Polizeipräsidium Mittelfranken
POL-MFR: (365) Bundesweite Durchsuchungsaktion in Zusammenhang mit illegalen Sportwetten
Nürnberg (ots)
- Gemeinsame Presseerklärung der Staatsanwaltschaft München I und des Polizeipräsidiums München sowie Ergänzung des Polizeipräsidiums Mittelfranken
Heute, 15.03.2004, ab 06.00 Uhr haben Ermittlungsbehörden, Polizei, Steuerfahndung und Staatsanwaltschaft, in einer bundesweiten Aktion eine Vielzahl von Wohnungen und Geschäftsräumen, in denen illegale Sportwetten angenommen wurden, durchsucht. In München waren es bisher 45 derartige Objekte.
Vier Personen, die als Initiatoren und Drahtzieher einer größeren Gruppierung ermittelt wurden, konnten auf Grund erlassener Haftbefehle wegen des Verdachts gewerbs- und bandenmäßigen Veranstaltens von illegalen Glücksspielen u.a. festgenommen werden. Bei den Durchsuchungen, die zeitgleich in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz, Nordrhein Westfalen, Niedersachsen, Berlin und Bremen sowie in Österreich stattfanden, konnten in enger Zusammenarbeit insbesondere mit dem LKA Baden-Württemberg größere Mengen Bargeld (in München allein ca. 1,6 Millionen Euro) und sonstige Gegenstände (15 PC, 1 Server, 16 sogen. Betomaten, 5 Laptop?s, ein Revolver Kaliber 38 mit 10 Schuss Munition u.a.) beschlagnahmt werden.
Auslöser für das Ermittlungsverfahren waren von der Münchner Polizei getroffene Feststellungen zu besonderen Kriminalitätsphänomenen im Umfeld der illegalen Sportwettszene. Dabei handelt es sich insbesondere um Einbruchsdiebstähle und Raubüberfälle bis hin zu Tötungsdelikten. Verdeckt ermitteln nunmehr Staatsanwaltschaft und Polizei seit gut einem Jahr.
Die in den Wettbüros von der Polizei und dem KVR München geführten Überprüfungen ergaben, dass die Gruppierung um einen einschlägig als Veranstalter illegaler Sportwetten bekannten 40-jährigen griechischen Staatsangehörigen für vier der Wettbüros im Raum München verantwortlich ist. Unter Ausnutzung moderner EDV-Kommunikationsmittel wurden die Sportwetten mittels PC angenommen und weitergeleitet. Daneben ließ der Hauptverdächtige in großer Zahl Geschicklichkeitsspielgeräte EDV-technisch "umrüsten" und diese sogenannten "Betomaten" in Gaststätten, Wettbüros und Vereinen aufstellen. Mittels "touch-screen"-Bedienung konnte damit relativ einfach ein Menue geöffnet werden, bei dem die Möglichkeit bestand, Sportwetten zu tippen. Nach Geldeinwurf wurde eine Spielquittung ausgedruckt, die im Gewinnfall vor Ort ausbezahlt wurde.
Auf diese Weise entstand über das Bundesgebiet verteilt ein enges Beziehungsgeflecht, in dem es den Verdächtigen gelang, allein im Jahr 2003 Wettumsätze in zweistelliger Millionenhöhe zu erzielen.
An der bundesweiten Aktion waren neben 280 Beamten des Polizeipräsidiums München zwei Staatsanwälte der Staatsanwaltschaft München I sowie weitere Kräfte des KVR München, der Steuerfahndung und der übrigen Polizeieinheiten beteiligt.
Presseauskünfte erfolgen grundsätzlich über das Polizeipräsidium München. Anfragen bitte unter folgender Telefonnummer: 089/2910-2411.
Ergänzende regionale Presseerklärung des Polizeipräsidiums Mittelfranken:
Im Ballungsraum Nürnberg durchsuchte das OK-Kommissariat der Kriminaldirektion Nürnberg zeitgleich vier Objekte mit Durchsuchungsbeschlüssen für das AG München sowie weitere 12 Objekte mit Beschlüssen des AG Nürnberg und ein Folgeobjekt in eigener Zuständigkeit. Bei den Objekten handelt es sich um Gaststätten bzw. Vereinslokale im Stadtgebiet Nürnberg, bzw. je ein Objekt in Fürth und Schwabach.
Die Durchsuchungsmaßnahmen, bei den insgesamt 80 Polizeibeamte eingesetzt waren, führten zur Beschlagnahme von 8 Betomaten, 4 Computer-Anlagen, 3 Faxgeräten, ca. 10.000 Euro Bargeld und Beweismitteln wie Wett- und Quotenlisten
Die Ermittlungen dauern an.
ots-Originaltext: Polizeipräsidium Mittelfranken
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