialamt recherchierte zunächst 
selbst, bis dann im Februar die Kriminalpolizei Erlangen 
eingeschalten wurde.

Rückfragen bitte an:

Polizeipräsidium Mittelfranken
Pressestelle
Tel: 0911/2112-1030
Fax: 0911/2112-1025
http://www.polizei.bayern.de/mittelfranken/

Original-Content von: Polizeipräsidium Mittelfranken, übermittelt durch news aktuell

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