Polizeipräsidium Mittelfranken
POL-MFR: (859) Polizeibeamte mit Schusswaffe bedroht
Nürnberg (ots)
Am 24.06.2006, kurz nach Mitternacht, wurde eine Streife der Polizeiinspektion Nürnberg-Ost zu einem Mehrfamilienhaus in den Nürnberger Stadtteil Fischbach gerufen. Dort hatten Anwohner wegen einer massiven Ruhestörung durch überlaute Musik Klage geführt. Als die betreffende Wohnung trotz mehrfachen Klingelns nicht geöffnet wurde, versuchte ein Polizeibeamter durch das Wohnzimmerfenster der Erdgeschosswohnung mit der Wohnungsmieterin (59), von der die Ruhestörung ausging, Kontakt aufzunehmen. Er gab sich dabei deutlich als Polizeibeamter zu erkennen. Die Frau, die einen angetrunkenen Eindruck machte, reagierte jedoch nicht, sondern griff vielmehr in der Wohnung zu einer Schusswaffe und zielte damit in Richtung des Kopfes des vor dem Fenster stehenden Polizeibeamten. Die Streifenbeamten zogen sich deshalb zurück, um Unterstützung anzufordern.
Wenig später öffnete die Frau jedoch die Eingangstür ihrer Wohnung, hielt aber die Schusswaffe immer noch in Richtung der Polizeibeamten. Da sie die Waffe trotz mehrmaliger Aufforderung nicht ablegte, gab ein Polizeibeamter aus der Deckung heraus einen Warnschuss in die Luft ab. Gleichzeitig wurde die Frau nochmals aufgefordert, ihre Schusswaffe abzulegen. Die 59-Jährige zögerte noch einen kurzen Moment, ließ aber dann die Waffe auf die Treppe vor der Haustüre fallen. Wenig später gelang es, die Frau, die keinen Widerstand leistete, festzunehmen.
Die 59-Jährige, die einen apathischen und stark alkoholisierten Eindruck machte, kam zur Ausnüchterung in eine Haftzelle der Polizeiinspektion Nürnberg-Ost, wo sie einige Stunden später wieder entlassen werden konnte. Gegen sie wurde ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.
Bei der Schusswaffe handelte es sich, wie sich später herausstellte, um eine geladene Schreckschusspistole (6 mm), die einer "scharfen" Waffe täuschend ähnlich sah. Die Schusswaffe wurde sichergestellt und die überlaute Musik abgestellt.
Peter Schnellinger
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